Lösungen gesucht: Ideenwettbewerb für Studierende für einen nachhaltigeren Campus
Vorschläge können vom 19. September bis 13. Oktober eingereicht werden
12.09.2022
Grün, schön, nachhaltiger: Für den Campus der Freien Universität in Dahlem, Lankwitz und Düppel werden Ideen gesammelt.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher
Studierende der Freien Universität Berlin sind dazu aufgerufen, an einem Ideenwettbewerb für einen lebenswerteren Campus teilzunehmen. Die überzeugendsten Entwürfe für Dahlem, Lankwitz und Düppel sollen in einer Masterclass der Stiftung Entrepreneurship realisiert werden. Ein Gespräch mit Sabine Heckmann, die an der Stabstelle Nachhaltigkeit & Energie als Projektkoordinatorin für das Ideen- und Innovationsmanagement zuständig ist und den Wettbewerb betreut, und Johanna Richter, Teamleiterin bei der Stiftung Entrepreneurship, bei der die Gewinnerinnen und Gewinner in einer Masterclass ihre Ideen weiterentwickeln.
Frau Heckmann, Frau Richter, worum geht es Ihnen bei dem Wettbewerb?
Sabine Heckmann: Wir wollen auf dem Campus neue Lernorte schaffen, die für Mensch und Natur bessere Bedingungen zum Austausch und zur Erholung schaffen. Durch den Klimawandel wird es weltweit immer heißer, auch in Berlin. Ich erinnere mich gut an die heißen Sommertage, die eine Wärmebelastung darstellen. Wer in Zukunft entspannt Zeit im Freien verbringen möchte, braucht Orte, die diesen veränderten Bedingungen Rechnung tragen – und im besten Fall noch zum Wohlfühlen und Verweilen einladen.
Und dabei sollen die Studierenden Ihnen helfen.
Sabine Heckmann: Genau. Wir wollen die Studierenden stärker bei der Gestaltung ihres Campus' involvieren. Denn wer könnte besser wissen, wo auf dem Campus welche Bedürfnisse erfüllt werden müssen als unsere mehr als 36.000 Studierenden?
Nach welchen Ideen suchen Sie?
Sabine Heckmann: Das kann alles sein, was im Sinne der Nachhaltigkeit den Campus lebenswerter macht, zum Beispiel im Hinblick auf Klimaanpassung oder für eine bessere Kommunikation untereinander. Vielleicht gibt es sogar Ideen, die Energieeffizienz adressieren. Wichtig ist, dass die Ideen berücksichtigen, was es bereits in punkto Bioklima, Gesundheit und Wohlbefinden gibt, und sich daran orientieren. Und noch etwas ist uns wichtig: Die Entwürfe sollen nicht auf Probleme hinweisen, sondern auf Lösungen hinarbeiten.
Wer kann an dem Wettbewerb teilnehmen, wie und bis wann?
Sabine Heckmann: Alle Studierenden der Freien Universität können allein oder als Team mitmachen. Die Ideen sollen visuell dargestellt werden – als Foto, Skizze oder Modell – und dazu eine schriftliche Beschreibung des Lösungsvorschlags enthalten. Welche Orte wir dafür ausgesucht haben und weitere detaillierte Informationen zum Wettbewerb werden nächsten Montag online gestellt. Der Stichtag für die Einreichung ist der 13. Oktober 2022.
Das ist in einem Monat. Nicht viel Zeit, oder?
Sabine Heckmann: Das stimmt, aber es müssen auch keine bis ins Detail ausgefeilten Pläne eingereicht werden. Es handelt sich vielmehr um Ideenrohlinge, die innerhalb eines Jahres im Rahmen der Masterclass der Stiftung Entrepreneurship dann gemeinsam weiterentwickelt werden.
Wer wählt den Siegerentwurf?
Sabine Heckmann: Eine Jury aus Freiwilligen entscheidet für jeden der drei Standorte der Universität, welche Idee sie am meisten überzeugt. Dass das nicht leicht wird, ist uns bewusst, und es wird explizit nicht darum gehen, welche Ideen besser und welche schlechter sind, sondern vor allem darum, welche am meisten überzeugen.
Was passiert mit den anderen guten Ideen?
Sabine Heckmann: Natürlich werden wir als Stabsstelle uns bemühen, möglichst viele Verbesserungsvorschläge aufzugreifen und auf den Freiflächen der Universität umzusetzen, wofür wir in den Austausch mit den jeweiligen Ansprechpersonen gehen.
Der Gewinn des Wettbewerbs ist die Teilnahme an einer Masterclass der Stiftung Entrepreneurship. Frau Richter, was erwartet die Gewinnerinnen und Gewinner bei Ihnen?
Johanna Richter: Die Masterclass ist eines unserer Hauptprojekte als Stiftung. Wir nehmen Menschen mit tollen Ideen an die Hand und helfen Ihnen, innerhalb eines Jahres aus einer nachhaltigen Idee ein marktfähiges Produkt zu entwickeln oder, wie in diesem Fall, ein erfolgreiches Projekt zu realisieren.
Das klingt zeitaufwendig. Ist eine Masterclass während des Studiums denn machbar?
Johanna Richter: Auf jeden Fall. Unser Programm ist so ausgelegt, dass es sich gut mit Arbeit oder Studium verbinden lässt. Einmal monatlich finden Online-Workshops statt, die auch aufgezeichnet werden, sodass man sie auch zu einem anderen Zeitpunkt anschauen kann. Dazu gibt es Veranstaltungen in Präsenz, es gibt Labore und Events. Das größte ist unser jährlicher Summit in Berlin, an dem übrigens Interessierte jeden Alters teilnehmen können.
Was erwartet Teilnehmende dort?
Johanna Richter: Über hundert Gründerinnen und Gründer berichten von ihren Erfahrungen, es gibt spannende Keynotes, und jeweils zehn ausgewählte Gründer und Gründerinnen können ihre Ideen pitchen, als ersten Markttest sozusagen.
In welcher Beziehung stehen die Stiftung Entrepreneurship und die Freie Universität Berlin?
Johanna Richter: Das Stiftungsziel ist, mehr Menschen für eine Unternehmensgründung zu begeistern, auch direkt aus der Universität heraus. Gegründet wurde unsere Stiftung von Professor Günter Faltin, der an der Freien Universität viele Jahre den Arbeitsbereich Entrepreneurship geleitet hat.
Wer jetzt neugierig geworden ist und sich am Ideenwettbewerb beteiligen möchte, hat nicht viel Zeit. Frau Heckmann, könnten Sie die wichtigsten Daten bitte nochmals zusammenfassen?
Sabine Heckmann: Die Stabstelle Nachhaltigkeit & Energie nimmt vom 19. September 2022 bis zum 13. Oktober 2022 visuell dargestellte und schriftlich beschriebene Ideen an, die Lösungsvorschläge anbieten für lebenswertere, nachhaltigere, erholsamere Orte an den Universitätsstandorten Dahlem, Lankwitz und Düppel. Keine Idee muss komplett fertig entwickelt sein. Sie soll einzig das Potenzial mitbringen, unsere Universität im Kontext von Klimaanpassung für alle Studierenden und Beschäftigten zu einem noch schöneren Ort werden zu lassen.
Die Fragen stellte Anne Kostrzewa
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Wettbewerb werden zum 19. September online gestellt. Wettbewerbsbeiträge können dann an Sabine Heckmann geschickt werden: sabine.heckmann@fu-berlin.de