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„Eine Einladung, über gute Lehre zu diskutieren“

Freie Universität schreibt erneut zentralen Lehrpreis aus / Bewerbung bis 15. Oktober

16.07.2014

Der Lehrpreis steht in diesem Jahr unter dem Motto „forschungsorientiert & regional“. Bewerbungsfrist ist der 15. September 2014.

Der Lehrpreis steht in diesem Jahr unter dem Motto „forschungsorientiert & regional“. Bewerbungsfrist ist der 15. September 2014.
Bildquelle: Stefan Wolf Lucks

Den Lehrpreis 2013 erhielt das deutsch-israelische Austauschprojekt "Remembrance and Public History" von Professor Martin Lücke (r.). Links: Dr. Dan Porat, von israelischer Seite beteiligter Wissenschaftler der Hebrew University.

Den Lehrpreis 2013 erhielt das deutsch-israelische Austauschprojekt "Remembrance and Public History" von Professor Martin Lücke (r.). Links: Dr. Dan Porat, von israelischer Seite beteiligter Wissenschaftler der Hebrew University.
Bildquelle: Nina Diezemann

Die Freie Universität Berlin vergibt auch 2014 einen zentralen Lehrpreis. Während im vergangenen Jahr Projekte zum Thema „forschungsorientiert & international“ gesucht wurden, steht der Wettbewerb dieses Jahr unter der Überschrift „forschungsorientiert & regional“. Gewürdigt werden Projekte von Lehrenden der Universität, die in Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von außeruniversitären Partnerinstitutionen aus der Region realisiert werden. Mit dem Preis sollen herausragende Lehrvorhaben ausgezeichnet werden, in denen Ergebnisse der institutionenübergreifenden Spitzenforschung in das Studium integriert werden. Das Preisgeld beträgt insgesamt 10.000 Euro, die Bewerbungsfrist endet am 15. Oktober 2014. Campus.leben im Gespräch mit dem Geschichtsdidaktiker Martin Lücke, dessen Projekt „Remembrance and Public History – History Cultures in Israel and Germany“ im vergangenen Jahr ausgezeichnet worden ist.

Herr Professor Lücke, warum haben Sie sich für den Lehrpreis mit dem thematischen Schwerpunkt „forschungsorientiert und international“ beworben?

Es war zum einen attraktiv, sich mit einem fachdidaktischen und in der Lehrerbildung angesiedelten Lehrangebot zu bewerben. Gerade die Lehrerbildung wird bei Forschungsorientierung und Internationalisierung nur selten mitbedacht. Außerdem passte die Ausschreibung hervorragend zum Profil eines akademischen Austauschprogramms, bei dem es nicht nur um eine bloße Begegnung von Studierenden aus Israel und Deutschland geht, sondern auch darum, dass beide Parteien gemeinsam über Forschung nachdenken, diskutieren und dabei auch auf Kontroversen stoßen.

Welche Impulse hat der Preis gegeben? Was hat er möglich gemacht?

Dank des Preises konnten wir gerade die internationale Vernetzung im Rahmen unseres Austauschprogramms verstärken: Durch die finanzielle Ausstattung können wir eine multimediale Lernumgebung aufbauen, das heißt zum Beispiel, dass die im Rahmen des Seminars erstellten Materialien auf einer Internetseite zugänglich gemacht werden. Dadurch wird auch die direkte Kommunikation zwischen den Studierenden aus beiden Ländern ermöglicht. Unseren Kollegen in Israel, die von Anfang an am Programm beteiligt waren, konnten wir durch die Preisverleihung signalisieren, dass auch ihre Arbeit bei uns eine große Wertschätzung erfährt. Überhaupt hat die Auszeichnung überregional und international Wirkung gezeigt: Unser Programm wurde von vielen Kollegen und Studierenden außerhalb Berlins wahrgenommen.

Hat sich der Preis auf den Lehralltag ausgewirkt?

Bei den Studierenden hat der Preis für ein hohes Engagement und eine überdurchschnittliche Beteiligung in der Lehrveranstaltung geführt. Natürlich – und zu Recht – gab es auch kritische Stimmen. Warum, so haben die Studierenden gefragt, können nur einzelne Lehrprojekte zu Leuchtturmprojekten werden? Soll nun auch – wie in der Exzellenzinitiative die Forschung – Lehre in kompetitiven Verfahren verglichen und bewertet werden?

Warum halten Sie es für wichtig, dass die Freie Universität einen Lehrpreis auslobt?

Die Freie Universität Berlin kann mit dem Preis zeigen, dass Forschung und Lehre eng zusammenhängen – und dass Lehre mindestens die gleiche Wertschätzung verdient wie Forschung. Außerdem lädt der Preis ein, über gute Lehre zu diskutieren.