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Ideen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit gesucht!

Bis 19. Dezember: Mitmachen beim Ideenwettbewerb FUturist

11.11.2021

Bitte nicht mähen: Auf der Wiese vor der Veggie-Mensa blühen im Sommer zahlreiche Pflanzen und Gräser.

Bitte nicht mähen: Auf der Wiese vor der Veggie-Mensa blühen im Sommer zahlreiche Pflanzen und Gräser.
Bildquelle: Initiative "Blühender Campus" / Freie Universität Berlin

Es sind ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2025 will die Freie Universität Berlin als Einrichtung klimaneutral sein. Auf dem Weg zu diesem Ziel hat deren Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie das Förderformat „FUturist“ ausgeschrieben, in dem Ideen und Innovationen zum Thema eingebracht werden können. campus.leben sprach mit Koordinatorin Sabine Heckmann über das neue Format, wer sich beteiligen kann und welche Ideen gefragt sind.

Sabine Heckmann, in der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie zuständig für Projektkoordination Ideen- & Innovationsmanagement.

Sabine Heckmann, in der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie zuständig für Projektkoordination Ideen- & Innovationsmanagement.
Bildquelle: Privat

Frau Heckmann, die Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie hat „FUturist“ ausgeschrieben: Worum geht es?

Die Ausschreibung FUturist soll Ideen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz an der Freien Universität hervorbringen. Wir suchen neue Vorschläge, wie wir unser Ziel der Klimaneutralität erreichen sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit bewusster an unserer Universität praktizieren können.

An wen richtet sich die Ausschreibung?

Beteiligen können sich alle Angehörigen der Freien Universität – Studierende, Forschende, Lehrende, Menschen in Verwaltung und Management. Alle sind eingeladen zu überlegen, über den Campus zu gehen und sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Die meisten Innovationen sind das Ergebnis von Teamarbeit. Man kann seine Ideen daher als Gruppe einreichen, muss es aber nicht. Wir werden bis zu zehn Ideen mit jeweils 5000 Euro auszeichnen – die Förderung hilft, das Projekt dann ins Laufen zu bringen.

Welche Ziele hat sich die Freie Universität zum Thema Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren gesetzt?

Mit dem Nachhaltigkeitsleitbild arbeitet die Freie Universität seit 2016 daran, dass nachhaltige Entwicklungen in Forschung, Lehre, Transfer und auf dem Campus umgesetzt werden. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen nutzen wir als Bewertungskriterien. Im Jahr 2019 hat die Freie Universität als erste deutsche Hochschule den Klimanotstand ausgerufen. Wir wollen nicht nur bis 2025 klimaneutral sein, sondern auch Klimaschutz und Nachhaltigkeit in allen Teilen der Universität verankern. Das ist eine große Aufgabe, sie erfordert das Engagement vieler Menschen.

Die Freie Universität hat in den vergangenen Jahren schon viel erreicht, zum Beispiel den Einsatz von Energie stark reduziert. Ist zu erwarten, dass es auf diesem Feld überhaupt noch neue Ideen gibt?

Es ist richtig, dass wir schon einiges geschafft haben. Die Freie Universität hat ihren Energieeinsatz in 20 Jahren durch unterschiedliche Maßnahmen um fast 30 Prozent gesenkt.

Weitere Potenziale wollen wir zum Beispiel mit dem Online-Energie-Monitoring mobilisieren. Das könnte ein Ansatzpunkt sein für neue Ideen, den Energieverbrauch in unseren Institutsgebäuden weiter zu senken. Man kann bei technischen und organisatorischen Maßnahmen ansetzen und überlegen, wie diese verbessert werden können. Hier sind natürlich genaue Vor-Ort-Kenntnisse wichtig, etwa zu den Laufzeiten von Lüftungs- und Laboranlagen oder zur Frage, wie Arbeitsprozesse energiesparend organisiert werden können.

Dann sind vor allem technische Verbesserungen gefragt?

