Springe direkt zu Inhalt

„Nur ein Narr macht keine Experimente“

Schülerlabor-Netzwerk „GenaU“ feiert zehnjähriges Jubiläum mit einem Festakt im Berliner Naturkundemuseum

27.04.2016

Im Berliner Naturkundemuseum feierte das Schülerlabor-Netzwerk „GenaU“ sein zehnjähriges Jubiläum.

Im Berliner Naturkundemuseum feierte das Schülerlabor-Netzwerk „GenaU“ sein zehnjähriges Jubiläum.
Bildquelle: Silke Vorst

Eine Dekade – so lange besteht das Schülerlabor-Netzwerk „GenaU – Gemeinsam für naturwissenschaftlich-technischen Unterricht“. Das Drittmittelprojekt der Freien Universität vernetzt 15 Schülerlabore aus Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Museen und sechs assoziierte Partner in Berlin und Brandenburg. Seit Beginn dieses Jahres ist der Berliner Senat für Bildung, Jugend und Wissenschaft im Ressort Wissenschaft alleiniger Förderer des Netzwerks. „Wir sind stolz auf dieses Projekt und werden es auch die nächsten Jahre weiter fördern“, verkündete der Staatsekretär für Wissenschaft, Steffen Krach, auf der Festveranstaltung im Berliner Naturkundemuseum. Damit erntete er lebhaften Applaus der rund 200 Gäste aus den Schülerlaboren, der Politik, den Forschungseinrichtungen und Universitäten.

„Nur ein Narr macht keine Experimente“ – mit den Worten des englischen Naturforschers Charles Darwin leitete Silke Vorst, Koordinatorin von „GenaU“, die Festveranstaltung anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Netzwerks ein und traf damit den Kern der Arbeit der bundesweit vernetzten Schülerlabore: „GenaU“ nimmt seit seiner Gründung in 2006 bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Schulklassen und Oberstufenkurse können in den Laboren wissenschaftlich arbeiten und experimentieren.

 Im letzten Jahr hat das Netzwerk erstmals 50.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Aber auch die Lehreraus- und -weiterbildung spielt eine große Rolle im Netzwerk. „Wir wollen den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht unterstützen“, erklärt Professorin Petra Skiebe-Corrette vom Fachbereich Biologie, Chemie und Pharmazie. Sie ist als Leiterin des Schülerlabors NatLab Gründungsmitglied des Netzwerks.

"Experimente mit Herz"

Die Freie Universität hat neben dem NatLab noch ein zweites Schülerlabor im Netzwerk: das Physlab des Fachbereichs Physik. Beide Labore sind in die Ausbildung von Lehramtsstudierenden integriert. Angehende Lehrerinnen und Lehrer können hier erste praktische Erfahrungen sammeln.

Das Schülerlabor-Netzwerk GenaU ist ein Projekt, das in der bundesweiten Szene der Schülerlabore immer wieder richtungsweisende Akzente setzt. Das Netzwerk ist dafür bekannt, innovative Konzepte zu erarbeiten, folgt aktuellen Entwicklungen oder schiebt sie sogar an. So wurde es jüngst für das Kooperationsprojekt „Experimente mit Herz“ ausgezeichnet. Teilnehmenden Oberstufenkursen wird durch aufeinander folgende Projekttage ein tiefgehender Einblick in die Gesundheitsbranche, Naturwissenschaften, Technik und Medizin ermöglicht.

Kooperationen zwischen einzelnen Schülerlaboren im Netzwerk GenaU gab es schon vor diesem groß angelegten Projekt, auch interdisziplinäre. Neu und bundesweit einzigartig sind die thematisch genau abgestimmte Kooperation von sechs Schülerlaboren und vor allem die Einbindung von drei Unternehmen.

"Eine anspruchsvolle Aufgabe"

Das Projekt findet entsprechend viel Beachtung. „Man schaut immer wieder neugierig nach Berlin“, stellt Dieter Müller von der Technologiestiftung fest. Bis 2015 ist er durchgehend Förderer des Netzwerks gewesen und hat es mit seiner Expertise entscheidend geprägt. Auch Wolfgang Gollub von der Initiative Think.ING des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall ist stolz auf das GenaU. Der Arbeitgeberverband unterstützte das Netzwerk von 2008 bis 2015.

Nun geht die Erfolgsgeschichte in die nächste Runde. Das hohe Niveau soll gehalten werden. „Wir wollen den Kurs beibehalten und uns qualitativ und inhaltlich ständig weiterentwickeln“, sagt Silke Vorst. Weitere Kooperationsprojekte sind angedacht, zum Beispiel im Themenbereich Hochtechnologie. Dazu bedarf es noch der Akquise geeigneter Partner und Finanzierungen. „Eine anspruchsvolle Aufgabe“, freut sich die Netzwerk-Koordinatorin.