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Gemeinsam für Internationalisierung

Beschäftigte der Hebrew University of Jerusalem und der Freien Universität haben sich in Berlin gemeinsam fortgebildet

25.05.2022

Gruppenporträt mit den Teilnehmende der Trainingswoche auf Rasen unter einem Baum

Seit 2011 besteht die strategische Partnerschaft von Freier Universität und Hebrew University. Auf einer Joint Staff Week in Berlin tauschten sich Beschäftigte beider Einrichtungen über erfolgreiche Internationalisierung aus.
Bildquelle: Benjamin Maltry

„Joint Staff Week“ – so lautet der englische Fachbegriff: Beschäftigte der Hebrew University of Jerusalem und der Freien Universität Berlin absolvierten eine Woche lang ein dichtes Programm mit Workshops und Exkursionen. Ziel des Treffens: voneinander lernen, wie eine Universität erfolgreich international handelt – und gemeinsam besser werden. Sieben Gäste waren dafür aus Israel nach Berlin gereist, sechs Beschäftigte der Freien Universität aus verschiedenen Fachbereichen und Abteilungen nahmen teil – und viele weitere Beschäftigte der Verwaltung steuerten Inhalte und Programmpunkte bei.

Entwickelt wurde das Programm von Nicholas Hübner, dem Leiter des Weiterbildungszentrums der Freien Universität mit tatkräftiger Unterstützung durch Stefanie Ritter, Referentin für Wissenschaftsbeziehungen in der Abteilung Internationales, und Jane Turner, der Leiterin des Internationalen Büros der Hebrew University of Jerusalem. „Trotz unterschiedlicher Ausgangssituationen sind die Herausforderungen der beiden Hochschulen im Umgang mit internationalen Studierenden ähnlich“, sagt Stefanie Ritter. Dazu zählen beispielsweise Sprachbarrieren und unterschiedliche Erwartungen an den Service für internationale Studierende oder an die Qualität von Studium und Lehre.

Internationaler werden mit englischsprachigen Master-Programmen

In Workshops und Vorträgen ging es um Themen wie Diversität, Aufnahmeverfahren, Beratung und Betreuung Studierender aus dem Ausland und das „Mindset“ der Beschäftigten an beiden Universitäten. So wurde an einem Vormittag etwa darüber diskutiert, welche Erfahrungen die Hochschulen mit englischsprachigen Master-Programmen gemacht haben und wie Lehrende geschult werden können, um das Lehrangebot weiter zu internationalisieren.

Teilnehmende der Trainingswoche beim Workshop im Einstein Haus in Caputh

Diversität, Aufnahmeverfahren, Beratung und Betreuung Studierender aus dem Ausland zählten zu den Themen der Joint Staff Week in Berlin.
Bildquelle: Benjamin Maltry

„Wir haben festgestellt, dass wir bereits große Fortschritte gemacht haben und viele positive Veränderungen möglich sind“, berichtet Jana Petri. Die promovierte Biologin ist Beauftragte für Internationalisierung am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität und nahm an der Staff Week teil. „Allerdings ist uns auch klar geworden, dass es noch viel zu tun gibt und wir stetig daran arbeiten müssen, dass Internationalisierung zu einer Selbstverständlichkeit wird.“

Welche Rolle Sprache und Kultur bei internationalen Begegnungen spielen, arbeiteten die Leiterinnen der Sprachenzentren in Berlin und Jerusalem Chaya Fischer und Ruth Tobias in einem Workshop mit den Teilnehmenden heraus. Die Exkursionen durch das jüdische Berlin, zum Einstein Haus in Caputh und durch den Botanischen Garten wurden intensiv für den informellen Austausch genutzt.

Teilnehmende der Trainingswoche im Gespräch beim Spaziergang durch den Botanischen Garten

Auf einigen Exkursionen, etwa in den Botanischen Garten Berlin, wurden die Gespräche aus den Workshops fortgesetzt.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

„Die Joint Staff Week hat uns ermöglicht, eine Auszeit von unseren vollen Terminkalendern zu nehmen und Zeit miteinander zu verbringen“, sagt Jane Turner. „Es war faszinierend, die Abläufe unserer beiden Universitäten im Vergleich zu betrachten und uns über erfolgreiche Praktiken bei der Aufnahme internationaler Studierender und Forschender auszutauschen.“ Sie und die gesamte Delegation der Hebrew University seien sehr dankbar für die Gastfreundschaft der Freien Universität und für diese bereichernde Erfahrung.

Gemeinsame Trainingswochen sind besonders ergiebig

Die Teilnehmenden hatten sich im März 2020 in einer ersten Trainingswoche bei der Hebrew University in Jerusalem bereits über den Ausbau von Serviceleistungen für internationale Studierende ausgetauscht. „Man nimmt eben nicht bloß an einer Konferenz teil, sondern begegnet den Bedingungen und Schwierigkeiten einer anderen Universität ganz nah – und dies in einem anderen Land in einer anderen Sprache und mit vielen Menschen, die man dabei kennenlernt und erlebt“, sagt Nicholas Hübner. Weil ein Austausch solch einem Rahmen besonders produktiv ist, wolle das Weiterbildungszentrum zusammen mit der Abteilung Internationales in Zukunft weitere Veranstaltungen in diesem Format anbieten.

Gute Vorbereitung sei dabei unerlässlich, betont Nicholas Hübner. „Die gemeinsamen Ziele waren vorab in Arbeitsgruppen an beiden Hochschulen zusammengetragen und bei einem vorgeschalteten Arbeitstreffen abgestimmt worden.“ Als nützlich erwies sich dabei die seit 2011 bestehende strategische Partnerschaft von Freier Universität und Hebrew University. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit kooperieren bereits mehr als 100 Forschende in Jerusalem und Berlin in unterschiedlichsten Disziplinen und Formaten – von individuellen Projekten bis hin zu großen Forschungsverbünden. Die Kooperation auf der Ebene der Beschäftigten ist ein weiterer Baustein in der Zusammenarbeit.