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Gute Planung, Ehrgeiz und viel Kaffee

Post aus Nashville! Madeline Thomas lernt das amerikanische Studienmodell kennen und findet in den nachts geöffneten Bibliotheken ein neues Zuhause

12.11.2019

Madeline Thomas versüßt sich ihre seltenen freien Stunden gern mit einer Portion Pancakes.

Madeline Thomas versüßt sich ihre seltenen freien Stunden gern mit einer Portion Pancakes.
Bildquelle: Privat

Fast ein Jahr habe ich mich auf mein Auslandssemester vorbereitet und lebe nun seit August in Nashville, USA. Die ersten Wochen waren anstrengender als gedacht: Es war konstant über 30 Grad warm und sehr schwül, die Professoren an der Universität haben sofort mit 150 Prozent losgelegt, und das öffentliche Verkehrssystem ist praktisch nicht existent.

Das Wahrzeichen der Vanderbilt University: die 1875 errichtete Kirkland Hall mit dem Uhrturm, der von überall auf dem Campus sichtbar ist und stets zur vollen Stunde läutet.

Das Wahrzeichen der Vanderbilt University: die 1875 errichtete Kirkland Hall mit dem Uhrturm, der von überall auf dem Campus sichtbar ist und stets zur vollen Stunde läutet.
Bildquelle: Madeline Thomas

Trotzdem bin froh, diesen Schritt gewagt zu haben! Ein Auslandssemester zuvor an der University of Edinburgh hatte mich etwas auf das Lesepensum vorbereitet, und so war ich nicht ganz so schockiert, als ich den Kursplan erhalten habe: Pro Woche steht die Lektüre von zwei Büchern und weiteren 200–300 Seiten an: Essays und Sekundärliteratur. Meine Gast-Uni, die Vanderbilt University, verlangt viel von ihren Studierenden, doch die Seminare sind sehr diskussionsintensiv und machen wirklich Spaß. Eine gründliche Vorbereitung ist aber ein Muss! Im PhD-Programm kann ich in allen Instituten der Uni Kurse belegen. Dieses Semester habe ich vier gewählt, zwei im English Department, eins im Geschichtsinstitut und ein weiteres am Institut für Women’s and Gender Studies.

Street Art und Wandgemälde, sogenannte Murals, sieht man an jeder Ecke.

Street Art und Wandgemälde, sogenannte Murals, sieht man an jeder Ecke.
Bildquelle: Privat

Das Arbeitspensum ist also sehr hoch, aber mit guter Planung, Ehrgeiz und viel Kaffee bekommt man das schon hin. Doch ich versuche immer, etwas freie Zeit einzuplanen, um Nashville zu entdecken. Das erste Football-Spiel der Saison war langweiliger als gedacht, dafür waren die Nachmittage auf dem Farmers Market und in East Nashville – mit seinen kleinen Cafés (Pancakes!!), Street Art und Bars – eine gute Ablenkung von der Uni.

Der Farmers Market in Nashville ist für „producers only“, das heißt, die Händler dürfen ausschließlich Waren anbieten, die sie selbst anbauen, züchten oder backen.

Der Farmers Market in Nashville ist für „producers only“, das heißt, die Händler dürfen ausschließlich Waren anbieten, die sie selbst anbauen, züchten oder backen.
Bildquelle: Madeline Thomas

Mittlerweile naht so langsam das Ende des Semesters, und die Bibliothek ist zu meinem zweiten Zuhause geworden, was mit Öffnungszeiten von 7 Uhr bis 24 Uhr auch von der Universität unterstützt wird. Viel Zeit für ein aufregendes Sozialleben bleibt somit nicht, aber die kurzen Herbstferien Ende Oktober habe ich genutzt und Chicago einen Besuch abgestattet, dazu dann beim nächsten Mal mehr.

Weitere Informationen

Madeline Thomas schickt uns ein Semester lang „Post aus … Nashville“! Sie ist eine von elf Autorinnen und Autoren, die von ihren Auslandsstudienaufenthalten für campus.leben berichten.

Hier lesen Sie ihre Post auf Englisch.