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Professor Rainer H. Müller für Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2008 nominiert

Pharmazeut der Freien Universität entwickelt ultrafeine Wirkstoffkristalle

14.11.2008

Prof. Rainer H. Müller

Rainer H. Müller ist Professor für Pharmazeutische Technologie am Institut für Pharmazie der Freien Universität Berlin
Bildquelle: privat

Rainer H. Müller, Professor für Pharmazeutische Technologie, ist für den Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2008 nominiert worden. Die gemeinsame Bewerbung des Wissenschaftlers mit den Unternehmen PharmaSol GmbH und P.M. Beyvers GmbH wurde unter 142 Bewerbungen ausgewählt. Die Auszeichnung wird im Dezember 2008 an maximal fünf Preisträger vergeben und ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Nominiert wurde Professor Rainer H. Müller für die Entwicklung sogenannter Nanodiamanten. Diese ultrafeinen Kristalle erhöhen die Löslichkeit und die biologische Aktivität schwer löslicher Natur- und Arzneistoffe. Dies gelingt, indem Partikel eines Wirkstoffes von Makrogröße in die Nanodimension verkleinert werden (ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter). Durch diese Verkleinerung erhalten die Substanzen neue physikalische Eigenschaften, etwa eine größere Oberfläche und eine bessere Löslichkeit. Die Technologie, um diese Nanodiamanten zu erzeugen, entwickelte Professor Rainer H. Müller auf der Basis der Hochdruckhomogenisation, bekannt von homogenisierten Lebensmitteln. Für die Produktion von Nanokristallen ist dabei ein hoher Homogenisationsdruck von bis zu 1.500 bar erforderlich (zum Vergleich: ein Autoreifen hat etwa zwei bar). Erste Studien mit dem Kosmetikwirkstoff Rutin in einer Hautcreme ergaben, dass Rutin-Nanokristalle eine 500-fach höhere Bioaktivität besitzen als das herkömmliche wasserlösliche Rutinglycosid.

Der Innovationspreis wird von den Ländern Berlin und Brandenburg gemeinsam mit der Wirtschaft der Hauptstadtregion in Public-Private-Partnership vergeben. Die Auszeichnung soll herausragende Innovationen würdigen und zielt auf eine Vernetzung von Forschung, Entwicklung und Unternehmen. Über Nominierungen und Preisträger entscheidet eine unabhängige Jury unter Vorsitz von Professor Manfred Hennecke, Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung.