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Neue Forschungscluster an der Freien Universität

Center for Cluster Development (CCD) stellt anlässlich seines einjährigen Bestehens drei neue Forschungscluster vor

03.05.2010

Professor Carsten Dreher leitet das Center for Cluster Development (CCD). Er ist Professor für Innovationsmanagement am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität.

Professor Carsten Dreher leitet das Center for Cluster Development (CCD). Er ist Professor für Innovationsmanagement am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität.
Bildquelle: Jan Hambura

Zwölf Fachbereiche, zahlreiche Institute, Arbeits- und Forschergruppe gibt es an der Freien Universität. Aufgabe der Mitarbeiter des Center for Cluster Development (CCD) – als ein Instrument des im Rahmen der Exzellenzinitiative ausgezeichneten Zukunftskonzeptes – ist es, gemeinsam mit den Wissenschaftlern der Universität nach Forschungsthemen zu fahnden, die in den kommenden Jahren gesellschaftlich relevant werden und daraufhin Forschungsverbünde – sogenannte „Cluster“ – zu bilden. Zum einjährigen Bestehen des CCD wurden drei neue Forschungscluster der Freien Universität vorgestellt.

„Das Center for Cluster Development" ist eines von drei Strategischen Zentren, die im Rahmen des in der Exzellenzinitiative prämiierten Zukunftskonzepts ‚Internationale Netzwerkuniversität‘ eingerichtet worden sind“, sagt Professor Carsten Dreher, Direktor des CCD, zur Entstehungsgeschichte des Centers. Die Mitarbeiter des CCD unterstützen die Wissenschaftler unter anderem bei der Beantragung von Fördermitteln. An seinem ersten Geburtstag stellte das CCD drei neue Forschungscluster sowie das Handbuch „Forschungscluster an der Freien Universität Berlin erfolgreich managen und verwalten“ vor. Das erste Exemplar des Handbuchs wurde der amtierenden Präsidentin der Freien Universität, Professorin Ursula Lehmkuhl, überreicht.

Neues Cluster: „Dahlem Center of Plant Sciences“

„Pflanzen sind die Lebensbasis auf der Erde“, sagte Professor Thomas Schmülling. Der Leiter der Abteilung für Angewandte Genetik am Fachbereich Biologie, Pharmazie, Chemie der Freien Universität ist zugleich Sprecher des neuen Forschungsclusters „Dahlem Center of Plant Sciences“. Hier kooperieren sechs Institute und Einrichtungen der Hochschule mit zahlreichen außeruniversitären Partnerinstitutionen. „Verschiedene Zweige der Pflanzenwissenschaften arbeiteten bisher getrennt“, erklärt Schmülling. In dem neuen Forschungscluster werden nun Experten der Zellbiologie Hand in Hand mit Biochemikern oder Spezialisten für die Ökologie der Pflanzen und Tiere zusammenarbeiten. Schmülling und seinen Mitstreitern geht es bei der Etablierung eines international sichtbaren multidisziplinären Forschungszentrums an der Freien Universität um ein besseres Verständnis und eine nachhaltige Nutzung pflanzlicher Ressourcen.

Klima- und Umwelteinflüsse auf den Menschen

Im Rahmen des Forschungsclusters „MILIEU – Center for Urban Earth System Studies” beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Menschen im Ballungsraum unter Klima- und Umwelteinflüssen. „Im Jahr 2050 werden über zwei Drittel der Menschen, rund sechs Milliarden Erdbewohner, in Städten leben“, erklärt Professor Ulrich Cubasch. „Das Klima wird damit zu einem überwiegenden Teil zum Großstadtproblem“, sagt der Meteorologe. Der Forschungscluster „MILIEU“ ist ein inter- und transdisziplinärer Cluster der Freien Universität mit Beteiligung weiterer Berliner und Brandenburgischer Universitäten und Großforschungseinrichtungen, in dem die Klima- und Umwelteinflüsse auf den Menschen im urbanen Raum erforscht werden sollen. Als Pilot-Region dient den Wissenschaftlern der Raum „Berlin-Brandenburg“. Untersucht werden beispielsweise Aspekte der „Lichtverschmutzung“ oder die Luftqualität in der Stadt.

Nanotechnologie im Fokus

Der Forschungscluster „NanoScale – Nanoskalige Funktionsmaterialien“ ist ein Verbundprojekt, in dem Chemiker, Biochemiker, Physiker, Biophysiker und Pharmazeuten der Freien Universität mit Wissenschaftlern zahlreicher weiterer Universitäten und Institute kooperieren. Geforscht wird unter anderem zu einer Schmerztherapie, bei der die Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit nicht besteht. „Wir wollen bei der Morphium-Therapie Wirkung ohne Nebenwirkung erzielen“, erklärt Physik-Professorin Stephanie Reich, Sprecherin des Forschungsclusters. Ein weiteres Forschungsfeld ist die Verbesserung der Diagnostik von Kernspintomografen. Mit nanoskaligen Funktionsmaterialien sollen eine höhere Empfindlichkeit der Kernspintomografie, die Möglichkeit der früheren Erkennung von Erkrankungen sowie ein höherer Komfort für die Patienten erreicht werden.