„Der Preis für gute Lehre ist ein rein studentischer Preis“, sagt Thorsten Grospietsch, Referent für Studium und Lehre am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie. Der Fachbereich unterstütze die Studierenden zwar bei der Organisation, nehme aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis. „Gerade deswegen hat die Auszeichnung für die Lehrenden, vor allem für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, einen hohen Wert“, betont Thorsten Grospietsch. Sie sei ein Pluspunkt im Lebenslauf und ein schöner Lohn für die Mühe, die oftmals mit guter Lehre verbunden sei.

Alle Studierenden haben die Möglichkeit, Lehrende ihres Fachs für den Preis vorzuschlagen. Dazu organisieren die Fachschaftsinitiativen (FSI) jedes Frühjahr eine Umfrage, Vorschläge mit kurzer Begründung können jedoch auch das ganze Jahr über eingereicht werden.

Alle Studierenden sollten sich beteiligen

Nominiert werden können Professorinnen und Professoren ebenso wie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Tutorinnen und Tutoren. „Die Ergebnisse der Umfrage und die Vorschläge diskutieren wir in der Fachschaft und treffen dann eine Entscheidung“, sagt Mara Bruhns, die seit 2017 in der FSI Biologie mitarbeitet und zum Organisationsteam des diesjährigen Lehrpreises gehört. Die Biologie-Studentin würde sich jedoch freuen, wenn sich noch mehr Kommilitoninnen und Kommilitonen an der Umfrage beteiligten.

Die diesjährige Preisverleihung fand im großen Hörsaal des Chemiegebäudes in der Arnimallee 22 statt. Den Lehrpreis der Biologie erhielt Julien Bachelier, der erst seit zwei Jahren Professor für Strukturelle und Funktionelle Pflanzendiversität am Fachbereich ist. Von Anfang an sei es ihm gelungen, die Studierenden für botanische Fragestellungen zu begeistern, hieß es in der Laudatio. Ein Ehrenpreis der Biologie wurde außerdem Rupert Mutzel verliehen: Der Professor für Mikrobiologie wird demnächst emeritiert und wurde für sein langjähriges Engagement in der Lehre geehrt.

Wissen prüfen mit digitalem Quiz

Preisträger der Chemie ist Günther Thiele. Der promovierte Chemiker leitet die Nachwuchsgruppe für Anorganische Festkörper- und Materialchemie. Mit seiner Lehre erreiche er auch diejenigen, die sich nicht für Festkörperchemie interessieren, weil er dieses eher trockene Thema spannend und abwechslungsreich darstellen könne, hieß es in der Laudatio. „Witzige Mono- und Dialoge“ sowie „optimaler Einsatz aller Lehrmedien“ wurden ihm in der Umfrage von Studierenden bescheinigt. So verwende er in fast jeder Vorlesung das digitale Quiz-Tool „Mentimeter“, um zu überprüfen, ob das vermittelte Wissen auch bei den Studierenden angekommen sei.

Einen Ehrenpreis der Chemie erhielt das Team, das für das Praktikum in Anorganischer und Organischer Synthesechemie – kurz: Synthesepraktikum – verantwortlich ist: Dazu gehören unter anderem der promovierte Chemiker Reinhold Zimmer, die promovierte Chemikerin Jelena Wiecko und Sebastian Fischer, der für Materialverwaltung zuständig ist. Das Team verbreite stets gute Laune, stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und reagiere besonnen, wenn beim Experimentieren mal etwas schiefgeht.

Den Lehrpreis der Biochemie erhielt Tom Haltenhof, Doktorand in der Arbeitsgruppe für RNA-Biochemie von Florian Heyd. Der Biochemiker ist unter anderem für die Vorlesung und das Tutorial „Biochemie 1“ sowie einen Teil des Biochemiepraktikums verantwortlich. Von der Pharmazie-Fachschaft wurde der Postdoktorand Christian Zoschke ausgezeichnet. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Pharmakologie und Toxikologie. Den Preis hat er bereits zum dritten Mal hintereinander gewonnen, denn: „Er schafft es, uns beim Thema Endokrinologie wachzuhalten“, hieß es in der Laudatio. Und: „Seine Lehre ermutigt und gibt Hoffnung!“