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Sustainability Days 2024: Was, wenn die Zukunft gut wird?

25. und 26. Juni: Studierende der Freien Universität Berlin haben die diesjährigen Hochschultage in Seminaren vorbereitet und laden gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsinitiative „SUSTAIN IT“ in das Foyer der Mensa II ein

21.06.2024

Im Floating, einem Naturkultur-Lernort am Regenwasserrückhaltebecken des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof, haben Studierende Ideen entwickelt. Mit dabei: Tessa Schröder (hinten, weißes T-Shirt) und Ferndinand von Saldern (1. v.  r.).

Im Floating, einem Naturkultur-Lernort am Regenwasserrückhaltebecken des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof, haben Studierende Ideen entwickelt. Mit dabei: Tessa Schröder (hinten, weißes T-Shirt) und Ferndinand von Saldern (1. v. r.).
Bildquelle: Karola Braun-Wanke

„In den Nachrichten hören wir viele negative Meldungen, etwa zu Hochwasserkatastrophen, Dürren oder Stürmen, aber auch Filme und Bücher zeichnen oft das Bild einer düsteren Zukunft. Wir wollen diese Gedanken umdrehen, indem wir uns nicht die schlechteste, sondern die bestmögliche Zukunft ausmalen“, erklärt Karola Braun-Wanke.

Die Politikwissenschaftlerin ist Mitgründerin und Koordinatorin von „SUSTAIN IT!“, der studentischen Mitmachinitiative der Freien Universität Berlin. Das diesjährige Motto der Hochschultage lautet deshalb: „Real-Utopien – was, wenn die Zukunft gut wird?“.

60 Studierende haben das Programm in vier Seminaren entwickelt

Schon zum neunten Mal finden die Hochschultage statt: „Wir laden alle Interessierten herzlich zu einem Utopien-Parcours rund um die Themen Konsum, Wohnungsnot, Macht und Raum, Demokratie und Transformation ein“, sagt Tessa Schröder; die Geographiestudentin war bereits zum zweiten Mal im studentischen Vorbereitungsteam der Sustainability Days.

15 Mitmachaktionen, die von 60 Studierenden in vier Seminaren der Politikdidaktik, Erziehungswissenschaften und der Allgemeinen Berufsvorbereitung (ABV) im Sommersemester erarbeitet wurden – das ist das diesjährige Programm. „Mit Exkursionen in der Stadt, aktuellen Ausstellungen, Aktionsspaziergängen und vielen Kreativitätsmethoden konnten sich die Studierenden intensiv mit der Frage beschäftigen, wie eine gute und lebenswerte Zukunft aussehen könnte“, so Tessa Schröder. Inspiriert von den Ideen sei dann in Teams erarbeitet worden, wie diese auf dem Campus und in der Stadt verwirklicht werden könnten.

Gelungenes Experiment

Die Nachhaltigkeitstage in vier Seminaren zu entwerfen, sei ein Experiment gewesen, sagt Karola Braun-Wanke. Eines, das kaum besser hätte ausgehen können: „Durch diesen Rahmen hatten die Studierenden die Gelegenheit, sich konzentriert über einen Zeitraum von mehreren Monaten mit dem Thema auseinanderzusetzen“, so Karola Braun-Wanke. Ein handlungsorientiertes Seminar mit dem Ziel, konkrete Mitmachaktionen zu kreieren und umzusetzen, setze ein engagiertes Miteinander und eine hohe Motivation der Studierenden voraus. Dies hätte unheimlich gut geklappt.

„Die Studierenden waren total motiviert und haben fantastische Ideen entwickelt“, ergänzt Tessa Schröder. Eines ihrer Lieblingsprojekte in diesem Jahr heißt „Frei(T)räume“. „Die Universität ist riesengroß, aber es gibt leider nur wenige Wohlfühlorte, an denen man sich gerne aufhält“, erklärt Schröder. Eine Gruppe von Studierenden habe deshalb Ideen gesammelt, wie der Campus der Zukunft aussehen könnte: Ein Musikzimmer und ein Repaircafé seien nur zwei von vielen spannenden Ideen.

Schlemmen im Rest(e)aurant

Inspirieren sollen auch die weiteren interaktiven Aktionsstände, die die Studierenden entwickelt haben. Etwa der Stand zum Thema Ernährung, den Ferdinand von Saldern mit zwei Kommilitonen entworfen hat. Von Saldern studiert Betriebswirtschaftslehre im sechsten Bachelor-Semester. Über das Projekt „Rest(e)aurant: Blindtasting mit geretteten Lebensmitteln“ sagt er: „Wir wollen über Lebensmittelverschwendung informieren und zeigen, wie Produkte länger frisch bleiben und wie etwa schrumpeliges Gemüse noch sinnvoll verarbeitet werden kann.“

Entstanden sei so die Idee einer Blindverkostung im „Rest(e)aurant“, bei der Interessierte Gerichte aus geretteten Lebensmitteln und aus frisch gekauften Produkten gegeneinander probieren können. „Damit wollen wir ganz praktisch vermitteln, dass Lebensmittel noch richtig gut schmecken können, auch wenn sie nicht mehr die frischesten sind“, sagt von Saldern. Das Team plant zudem zu zeigen, wie man Bienenwachstücher selbst herstellen kann, um Lebensmittel länger frisch zu halten.

Lebst du noch oder wohnst du schon?

Ein weiteres Projekt, das im Politikdidaktik-Seminar „Transformation und Demokratie“ entstanden ist, thematisiert die Wohnungsnot in Berlin. Unter dem Titel „FU Wohnraum: Lebst du noch oder wohnst du schon?“ gestalten die Studierenden einen Diskussionsraum in Form eines gemütlichen Wohnzimmers, um mit Interessierten über strukturelle Lösungen und alternative Wohnkonzepte zu diskutieren.

Web dir deine Zukunft

Der Kleidertausch, der jedes Jahr Teil der Sustainability Days ist, geht diesmal einen künstlerisch-kreativen Weg, sagt Tessa Schröder. Unter dem Motto „Web dir deine Zukunft“ bieten drei Studierende eine Mitmachaktion an, bei der alte und kaputte Kleidungsstücke in einem eigens konstruierten Webrahmen zu einem großen Wandteppich zusammengefügt werden können. Dieser könnte möglicherweise schon bald eine Wand der Universität zieren.

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