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Ein viel gelesener Mitarbeiter der Freien Universität Berlin

Bernhard Fechner, Mitarbeiter im Rechtsamt, begeht 40-jähriges Dienstjubiläum

20.09.2011

Bernhard Fechner ist der Freien Universität seit einem Schnupperstudium im Wintersemester 1961/62 während seines Abiturjahres treu geblieben.

Bernhard Fechner ist der Freien Universität seit einem Schnupperstudium im Wintersemester 1961/62 während seines Abiturjahres treu geblieben.
Bildquelle: Juliane Bartsch

Wer an der Freien Universität Berlin studiert oder studiert hat, hat schon einmal etwas von Bernhard Fechner gelesen. Alle Studien- und Prüfungsordnungen nämlich tragen auch seine Handschrift: Bernhard Fechner verfasst Rechtsvorschriften für Studiengänge und anderweitige Satzungen. Die Freie Universität Berlin hat der heute 66-Jährige schon als Schüler kennengelernt – und ist ihr seitdem treu geblieben.

Vor 50 Jahren, im Wintersemester 1961/62, begann sein Weg an der Freien Universität: mit einem „Schnupperstudium“ im letzten Schuljahr vor dem Abitur. Von 1963 an studierte Bernhard Fechner Alte Geschichte. Schon als Student war er an der Freien Universität tätig und gehörte der Studienreformkommission der ehemaligen Philosophischen Fakultät an. Um nach seinem Magisterexamen 1969 weiterhin die Studiengänge mitgestalten zu können, schloss er ein Zweitstudium als Diplomverwaltungswirt ab.

Seitdem beschäftigt sich Bernhard Fechner mit den Rahmenbedingungen für Studium, Lehre, Promotionen und Habilitationen. Er verfasst Rechtsvorschriften für Studiengänge und anderweitige Satzungen. In den zuständigen Gremien werden die Konzepte erst inhaltlich abgestimmt und dann vom Rechtsamt juristisch geprüft. „So hoffen wir, dass unsere Arbeit einen Teil zu einem funktionierenden Studienverlauf beiträgt.“

Bewegte und bewegende Momente an der Freien Universität 

Während seines Einsatzes für gute Studienbedingungen hat Bernhard Fechner auch historische Ereignisse miterlebt. „Ein besonderer Augenblick war für mich, als ich John F. Kennedy vor dem Henry-Ford-Bau sah und hörte. Ich musste die Rede allerdings später in der Zeitung nachlesen, weil es so aufregend war, mit mehreren Tausend Menschen an einem Ort zu sein und Kennedy zu erleben“, sagt Bernhard Fechner.

Anfregend war auch die Zeit der Studentenbewegung. Bernhard Fechner erlebte am 2. Juni 1967 den Besuch des Schahs von Persien , als der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde. „Man kann schon froh sein, wenn man da zufällig gerade in einer anderen Straße war“, sagt er nachdenklich. Einige Jahre später, auf dem Höhepunkt der Studentenproteste, wurde Fechner als Mitarbeiter der Universität hin und wieder das Hausrecht übertragen. „Wenn Beschwerden von den Anwohnern kamen, die Polizei schon vor der Tür stand und dahinter die Studierenden das Haus besetzten, musste ich vermitteln. Bei mir ist zum Glück nie etwas passiert. Ich wusste, wie ich mit den Leuten reden musste, und habe immer alle respektiert, egal von welcher Seite.“

Auch privat unkonventionell

Diese pragmatische Art zeichnet Bernhard Fechner auch privat aus. Anfang der Achtzigerjahre, in einer Zeit, in der die Elternzeit für Väter noch utopisch schien, ließ er sich beurlauben, um seine kleine Tochter zu betreuen. Er war außerdem im „Arbeitskreis neue Erziehung“ engagiert, um die Situation für berufstätige Frauen und Männer mit Kindern zu verbessern. „So bin ich sozusagen ein Prototyp für heutige Väter und kann daher sagen, dass sich seither sehr viel im Hinblick auf Familienfreundlichkeit an der Freien Universität getan hat. Ich fühle mich nach all den Jahren immer noch wohl an dieser Bildungsstätte.“