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Gleichstellung auf Bundesebene

Mechthild Koreuber, Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität, in den BuKoF-Vorstand gewählt

06.10.2011

Mechthild Koreuber, Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität, wurde in den BuKoF-Vorstand gewählt.

Mechthild Koreuber, Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität, wurde in den BuKoF-Vorstand gewählt.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF) ist ein bundesweites Netzwerk der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten aller öffentlichen Hochschulen. Die Mitglieder wirken zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Bereich der Frauenförderung und Gleichstellung an Hochschulen zusammen.

Campus.leben sprach mit Mechthild Koreuber, Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin, die auf der letzten Jahrestagung der BuKoF in den aus fünf Mitgliedern bestehenden Vorstand gewählt wurde.

Frau Koreuber, wer ist in der BuKoF vertreten?

Die Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten ist ein Zusammenschluss der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten. Das heißt, dass alle staatlichen Hochschulen Deutschlands hier vertreten sind. Es nehmen zwar nicht alle teil, und nicht alle haben eine Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragte, aber wir vertreten etwa 100 bis 130 Hochschulen, die sich auch aktiv in der BuKoF zu Wort melden.

Wie setzt sich die BuKoF zusammen und wie sieht ihre Arbeit aus?

Die Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten ist so organisiert, dass sie ein Mal im Jahr, verbunden mit der Mitgliederversammlung, eine große Jahrestagung unter einem bestimmten Themenschwerpunkt veranstaltet. Während des Jahres finden zudem regelmäßig Treffen des Vorstandes und des erweiterten Vorstandes statt, der aus Vertreterinnen der Landeskonferenzen besteht. In Berlin haben wir zum Beispiel eine Landeskonferenz mit 13 Mitgliedern. Außerdem gibt es innerhalb der BuKoF Kommissionen, die sich zu unterschiedlichen Schwerpunkten zusammenfinden.

Momentan haben wir 13 Kommissionen, die zum Beispiel an Themen arbeiten wie der Gestaltung eines Frauenförderprogramms, das der Bund auflegen will. In diesem Fall arbeiten wir eng mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zusammen. Oder es geht um Forschungsförderungsfragen, bei denen wir mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) kooperieren. Die Kommissionen sind über ihre Sprecherinnen Mitglied in dem erweiterten Vorstand der Bundeskonferenz, sodass wir insgesamt ein sehr engmaschiges Netzwerk haben.

Wie sieht Ihre Aufgabe im Vorstand aus?

Das Aufgabenfeld ist sehr breit. Im Vorstand bin ich mit meinen vier Kolleginnen dafür verantwortlich, dass die Beschlüsse der Mitgliederversammlung umgesetzt werden. Wir haben intensive Außenkontakte zu allen wissenschaftsrelevanten Organisationen, wie beispielsweise zur DFG, zu Stiftungen, aber auch zu Parteien, da wir bei Anhörungen auf Bundes- und Landesebene als Expertinnen für Gleichstellung beteiligt sind.

Der Vorstand versieht die BuKoF sozusagen im Kontext der Gestaltung von Wissenschaftspolitik auf Bundesebene mit einer Stimme. Zugleich ist der Vorstand dafür zuständig, die Landeskonferenzen zu unterstützen, wenn es um konkrete Programmausgestaltungen geht oder darum, die Vorschläge der Kommissionen an entsprechende Organisationen weiterzugegeben. Der Vorstand ist auch dafür zuständig, die Jahrestagung vorzubereiten, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und auf diese Weise auf die gesamte Wissenschaftslandschaft einzuwirken.

Inwieweit kann die BuKoF auf die Politik einwirken?

Wir sind ganz konkret bei Anhörungen im Bundestag einbezogen. Wir sind zum Beispiel beteiligt an der Entwicklung der Gleichstellungsstandards der DFG. Wir haben Vorschläge mit vorbereitet und an der Anhörung in der DFG teilgenommen.

Welche Projekte stehen momentan an?

Wir sind gerade im Gespräch mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Hinblick auf eine Nachfolge des „Professorinnenprogramms“, das demnächst ausläuft und für das ein neuer Rahmen gesucht wird. Das BMBF hatte das Programm im Jahr 2007 gemeinsam mit den Ländern gestartet, um den Anteil von Professorinnen an den deutschen Hochschulen gezielt zu steigern.

Wir arbeiten nun daran, unsere Vorstellung, die wir aufgrund der Erfahrung unserer Kolleginnen vor Ort haben, einzubringen. Außerdem bemühen wir uns, Kooperationen mit den Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten außeruniversitärer Einrichtungen anzubahnen.

Wie vereinbart sich die Aufgabe im Vorstand mit Ihrer Arbeit an der Freien Universität?

Das passt sehr gut zueinander. Ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn ich die Freie Universität auch auf Bundesebene als BuKoF-Vorstand vertrete. Da ich bereits drei Jahre lang als Sprecherin der Landeskonferenz der Frauenbeauftragten tätig war, beziehungsweise fünf Jahre in der Sprechergruppe, spreche ich aus Erfahrung.

Diese fünf Jahre haben mich gelehrt, dass es sehr hilfreich ist, wenn sich eine große Universität in diesem Prozess engagiert und dass es auch immer gut ist, die Prozesse innerhalb der Freie Universität zu kennen und zu sehen, wie wir uns mit den Fragestellungen, die sich aus der Universität entwickeln, in eine bundespolitische Debatte einbringen können. So bin ich zuversichtlich, dass meine neue Aufgabe meine Arbeit an der Freien Universität befruchten wird.

Die Fragen stellte Marina Kosmalla