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„Deutschland und Italien als Protagonisten für die Zukunft Europas“

1. November, 18.15 Uhr: Der italienische Botschafter Armando Varricchio eröffnet mit einem Vortrag das Veranstaltungsprogramm des Italienzentrums der Freien Universität Berlin

28.10.2021

Mit dem Vortrag des Botschafters Italiens am 1. November 2021 eröffnet das Italienzentrum sein Programm im laufenden Semester.

Mit dem Vortrag des Botschafters Italiens am 1. November 2021 eröffnet das Italienzentrum sein Programm im laufenden Semester.
Bildquelle: Antonio Padovani

Vor 25 Jahren – im Jahr 1996 – wurde das Italienzentrum der Freien Universität Berlin gegründet. Seitdem startet das Zentrum regelmäßig mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm ins Wintersemester. Eröffnet wird es diesmal am 1. November 2021 um 18.15 Uhr mit einem Vortrag in italienischer Sprache des Botschafters Italiens Armando Varricchio zum Thema „Italia e Germania protagoniste per il futuro dell’Europa“. campus.leben sprach mit Bernhard Huss, Professor für italienische und französische Literaturwissenschaft und Direktor des Italienzentrums.

Herr Professor Huss, was erwarten Sie von dem Vortrag des italienischen Botschafters?

Es ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden, dass der italienische Botschafter in Berlin das Programm des Italienzentrums eröffnet. Armando Varricchio ist erst vor wenigen Wochen aus Washington gekommen, wo er zuvor als Botschafter Italiens in den Vereinigten Staaten tätig gewesen war. Er ist ein dynamischer Charakter und ein sehr offener Mensch. Es freut mich, dass er unsere Einladung nach Berlin-Dahlem angenommen hat.

Romanistikprofessor Bernhard Huß, Leiter des Italienzentrums der Freien Universität Berlin.

Romanistikprofessor Bernhard Huß, Leiter des Italienzentrums der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: privat

Sein Vortragsthema – Deutschland und Italien als Protagonisten für die Zukunft Europas – klingt sehr interessant, besonders vor dem Hintergrund der historischen Gemeinsamkeiten unserer Länder. Italien und Deutschland sind beide erst im 19. Jahrhundert zu Nationen geworden und haben den Faschismus und den Nationalsozialismus auf dem Gewissen.

Auch in der Pandemie hat es in beiden Ländern viele vergleichbare Entwicklungen gegeben. Italien hat das Opfer erbringen müssen, als erstes Land in Europa schwer vom Coronavirus getroffen zu sein. Deutschland hatte einige Wochen mehr Zeit und hat dabei, wie schon so oft in der Geschichte, vieles von Italien lernen können. Der Botschafter wird vermutlich darüber sprechen, welche Lehren aus diesen gemeinsamen Erfahrungen für die Zukunft gezogen werden können.

Auf welche weiteren Programmpunkte freuen Sie sich besonders?

Es gibt vieles, auf das ich mich freue – etwa auf die Vorträge, die in der klassischen Archäologie organisiert werden. Ein Termin bedeutet mir persönlich aber besonders viel: Mein Leib- und Magenautor ist Francesco Petrarca, der als Begründer der Renaissance und des Humanismus in Italien und Europa gilt.

Programmeröffnung für das laufende Semester

Programmeröffnung für das laufende Semester
Bildquelle: Italienzentrum

Am bekanntesten ist heutzutage seine Liebeslyrik des Canzoniere, aber es gibt ein anderes Werk, das in der Renaissance zunächst noch bekannter war und großen Einfluss auf die Bildende Kunst hatte: „I trionfi“, oder „die Triumphe“. Ich habe die Ehre, gemeinsam mit einer kleinen Gruppe sehr bekannter Professorinnen und Professoren aus Italien an einer neuen Textausgabe dieser Versdichtung zu arbeiten und sie für die breite Öffentlichkeit zu kommentieren. Ende Februar haben wir ein öffentliches Arbeitstreffen in Berlin, zu dem wir alle Interessierten herzlich einladen möchten. Wie viele Veranstaltungen des Italienzentrums wird auch dieses Treffen hybrid stattfinden – man kann ihm also sowohl vor Ort als auch online beiwohnen.

Das Italienzentrum feiert in diesem Jahr sein 25. Gründungsjubiläum. Wie hat es sich in dieser Zeit verändert?

Die Gründung des Italienzentrums war Teil der Internationalisierungsstrategie der Freien Universität: Die Italienkompetenz der Universität sollte in Berlin und Potsdam größere Sichtbarkeit erlangen und zugleich die anderen Berliner Universitäten und die Universität Potsdam kooperativ integrieren, mit denen wir in der Tat hervorragend zusammenarbeiten.

Mein Vorgänger, der international bekannte Romanist Klaus W. Hempfer, hatte sich zunächst vor allem auf die Kernkompetenzen konzentriert: italienische Literaturwissenschaft, Linguistik und Sprachpraxis. Zudem hat das Italienzentrum stets sämtliche Lehrveranstaltungen mit Italienbezug in der Berliner und Potsdamer Universitätslandschaft dokumentiert – eine besonders in vordigitalen Zeiten wichtige Aufgabe. Ich war damals noch in München, aber ich erinnere mich gut an die dicken Programmhefte, die das Italienzentrum zusammengestellt und deutschlandweit versandt hat.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Veranstaltungen am Italienzentrum mehr als verdoppelt. Wir sind disziplinär mittlerweile sehr breit aufgestellt: Auch die MINT-Fächer und Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sind vertreten. Dass wir mit vielen Fachbereichen so gut kooperieren, hängt mit dem Studiengang Italienstudien zusammen, der im Zusammenhang mit der Gründung des Italienzentrums entstanden ist. Die Studierenden können so genannte Komplementärfächer aus einer großen Anzahl von Disziplinen wählen.

Die Corona-Pandemie hat uns zunächst vor eine große Herausforderung gestellt. Doch dank der Unterstützung durch unsere italienischen Partner waren wir im vergangenen Jahr sehr erfolgreich im virtuellen Raum unterwegs: Viele unserer Veranstaltungen hatten ein unerwartet großes Publikum, auch Menschen in fernen Ländern – von China bis Kalifornien – haben sich beteiligt, häufig in dreistelliger Zahl. Das war vorher nicht vorstellbar.

Die Fragen stellte Jonas Huggins

Weitere Informationen

„Italia e Germania protagoniste per il futuro dell’Europa“

Vortrag zur Eröffnung des Programms des Italienzentrums von S.E. Armando Varricchio, Botschafter der Republik Italien in Deutschland

  • Montag, 1. November 18.15 Uhr
  • Ort: wird bekanntgegeben

Grußworte

  • Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin
  • Bernhard Huss, Direktor des Italienzentrums
Der Vortrag ist in italienischer Sprache und kann sowohl in Präsenz als auch im Livestream über die Plattform WebEx gehört werden. Um Anmeldung wird gebeten: per E-Mail an italzen@zedat.fu-berlin.de bis zum 31. Oktober 2021 unter Angabe, ob Sie vor Ort oder per WebEx teilnehmen möchten.

Bitte beachten Sie, dass bei der Präsenzveranstaltung die 3G-Regel gilt, Abstände eingehalten werden müssen und das Tragen einer FFP2-Maske auch am Platz obligatorisch ist.

Hier finden Sie das Programm des Italienzentrums im Wintersemester 2021/22.