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Zdravo aus Slowenien!

Sonjas Anreise nach Ljubljana verzögerte sich durch einen Sportunfall – nun kann sie endlich das Land erkunden.

14.10.2019

Auf vier Rädern unterwegs: Sonja Poschenrieder auf dem Weg nach Ljubljana, in die Hauptstadt Sloweniens.

Auf vier Rädern unterwegs: Sonja Poschenrieder auf dem Weg nach Ljubljana, in die Hauptstadt Sloweniens.
Bildquelle: Privat

Nun bin ich seit Mitte September in Slowenien unterwegs. Mit dem Auto fahre ich über den steilen österreichischen Wurzenpass, der mich samt Auto ins Schwitzen bringt. Weiter geht die Reise über Kranjska Gora in den Triglav National Park. Hier mache ich eine Wanderung, während der Pass tagsüber geschlossen bleibt. Mich beeindrucken die gepflasterten Kehren und die Ruska Kapelica. Die orthodoxe Kapelle haben russische Kriegsgefangene im Jahr 1916 erbaut, um an etwa 300 getötete Kameraden zu erinnern. Diese waren zuvor bei den Bauarbeiten einer Passstraße von einer Lawine verschüttet worden. Oben angekommen, geht es Kehre um Kehre hinunter ins Soča-Tal bis nach Trenta.

An einem Tag laufe ich 1900 Meter bergauf und wieder bergab, um den Sockel des Triglav zu berühren. Mit 2863 Metern ist er Sloweniens höchster Berg und Nationalstolz. Der Weg ist märchenhaft, zuerst durch einen Buchenwald, später die glatte Felswand am Stahlseil hinauf. Ich sehe Gämsen von Nahem, bade in Bergseen und genieße die Einsamkeit in der Natur.

Während des Ersten Weltkriegs ereigneten sich entlang der Soča die sogenannten Isonzoschlachten zwischen Italien und Deutschland mit Österreich-Ungarn. Heute ist das Soča-Tal geprägt von nachhaltigem Tourismus und vor allem unter Wassersportlerinnen und Wassersportlern beliebt. Beim Versuch in dem Fluß zu baden spüre ich schnell, dass die türkise Farbe nicht nur ein schöner Anblick ist, sondern auch eiskalt.

Die Sloweninnen und Slowenen überzeugen mit ihrer freundlichen Art. Nicht nur bei Fragen bezüglich des Weges oder des heimischen Bieres. In einer Berghütte, der Koča na Doliču, bringt mir ein lachender Slowene meine Wandersocke zurück. Die war mir verlorengegangen, als ein Hubschrauber, der die Berghütte mit Lebensmitteln versorgt, meine Sachen herumgewirbelt hatte.

Die Verständigung klappt auch ohne Slowenisch-Kurs gut. Alle scheinen hier mehrere Sprachen zu sprechen. Mein Camping-Wirt antwortet mir mal in fließendem Deutsch, mal auf Englisch, mal auf Italienisch. Letzteres kann er von seiner Oma, die es im Ersten Weltkrieg noch in der Schule gelernt hat.

Oh, das grüne Ljubljana, davon berichte ich beim nächsten Mal mehr. Ich probiere erstmal Palačinka, auf Deutsch Pfannkuchen – das kenne ich bereits von meiner Oma.

Weitere Informationen

Sonja Poschenrieder schickt uns „Post aus…Ljubljana“! Sie ist eine von elf Autorinnen und Autoren, die von ihren Auslandsstudienaufenthalten für campus.leben berichten.

Die Post von Sonja Poschenrieder finden Sie hier auch in englischer Sprache.