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Nachhaltigkeit körbeweise

Die Gemüsekiste „FUUDKorb“ ist ein Projekt, das aus dem Seminar „Vom Wissen zum Handeln“ hervorgegangen ist

19.06.2014

Gesund, lecker und nachhaltig: Sebastian Haupt und Verena Günther vom Projektkurs „Vom Wissen zum Handeln“ mit ihren Gemüsekisten.

Gesund, lecker und nachhaltig: Sebastian Haupt und Verena Günther vom Projektkurs „Vom Wissen zum Handeln“ mit ihren Gemüsekisten.
Bildquelle: Annika Middeldorf

Äpfel aus Neuseeland, Zucchini aus der Türkei oder Pilze aus Estland: Bevor Lebensmittel auf unserem Teller landen, haben sie oft viele Tausend Kilometer zurückgelegt. Eine Gruppe des Projektkurses „Vom Wissen zum Handeln“ unter der gemeinsamen Leitung von Achim Brunnengräber, promovierter Politikwissenschaftler, und der Nachhaltigkeitsinitiative SUSTAIN IT! zeigt, dass es auch anders geht. Beim „FUUDKorb“ wird das Gemüse vom Spandauer Bio-Landwirtschaftsbetrieb „Speisegut“ an die Freie Universität geliefert. Dort freuen sich die studentischen Abnehmer der Gemüsekisten nun jede Woche auf frisches Gemüse aus der Region.

Beim FUUDKorb-Projekt werden wichtige Faktoren nachhaltigen Lebens berücksichtigt: Durch den kurzen Transportweg wird Kohlenstoffdioxid eingespart; die Felder des Bio-Landwirtschaftsbetriebs werden nachhaltig und biologisch bewirtschaftet. Auch soziale Fragen werden berücksichtigt, sagt Sebastian Haupt, einer der Initiatoren des FUUDKorbs: „Wer erntet mein Gemüse? Wie werden die Erntehelfer bezahlt? Auch das spielt beim Thema Nachhaltigkeit eine Rolle.“ Bei einem regionalen Bauernhof erhalte man hierauf Antworten – bei Bioprodukten aus dem Supermarkt blieben diese Fragen hingegen meist offen.

Unkrautjäten für die Gemüsekiste

55 Euro kostet die regionale Gemüsekiste im Monat. Neun Studierende und eine Mitarbeiterin der Freien Universität haben sich als Abnehmer zusammengefunden und mit dem Spandauer Bio-Bauernhof einen Jahresvertrag abgeschlossen. Der Vertrag gibt dem Bauern Planungssicherheit für seinen Hof und seine Mitarbeiter. Ein Teil des Übereinkommens ist es außerdem, dass die studentischen Gemüse-Abnehmer den Betrieb drei Mal im Jahr tatkräftig unterstützen. „Wir helfen dann zum Beispiel beim Unkrautjäten, bei der Ernte auf den Feldern oder bei der Weiterverarbeitung des Gemüses“, sagt Verena Günther. Die 25-Jährige gehört neben Sebastian Haupt, Carla Noever und Aljoscha Ilg zum Gründerteam des FUUDKorbs. Mit der Arbeit auf dem Feld gehe auch eine neue Wertschätzung der Lebensmittel einher, so die Studentin der Politikwissenschaft.

Nachhaltigkeit leicht gemacht

In dem Projektkurs „Vom Wissen zum Handeln“ wird Nachhaltigkeit praktisch gedacht und in konkreten Projekten umgesetzt. Auch der „Essbare Balkon“ im Botanischen Garten – eine Form der vertikalen Gartenbepflanzung – ist so entstanden. „Wir wollen zeigen, dass man sich für eine nachhaltige Lebensweise nicht auf den Kopf stellen muss“, sagt Sebastian Haupt. Insbesondere der Umgang mit Lebensmitteln ließe sich schnell und mit Freude nachhaltig verändern, sagt Haupt.

Auch im Korb: Exotische Landfrüchte

Wer seinen Speiseplan auf regionale Produkte umstellt, muss nicht auf eine abwechslungsreiche Ernährung verzichten, wie die Studierenden berichten. Exotische Landfrüchte wie der „Eiszapfen“, ein radieschenähnliches Gemüse, finden sich neben Salat, Kartoffeln oder Brokkoli ebenfalls im FUUDKorb. Inspiration dafür, wie man das regionale Gemüse weiterverarbeiten kann, soll es bald auch geben: „Über unseren FUUDKorb-Verteiler geben wir Rezeptideen speziell für regionale Lebensmittel, wie Smoothies oder Suppen aus Radieschenblättern, weiter“, sagt Verena Günther.

Weitere Informationen

Im Moment sind alle zehn Abnehmerplätze des FUUDKorbs belegt. Eine E-Mail-Adresse für die Nachrückerliste und weitere Informationen finden sich hier