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Nachhaltigkeitsideen für den Campus weiterentwickelt

Fünf Teams setzen bei der dritten FUturist Ausschreibung nachhaltige Ideen um. Beim „FUturist Awarding Midterm Event“ erzählten die Gewinner vom Stand ihrer Projekte – von begrünten Raumteilern bis zu Podcasts und Kinderbildung.

24.07.2024

Bei der „Midterm“ Veranstaltung der FUturisten ging es auch um die Frage, wie eigene Futurist-Projekte bekannter gemacht werden können – zum Beispiel bei der „Zukunftslaube“.

Bei der „Midterm“ Veranstaltung der FUturisten ging es auch um die Frage, wie eigene Futurist-Projekte bekannter gemacht werden können – zum Beispiel bei der „Zukunftslaube“.
Bildquelle: FUturist

Nachhaltigkeit fördern – wie kann das gehen? Mit der Ausschreibung FUturist werden aktuell im dritten Jahr Ideen unterstützt, die einen Beitrag dazu leisten, dass die Freie Universität ihre selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele erreicht. Dies hat sich die Universität im Rahmen der Klimanotstandserklärung von 2019 zur Aufgabe gemacht. 

„Heute werden nicht nur Zwischenergebnisse präsentiert“, sagte Sabine Heckmann von der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie, die die „Midterm“ Veranstaltung der FUturisten am 18. Juni im Seminarzentrum organisiert hatte. „Mittendrin sind Sie, nicht nur dabei!“, ermunterte die Ideen- und Innovationsmanagerin die etwa 40 Anwesenden, sich einzubringen und Tipps zu geben: Wie gehe ich mit Herausforderungen um? Wie kann ich ein Projekt bekannter machen? Gelegenheiten, Expertise mit den FUturisten zu teilen, gab es in fünf Bereichen:

Janet Wagner stellte das Konzept des „Mini-Walds“ vor: Heimische Bäume sollen die Luft verbessern und als Lärmfilter funktionieren.

Janet Wagner stellte das Konzept des „Mini-Walds“ vor: Heimische Bäume sollen die Luft verbessern und als Lärmfilter funktionieren.
Bildquelle: FUturist

Mini Wald mit großer Wirkung: Janet Wagner stellte sich mit einem Topf im Arm vor das Publikum. Darin eine Stieleiche, stellvertretend für die Bäume auf dem Campus, die gesetzt werden sollen. „Rasen ist auf dem Campus überall – aber da geht mehr“, das ist die Idee, die Janet Wagner zusammen mit Rebecca Rongstock entwickelt. Auf hundert Quadratmetern sollen bald heimische Bäume wachsen, die auch mit trockenem Wetter klarkommen. „Das verbessert nicht nur die Luft. Bäume sind auch Lärmfilter, und ein Begegnungsort entsteht“, schilderte Janet Wagner die Vision des Teams.

Bepflanzte Raumteiler werden an der Geowissenschaftlichen Bibliothek Lankwitz ein gutes Lernklima schaffen. „Staubig, muffig, alte Einbände, die vor sich hinrotten“, beschrieb Jonas Schramm typische Assoziationen mit Bibliotheksarbeit. Sein Team wolle hingegen eine Bibliothek schaffen, von der alle sagen: „Genau hier will ich arbeiten!“ Mit diesen Worten rollte er einen „Bio-Raumteiler“ nach vorne. Der Rollwagen bietet Platz für Pflanzen und Bücher, ein Whiteboard ist integriert, und Ablagen gibt es nicht nur für wissenschaftliche Karten - auch für Yogamatten ist noch Platz.

Begeisterung für die Natur wecken will das Programm „Kinder treffen Feuerwanzen“. Entwickelt wurde es von Rebecca Rongstock und Benjamin Haak.

Begeisterung für die Natur wecken will das Programm „Kinder treffen Feuerwanzen“. Entwickelt wurde es von Rebecca Rongstock und Benjamin Haak.
Bildquelle: FUturist

Der Podcast Zukunftslaube widmet sich Nachhaltigkeitsthemen. „Wir wollen komplexe Zusammenhänge verständlich kommunizieren, unter Berücksichtigung dekolonialer und geschlechtsspezifischer Aspekte“, beschreiben Isabella Pfusterer und Laura Ziegler ihr Projekt. Auch Möglichkeiten zum Dialog mit den Hörerinnen und Hörern wird es geben.

Kinder treffen Feuerwanzen  heißt ein Bildungsprogramm von Rebecca Rongstock und Benjamin Haak, das Begeisterung für die Natur wecken will. Es sei entscheidend „Momente in der Natur gemeinsam zu erleben“. Daher werden einmal im Monat mit Kindern von Studierenden und Mitarbeitenden im Gemeinschaftsgarten „Blätterlaube“ bereits eifrig Krabbeltiere beobachtet, und es wird im Kompost gegraben. 

Bei Lehren & Lernen FuturesLiteracy will ein Projektteam aus dem Fachbereich Physik Nachhaltigkeitsthemen in Forschung und Lehre voranbringen. „Wie bekommt man Menschen zum Handeln?“, fragte Professor Marcus Kubsch das Publikum. Sein Rezept: positive Visionen. So solle man sich ausmalen, wie das Leben auf dem Campus trotz des Klimawandels und in dessen Zuge zu erwartenden brütend heißen Tagen erträglich sein könne, zum Beispiel dank Wasserspendern. Nicht das Bild von verödeten Brachen zeichnen, sondern Seedbombs verteilen und dabei so von blühenden Flächen reden, dass man quasi die Bienen summen hört, solche Botschaften kämen an. Es gibt bereits eine Lehrveranstaltung am Fachbereich Physik. Mitte Juli werden die Studierenden Ergebnisse der  Lehrveranstaltung präsentieren, die Erkenntiss werden auch anderen Studiengängen zur Verfügung stehen. 

Den Präsentationen der Teams folgte das „FeedForward“, also Rückmeldungen von allen Teilnehmenden, wie die Ideen bis zu Ende der Projektphase 2024 weitergebracht werden können. 

Getreu der Ankündigung, dass es „keine Veranstaltung ist, bei der körperliche Anwesenheit ausreicht“, lud Sabine Heckmann zu einer Übung ein. Die Anwesenden sollten sich für eines von vier Feldern entscheiden, welches ihrer Meinung nach am besten beschreibt, wie Nachhaltigkeitsideen befördert werden können: Als Optionen gab es „Herausragende Individuen“, „Verhalten & Bildung“, „Kulturen und Beziehungen“ und „Strukturen & Systeme“. Danach tauschten sich die Gruppen lebhaft aus. Die Quintessenz der Übung fasste Sabine Heckmann wie folgt zusammen: „Nachhaltigkeit erfolgreich zu steuern wird nicht machbar sein, wenn wir linear denken und nur die Kompetenz Einzelner nutzen.“ 

Wer sich inspiriert zum Handeln für eine nachhaltige und klimaneutrale Freie Universität fühlte, konnte sich gleich einen Termin notieren: Am 26. August 2024 gibt es um 13 Uhr einen Digitalen Brown Bag Lunch, um sich über die vierte Ausschreibung von Futurist zu informieren.