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Agil bleiben und sich weiterbilden

Das Programm des Weiterbildungszentrums für das Jahr 2021 setzt neben etablierten Seminarinhalten auf aktuelle Schwerpunktthemen und neue Tools

10.11.2020

Seit Juli 2000 Sitz des Weiterbildungszentrums der Freien Universität Berlin: der von den Architekten Thomas Wolf und Adolf Dörfler entworfene Gebäudekomplex in der Otto-von-Simson-Straße 13 in Berlin-Dahlem.

Seit Juli 2000 Sitz des Weiterbildungszentrums der Freien Universität Berlin: der von den Architekten Thomas Wolf und Adolf Dörfler entworfene Gebäudekomplex in der Otto-von-Simson-Straße 13 in Berlin-Dahlem.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Krise als Chance für die Umsetzung neuer Formate und Schwerpunkte – mit dieser Einstellung reagiert das Weiterbildungszentrum der Freien Universität auf die besonderen Umstände der Pandemiesituation in diesem Jahr; ein logischer und gewinnbringender Schritt für eine Einrichtung, die sich auf die Weiterbildung durch Veranstaltungen spezialisiert hat. Das neue Programm vereint einerseits die aus der Umstellung auf digitale Formate gezogenen Lehren und Möglichkeiten und hat andererseits neue Themen auf der Agenda, die das Leben, Arbeiten und Forschen in Zeiten von Distanz und einem wachsenden Bedarf an nachhaltigen Ansätzen betreffen. campus.leben im Gespräch mit Nicholas Hübner, dem kommissarischen Leiter des Weiterbildungszentrums.

Herr Hübner, auch für eine Einrichtung mit einem solch breiten Spektrum an Veranstaltungen, wie es das Weiterbildungszentrum anbietet, ist dieses Jahr eine Herausforderung. In Anbetracht der anhaltend ungewissen Umstände: Wie schlägt sich die Pandemie-Situation auf das neue Programm nieder?

Nicholas Hübner ist kommissarischer Leiter des Weiterbildungszentrums. Das Foto zeigt ihn auf dem Gesundheitstag der Freien Universität im September 2019.

Nicholas Hübner ist kommissarischer Leiter des Weiterbildungszentrums. Das Foto zeigt ihn auf dem Gesundheitstag der Freien Universität im September 2019.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Im kommenden Jahr bleiben Weiterbildungsangebote, die zu den grundlegenden Themen für Beschäftigte der Freien Universität gehören, auch weiterhin als Basis des Programms bestehen. Dazu gehören neben Angeboten etwa zur Gesundheitsförderung, zur Personalverwaltung und Mittelbewirtschaftung auch die wichtigen Zweige der IT-Weiterbildung, die Sprachkurse sowie Angebote für Bibliotheksbeschäftigte.

Seit einigen Jahren haben wir bei diesen Angeboten eine stetig hohe Nachfrage. Das ist sicher nicht zuletzt auch eine Folge der intensiven Zusammenarbeit mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement und der Personalentwicklung der Freien Universität.

Verändert hat sich bei uns natürlich vieles dadurch, dass wir wegen der Coronovirus-Pandemie auf neue Formate umstellen mussten: Seminare und Veranstaltungen für Beschäftigte der Freien Universität finden schon seit dem Frühjahr teilweise online statt und beschäftigen sich nun auch vermehrt mit Themen des mobilen Arbeitens oder der Moderation von Online-Konferenzen.

Im Rahmen unseres Gasthörer-Card-Angebots für externe Nutzerinnen und Nutzer – das als digitale Lehrveranstaltungen aufrechterhalten werden kann – wird es weiterhin den „Vortragswelten-Pass“ geben, der es ermöglicht, Zugang zu digitaler Kunstvermittlung und auch ART-Kursen zu bekommen.

Auch unsere Angebote in der beruflichen Weiterbildung für Externe wie beispielsweise zum Museumsmanagement oder zur Provenienzforschung wurden weitgehend in Online-Formate transformiert. Insgesamt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Weiterbildungszentrum bei diesem anspruchsvollen Um- und Ausbau Großartiges geleistet!

Welchen organisatorischen Aufwand bedeutete die Umstellung auf digitale Formate für Ihre Einrichtung?