Nein, es können auch Ideen eingereicht werden, die auf das Verhalten von Universitätsangehörigen oder eine bessere Kommunikation zielen. Beim Thema Energieeffizienz kann zum Beispiel überlegt werden, wie Hinweise zum Energiesparen so weitergegeben werden, dass Beschäftigte sie einfach und wirkungsvoll anwenden können.

Es könnte die Art und Weise betrachtet werden, wie Themen des Klimaschutzes in den Arbeitsroutinen verankert sind oder zum Gesprächsthema gemacht werden können. Wie schaffen wir es, dass Nachhaltigkeit als positive Gestaltungsaufgabe wahrgenommen wird?

Welche Pläne hat die Freie Universität zur Mobilität auf dem Campus? Sind da noch Ideen gefragt?

Wir stellen derzeit die Dienstfahrzeuge auf Elektromobilität um. Die Einrichtungen auf dem Campus sollten möglichst mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreicht werden. Wir möchten das Problem der „letzten Meile“ an den öffentlichen Verkehrsstationen und an den dezentralen Orten durch flexible Mobilitätsangebote lösen. Hier kennen Studierende und Beschäftigte ihre Bereiche am besten und haben vielleicht klimafreundliche Ideen.

Unser Ziel der Klimaneutralität bezieht sich auf alle campusbezogenen und die aus Dienstreisen resultierenden Treibhausgasemissionen.

Es geht auch darum, wie wir an der Freien Universität intakte soziökologische oder wirtschaftliche Systeme gestalten können. Hier denke ich an das Beispiel Fahrrad-Ergometer in der Philologischen Bibliothek – Studierende können sich bewegen und erzeugen gleichzeitig Strom.

Oder wir versuchen, regionale Produktkreisläufe zu schaffen, die Menge an Abfall weiter zu senken, weitere Verwaltungsprozesse zu digitalisieren oder die Flächen- und Gebäudenutzung nachhaltiger zu machen.

Wann können die Gewinnerinnen und Gewinner anfangen, die ausgezeichneten Ideen umzusetzen?

Sofort nachdem wir alle am 1. Februar angeschrieben haben! An den eigenen Vorschlägen kann bis dahin natürlich weitergearbeitet werden, aber richtig los geht es erst mit der Förderung.

Es ist geplant, dass die Ideen und ihr Umsetzungsstand Mitte Juni bei den Hochschultagen Nachhaltigkeit + Klimaschutz 2022 vorgestellt werden, die von der Initiative SUSTAIN IT! organisiert werden. So können wir an der Freien Universität im Gespräch bleiben darüber, wie wir uns eine nachhaltige Zukunft vorstellen.

Die Ausschreibung bietet Gelegenheit, darüber nachzudenken, sich auszutauschen, etwas zu Papier zu bringen. Ideen sollen nicht verloren gehen. Selbst wenn es mit einer Förderung nicht klappen sollte, können wir die Idee vielleicht an anderer Stelle verfolgen. Oder sie kann ein Ausgangspunkt dafür sein, dass sich Menschen zu dem Thema vernetzen. Ich bin sehr gespannt auf die Einreichungen!

Die Fragen stellte Kerrin Zielke

Weitere Informationen

  • Abgabefrist: 19. Dezember
  • Seminar für Beschäftigte zur Klimanotstandserklärung (1,5 Stunden): 16. November und 1. Dezember

 

Apropos... bitte helfen Sie mit!

Ist die Heizung heruntergedreht? Sind die Fenster geschlossen (bei Kastenfenstern alle Flügel)? Ist das Licht im Büro, in der Küche, in der Toilette, im Flur oder Treppenhaus gelöscht? Ist der Monitor aus und gegebenenfalls die Steckerleiste? Mit einem solchen Check bei Dienstschluss helfen Sie, Energie zu sparen. Das kommt der Umwelt und dem Klima zugute und senkt die Energiekosten der Universität.

Bitte überlegen Sie deshalb mit: Wo kann jede, jeder Einzelne ganz konkret am Arbeitsplatz Energie sparen? Bestimmt fällt Ihnen noch mehr ein. Melden Sie undichte Fenster oder andere Energiefresser dem jeweiligen Hausmeister Ihres Gebäudes.

Vielen Dank!