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„International? Jetzt erst recht!“

8. bis 12. Juni: Die International Week zeigt digital, wie weltweit vernetzt die Freie Universität ist

04.06.2020

Dieses Jahr wird es während der International Week keine Treffen von Erasmus-Studierenden geben, aber ein vielfältiges Online-Programm.

Dieses Jahr wird es während der International Week keine Treffen von Erasmus-Studierenden geben, aber ein vielfältiges Online-Programm.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Der Computer ist als Fenster in die Welt aus dem Alltag der meisten nicht mehr wegzudenken. Deutlicher denn je wird das in dieser ungewöhnlichen Zeit, in der viele Menschen nicht nur von Zuhause aus arbeiten, sondern auch Freunde und Familie nur bei Videotelefonaten sehen können. Eigentlich feiert die Freie Universität jedes Jahr im Juni eine Woche lang die internationale Vernetzung mit Hochschulen in aller Welt mit zahlreichen Veranstaltungen: mit Vorträgen und Workshops zu den internationalen Aktivitäten der Universität sowie Informationsveranstaltungen zu Auslandsaufenthalten für Studierende, Dozierende und Beschäftigte. Jedoch ist, wie so vieles zurzeit, auch die International Week diesmal ganz anders organsiert: Aufgrund der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus findet sie digital statt – mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die über ihre Bildschirme nach Dahlem und in die Welt blicken. campus.leben sprach mit Herbert Grieshop, Leiter der Abteilung Internationales der Freien Universität, und Britta Piel, Referatsleiterin des Center for International Cooperation der Hochschule.

Frau Piel, Herr Grieshop, was bedeutet die aktuelle Situation für die International Week?

Herbert Grieshop: Wir hatten zunächst befürchtet, die International Week in diesem Jahr komplett ausfallen lassen zu müssen. Aber nachdem beinahe alle Lehrveranstaltungen trotz der Ausnahmesituation stattfinden können – nur eben in digitaler Form –, möchten wir diese Chance auch für unsere Woche nutzen. Wir möchten Studierende, Lehrende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Freien Universität gerade in diesem Semester, in dem so vieles anders ist, über Austauschmöglichkeiten und internationale Angebote informieren und wir wollen Internationalität leben, wenn auch jeder von uns für sich zu Hause aus.

Britta Piel: Was leider in diesem Jahr nicht realisiert werden kann, ist die Staff Training Week: Der Besuch von rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von International Offices weltweit an der Freien Universität, die sich über die internationale Vernetzung von Hochschulen austauschen, findet wieder im Juni 2021 statt.

Herbert Grieshop leitet die Abteilung Internationales der Freien Universität.

Herbert Grieshop leitet die Abteilung Internationales der Freien Universität.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Britta Piel, die Referatsleiterin des Center for International Cooperation  der Freien Universität.

Britta Piel, die Referatsleiterin des Center for International Cooperation der Freien Universität.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Wie sieht die International Week 2020 logistisch aus?

Herbert Grieshop: Wir übersetzen unser Programm in virtuelle Formate. Dafür nutzen wir den selben Online-Konferenzraum, der sich seit Semesterbeginn für Lehrveranstaltungen und die interne Kommunikation als zuverlässig und einfach zugänglich erwiesen hat. Statt Präsenzveranstaltungen auf dem Campus organisieren wir also Webinare. In unserem Programm finden sich Links und E-Mailadressen, über die man sich zu den Terminen anmelden kann. Anschließend erhält man einen Zugriffscode und ein Passwort für die Video-Meeting-Plattform. Bei einigen Veranstaltungen ist es nicht notwendig, sich im Voraus zu registrieren, direkt auf unserer Webseite veröffentlichen wir hierbei die Zugangsdaten zum Online-Konferenzraum. So können Interessierte einfach über ihren Studierenden- oder Mitarbeiteraccount teilnehmen.

Britta Piel: Mehrere Partneruniversitäten machen zudem Beispielvorlesungen und Campus-Rundgänge für die Freie Universität zugänglich. Wir stellen überdies in Kurzinterviews internationale Lehrprojekte von Professorinnen und Professoren der Freien Universität vor.

Was sollte man bei der diesjährigen International Week nicht verpassen?

Britta Piel: Besonders freuen wir uns auf eine gemeinsame Veranstaltung mit der Alexander von Humboldt-Stiftung am 9. Juni von 17 bis 18 Uhr. Die Stiftung hat bereits im vergangenen Jahr die Aktion „Research without Borders – Alexander von Humboldt’s Legacy Today“ gestartet. Diese Initiative beschäftigt sich damit, wie man – ganz im Sinne des bekannten Wissenschaftlers und Netzwerkers – trotz politischer und geografischer Herausforderungen gemeinsam grenzüberschreitend forschen kann. Das ist in der gegenwärtigen Krise besonders relevant. Deshalb organisieren wir ein virtuelles Panel mit vier Wissenschaftlerinnen aus vier Weltregionen, die ihre internationale Forschung präsentieren und im Zuge der Veranstaltung versuchen, gemeinsam Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Dieser Programmpunkt ist auch für Externe geöffnet.

Herbert Grieshop: Es wird mit dem Go-Out-Tag außerdem am 10. Juni wieder einen Info-Tag für Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden geben, die einen Auslandsaufenthalt im Rahmen von Studium, Lehre oder eines Praktikums planen. Hier stellt das Team der Studierendenmobilität die weltweiten Partneruniversitäten der Freien Universität und die regionalen Schwerpunkte vor. Zudem informieren sie über den Bewerbungsablauf und Finanzierungsmöglichkeiten. Wie bei allen Veranstaltungen der International Week haben die Zuhörerinnen und Zuhörer auch Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Welchen Stellenwert hat Internationalität in Zeiten von Corona?

Herbert Grieshop: Im Grunde ist ja Internationalisierung als erstes auf der Strecke geblieben. Damit, dass es nochmals und so schnell wieder geschlossene Grenzen in Europa geben wird, hat wohl keiner gerechnet. Aber diesen aus Gesundheitsgründen vorübergehend notwendigen „Rückschritt“ wollen wir auf Dauer natürlich nicht akzeptieren. Auch ist dieses digitale Kreativsemester schon jetzt erstaunlich international: Etwa 500 Austauschstudierende sind zurzeit immer noch an der Freien Universität zu Gast und nehmen am digitalen Lehrangebot teil. Deshalb ist das Motto der International Week 2020: „International? Jetzt erst recht!“.

Die Fragen stellte Jennifer Gaschler