Zunächst haben wir die Umstellung – abgesehen von dem öffentlichen Druck – vor allem als Chance erlebt. Dankenswerterweise hat die Universität sehr schnell reagiert, sodass mit Hilfe des CeDiS und der Zedat rasch eine technische Infrastruktur zur Verfügung stand, mit der wir arbeiten konnten.

Diese Entwicklungen führten uns von einem nahezu ausschließlichen Präsenzangebot über Blended-Learning-Formate bis hin zu komplett digitalen Seminaren, die mittlerweile in allen thematischen Bereichen dank des Webex-Tools angeboten werden können.

Auf unserer Homepage findet man jetzt unter der neu eingerichteten Kategorie „Online Lernen“ einerseits eigens initiierte Seminare, Tutorials und Podcasts, sowie ein ergänzendes Kursangebot durch externe Anbieter wie beispielweise die ZEIT-Akademie.

In Zusammenarbeit mit der Abteilung Internationales konnte außerdem ein neues Erasmus+ gefördertes digitales Sprachkursformat entstehen. Es bietet die Möglichkeit, an einem einwöchigen Intensivsprachkurs teilzunehmen, der von Anbietern im europäischen Ausland per Videokonferenzen durchgeführt und finanziell durch das Programm übernommen wird.

Auch in Zukunft möchten wir das Angebot an digitalen Formaten kontinuierlich weiterentwickeln und ausbauen. Es lohnt sich also, regelmäßig auf unsere Website zu schauen.

Wie wird das digitale Angebot angenommen?

Nachdem wir uns zunächst selbst mit dem neuen Konzept vertraut machen mussten, ging es im zweiten Schritt auch darum, die neuen Tools den Dozierenden zu vermitteln, um sie unterstützen zu können. Insgesamt wird es jetzt auch auf Seiten der Nutzerinnen und Nutzer gut angenommen.

Da digitale Weiterbildung jedoch eher dann an ihre Grenzen stößt, wenn es nicht nur um reine Wissensvermittlung geht, sondern ein interaktiver Austausch wichtig ist, wie etwa in der Gesundheitsförderung, möchten wir je nach Machbarkeit auch in Zukunft flexibel bleiben und Präsenzveranstaltungen immer dann anbieten, wenn es die Themen verlangen. Und wenn es die Pandemiesituation erlaubt, natürlich.

Gibt es im neuen Programm ganz neue Veranstaltungen?

Neben den bereits erwähnten Bereichen agiles und digitales Arbeiten in Zeiten von Homeoffice, ganz besonders auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Bibliotheksbeschäftigte, haben wir das Thema Nachhaltigkeit unter verschiedenen Aspekten aufgenommen. Das Angebot wird wesentlich durch die Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie der Freien Universität getragen.

Ein Highlight wird ein im nächsten Jahr stattfindender Rundgang zu Biodiversität auf dem Campus sein. Durch die Entdeckung der Artenvielfalt kann sich so ein völlig neuer Blick auf das Universitätsgelände herausbilden.

Außerdem ist die Fortführung des Austauschprogramms mit der Hebrew University of Jerusalem im Rahmen des ProFI-Programms zur Förderung der Internationalisierung an der Freien Universität zu nennen. Bei ProFI (Förderung der Internationalisierung an der Freien Universität für nichtwissenschaftliches Personal) geht es um die Stärkung von interkulturellen Kompetenzen für nichtwissenschaftliches Personal anhand von Themenseminaren, Sprachkursen und eines Auslandsaufenthalts. Dieses Programm halte ich deshalb für etwas Besonderes, weil das Format sehr innovativ ist und wir gute Erfahrungen damit gemacht haben.

Die Fragen stellte Valentina Schöllhorn

Weitere Informationen

Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin

Die Angebote des Weiterbildungszentrums können von Beschäftigten der Freien Universität Berlin größtenteils kostenfrei, von Angehörigen weiterer Einrichtungen aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Bildung etc. und bildungsinteressierten Bürgerinnen und Bürgern gegen eine Teilnahmegebühr genutzt werden.

Wegen der Pandemie-Situation wurde das Programm bis auf Weiteres auf Online-Formate umgestellt.