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„Ein begeisterter Hochschullehrer“

Veterinärmediziner Leo Brunnberg mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

19.09.2012

Seit 1995 leitet Professor Leo Brunnberg die Kleintierklinik. Hier kümmert er sich um die Hündin Cika.

Seit 1995 leitet Professor Leo Brunnberg die Kleintierklinik. Hier kümmert er sich um die Hündin Cika.
Bildquelle: Ulrich Dahl

Ausgezeichnet: Professor Brunnberg nach der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Ausgezeichnet: Professor Brunnberg nach der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Bildquelle: Privat

Professor Leo Brunnberg ist nicht wegzudenken vom Campus Düppel: Im äußersten Berliner Südwesten leitet der 67-Jährige seit knapp 20 Jahren die Kleintierklinik der Freien Universität Berlin. Dort ist er nicht nur renommierter Ansprechpartner für die Besitzer erkrankter Hunde und Katzen. Der Veterinärmediziner hat in dieser Zeit Kontakte zu internationalen Universitäten aufgebaut, etliche Doktoranden betreut und mehr als 180 Fachartikel publiziert. Für seine wissenschaftlichen Leistungen, seinen Einsatz für die Nachwuchsförderung und seine gesellschaftspolitischen Verdienste erhielt Brunnberg das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Es sind Karrierestationen ebenso wie Persönliches aus dem Leben Leo Brunnbergs, die der Berliner Staatssekretär für Wissenschaft, Knut Nevermann, anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Revue passieren ließ. Geboren 1945 im westfälischen Waltringen, verbrachte Brunnberg einen Teil seiner Schulzeit in den Niederlanden. „Aus dieser Zeit stammt mein Interesse für Kunst“, erzählt der Professor. Aus Freude an dem Fach habe er eine Zeit lang Kunstgeschichte in München studiert, allerdings ohne je einen Abschluss anzustreben. Diesen erlangte er dafür 1972 in Veterinärmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität. Das Studium habe Brunnberg weitgehend selbst finanzieren müssen, berichtete Nevermann, Brunnberg gelte als stolz auf seine bodenständige Herkunft.

Werdegang des Tiermediziners

Brunnbergs Karriere als Universitätsprofessor begann Anfang der Neunzigerjahre an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. 1993 folgte der Ruf nach Berlin: auf die Professur für „Krankheiten der kleinen Haustiere“ am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin.

Seit 1995 ist Brunnberg in Düppel nicht nur wissenschaftlicher Leiter der Kleintierklinik, sondern auch deren geschäftsführender Direktor. Den Fachbereich führt er seit knapp zehn Jahren als Dekan an. „In dieser Funktion haben Sie maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Freie Universität Berlin zu einer exzellenten Hochschule entwickeln konnte“, sagte Nevermann.

Schwerpunkt Orthopädie bei Hund und Katze

Mehr als 180 wissenschaftliche Publikationen in nationalen wie internationalen Fachzeitschriften gehen auf das Konto von Leo Brunnberg. Noch häufiger waren seine bisherigen Vorträge auf Fachkongressen im In- und Ausland über Themen aus der Chirurgie: 500 an der Zahl. Einen Schwerpunkt hat Brunnberg auf der Orthopädie gelegt. Dieses Wissen gibt er an der Freien Universität an angehende Veterinäre weiter, und er vermittelt es in der tierärztlichen Fort- und Weiterbildung. Fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stand er bei der Habilitation zur Seite, mehr als 80 Doktorandinnen und Doktoranden führte er zum angestrebten Titel. Zudem etablierte Brunnberg eine modularisierte Weiterbildung zum Fachtierarzt für Kleintiere in Zusammenarbeit mit verschiedenen Tierärztekammern in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin.

„Professor Brunnberg, Sie sind ein begeisterter Hochschullehrer“, schloss Nevermann in seiner Laudatio auf den Veterinärmediziner – und sprach bereits vom baldigen „verdienten Ruhestand“. Doch Brunnberg scheint von seinem Beruf derart begeistert zu sein, dass er die Pensionierung bereits zweimal zugunsten laufender Projekte hinausgeschoben hat. „Aktuell ist der September 2013 geplant“, sagt Brunnberg, „aber wenn man mich lässt, bleibe ich der Wissenschaft, der Tiermedizin und der Freien Universität auch darüber hinaus erhalten.“