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Mit Rad und Tat zur Seite stehen

In der Fabeckstraße hat die erste Fahrradselbsthilfewerkstatt an der Freien Universität eröffnet

17.09.2018

Die Fahrradwerkstatt will Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Durch das Bereitstellen von Werkzeugen und Ersatzteilen sollen Nachhaltigkeit und Fahrradmobilität gefördert werden.

Die Fahrradwerkstatt will Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Durch das Bereitstellen von Werkzeugen und Ersatzteilen sollen Nachhaltigkeit und Fahrradmobilität gefördert werden.
Bildquelle: Leonie Schlick

Jonas Pasch führt durch die beiden Räume der neuen Werkstatt in der Fabeckstraße 30, direkt gegenüber des Instituts für Sinologie. Dass hier früher Studierende der Biologie experimentiert haben, lässt nur noch der silberne Aluminiumboden erahnen. Jetzt hängt an den WändenWerkzeug,  ordentlich sortiert, darunter stehen Werkbänke. Seit Anfang Juli gibt es sie: die erste Fahrradselbsthilfewerkstatt der Freien Universität: „FUrad“ wurde von zwei Studierenden und einem Alumnus der Freien Universität ins Leben gerufen.

„An der Technischen Universität und der Humboldt-Universität gibt es bereits seit Jahren eine Fahrradwerkstatt. Wir wollten endlich auch eine für die Freie Universität“, erzählt Jonas Pasch, der in Dahlem Betriebswirtschaftslehre studiert hat. Gemeinsam mit den Studierenden Carola Forschner und Simon Sabellek hat er sich für die Einrichtung der Werkstatt eingesetzt. Unterstützung erhielt das Gründer-Trio bei der Suche nach Räumen von der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie, und dem Präsidium der Freien Universität, das mit rund 3000 Euro die Erstausstattung der Werkstatt finanzierte.

Unterstützung für die Grundausstattung der Werkstatt gab's vom Präsidium der Freien Universität, die dort angesiedelte Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie war auch bei der Suche nach geeigneten Räumen behilflich.

Unterstützung für die Grundausstattung der Werkstatt gab's vom Präsidium der Freien Universität, die dort angesiedelte Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie war auch bei der Suche nach geeigneten Räumen behilflich.
Bildquelle: Leonie Schlick

Damit konnten Jonas Pasch und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter eine solide Grundausstattung anschaffen. „Unser Ziel ist es, die Werkstatt so gut auszustatten, dass hier fast alle Reparaturen, die am Rad anfallen, bewältigt werden können“, sagt der begeisterte Fahrradfahrer.

Hilfe zur Selbsthilfe

Zwar ist in der Werkstatt genug Platz, doch bei gutem Wetter reparieren die Radlerinnen und Radler ihre Fahrräder im Hof. „Die Werkstatt steht allen offen, Studierenden wie Beschäftigten“, sagt Jonas Pasch. Sie sei aber kein Reparaturgeschäft: Grundidee ist die Hilfe zur Selbsthilfe. „Wir stellen Werkzeug und Expertise zur Verfügung, damit die Leute ihr Fahrrad selber reparieren können“, erklärt er. Momentan würden vor allem viele Fahrrad-Laien kommen. Jonas Pasch hofft, dass die Werkstatt mit der Zeit auch Profis anlockt, damit sich alle gegenseitig helfen können.

„FUrad“ ist ein Zusammenschluss aus studentischem und zivilgesellschaftlichem Engagement und basisdemokratisch organisiert. Aktuell gehören acht bis zehn Freiwillige zum festen Werkstatt-Team – unter ihnen auch Rentner Helmut Seibert. Als pensionierter Ausbilder für Fahrradmonteurinnen und -monteure ist er für die jüngeren Teammitglieder ein wichtiger Ansprechpartner. Und für Jonas Pasch eine absolute Bereicherung: „So arbeiten wir in der Fahrradwerkstatt auch generationsübergreifend.“

Alle zwei bis drei Wochen trifft sich das Werkstatt-Team, um den Dienstplan zu besprechen. Pro Schicht gibt es immer einen Hauptverantwortlichen. Zum Beispiel Pharmaziestudent Philipp Gabor. Er hatte in der Bibliothek einen Aushang gesehen und ist seitdem Teil des „FUrad“-Teams. „Momentan kommen vier bis fünf Leute pro Schicht, die ihr Fahrrad reparieren wollen“, erzählt er und eilt zu einer Studentin, deren Fahrradlampe kaputt ist. Jonas Pasch hofft, dass die Werkstatt noch stärkere Resonanz erfährt: „Es wäre toll, wenn noch mehr Leute Lust hätten, Teil des Kernteams zu werden. Dann könnten wir die Öffnungszeiten ausweiten und noch besseren Service für Fahrradfans auf dem Campus bieten.“

Weitere Informationen

Ort und Zeit

  • FUrad an der Freien Universität Berlin, Fabeckstraße 30, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf, U3)
  • Öffnungszeiten derzeit: montags und mittwochs von 18 bis 20.30 Uhr, dienstags von 17 bis 20 Uhr. Die Öffnungszeiten werden regelmäßig aktualisiert.