Springe direkt zu Inhalt

Eine für alle Fälle

Gordana Gusić leitet die Geschäftsstelle für betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) und Sozialberatung, ein Angebot für Beschäftigte der Freien Universität

26.06.2019

Bei psychischen und körperlichen Erkrankungen, bei Problemen im Arbeitsumfeld, bei Schicksalsschlägen und Lebenskrisen oder dem Wiedereinstieg nach längerer Krankheit gibt es an der Freien Universität eine zentrale Ansprechpartnerin: Gordana Gusić. Seit Mai ist die diplomierte Sozialpädagogin Leiterin der Geschäftsstelle für betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) und Sozialberaterin für Beschäftigte. „An mich können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Sorgen und Nöten wenden, welcher Art diese auch sein mögen“, sagt Gordana Gusić, die im Gespräch fröhlich und zugewandt ist. „Ich möchte Vertrauensperson sein und bei beruflichen und privaten Herausforderungen, bei Fragen oder Unklarheiten hilfreich zur Seite stehen.“

Gordana Gusić freut sich auf ihre Tätigkeit als Leiterin der Geschäftsstelle für betriebliches Eingliederungsmanagement und als Sozialberaterin für Beschäftigte.

Gordana Gusić freut sich auf ihre Tätigkeit als Leiterin der Geschäftsstelle für betriebliches Eingliederungsmanagement und als Sozialberaterin für Beschäftigte.
Bildquelle: Jennifer Gaschler

Einer ihrer Schwerpunkte ist die Wiedereingliederung in den Beruf nach einer Zeit der Krankheit. Das betriebliche Eingliederungsmanagement ist ein Angebot der Freien Universität für Beschäftigte, die innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig waren: „Wir laden die Betroffene oder den Betroffenen zu einem freiwilligen Gespräch ein, bei dem wir gemeinsam nach Wegen suchen, damit der Wiedereinstieg gut gelingt. Wir überlegen dabei, ob möglicherweise ein Zusammenhang besteht zwischen dem Arbeitsumfeld und der Erkrankung.“ Gordana Gusić freut sich, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch selbst auf sie zukommen und einen Termin vereinbaren.

Die Beratung sei streng vertraulich: „Jeder und jede entscheidet selbst, was sie mir erzählen, wer an den Gesprächen teilnimmt, welche weiteren Maßnahmen eingeleitet werden und wie viele Termine stattfinden.“ Auf Wunsch könne der Kontakt zu externen Beratungsstellen hergestellt werden, aber alles geschehe „ohne Zwang und aus eigenem Antrieb“. Unterstützt wird die Sozialpädagogin in ihrer Tätigkeit von ihrem Kollegen Ulrich Hanney, der bereits seit mehreren Jahren an der Freien Universität tätig ist und nun in die Geschäftsstelle für betriebliches Eingliederungsmanagement gewechselt ist.

Ganz ähnlich laufe die Sozialberatung ab – nur sei hier das Themenfeld größer, erläutert Gusić. Es reiche von Suchterkrankungen über finanzielle Schwierigkeiten bis hin zu privaten Herausforderungen und auch Überforderung, etwa bei der Pflege eines Elternteils neben dem Beruf. Auch diese Beratung sei ein Angebot, die Gespräche unterlägen ebenfalls der Schweigepflicht, betont sie: „Ich begleite, soweit es gewünscht wird, und vermittle, falls der oder die Beschäftigte das möchte, gerne auch an Psychologinnen und Psychologen, Ärztinnen und Ärzte oder Beratungsstellen.“

Erfahrungen in Sozialpädagogik und Management

Große Unternehmen kennt die Sozialpädagogin seit vielen Jahren: die Gesundheitskasse AOK Baden-Württemberg war ihr Ausbildungsbetrieb während des dualen Studiums, danach ihr erster Arbeitgeber. Zuletzt war die 47-Jährige dort als Leiterin des „CompetenceCenter Rehabilitation und Krankenhaus“ beschäftigt. Da sie sich auch dafür interessierte, wie andere Unternehmen im Gesundheitssektor funktionieren, wechselte sie in das Management einer Rehaklinik in Baden-Baden.

„Nach der Elternzeit habe ich mich aber entschieden, wieder zu meinen Wurzeln zurückzukehren, zur Sozialberatung“, sagt Gordana Gusić. In diesem Rahmen war sie für die Patientinnen und Patienten der kardiologischen Rehaklinik zuständig – überwiegend Beschäftigte, die durch die Krankheit aus ihrem Arbeitsleben gerissen wurden. Hier stand sie beispielsweise unterstützend zur Seite, wenn es um den beruflichen Wiedereinstieg ging, um Möglichkeiten der finanziellen Absicherung während der Arbeitsunfähigkeit, um Vor- und Nachteile eines Schwerbehindertenausweises, die Balance von Beruf und Freizeit oder um Konflikte am Arbeitsplatz, die langfristig zu Erkrankungen führen können.

Durch ihr Studium, ihre bisherige berufliche Tätigkeit und zahlreiche Weiterbildungen besitzt Gordana Gusić unter anderem Kenntnisse im Umgang mit Konflikten sowie in Gesprächsführung und Feedbackkultur. „Ich hoffe, dass ich mich deshalb auch an der Freien Universität bei einer großen Bandbreite an Themen und Fragen einbringen kann“, betont sie.

Neue Herausforderungen

Gordana Gusić ist in Baden-Württemberg aufgewachsen, seit fast einem Jahr lebt die Sozialpädagogin nun mit Ehemann und Tochter in Berlin. In ihrer Freizeit entdeckt sie gerne die vielfältigen Angebote der Hauptstadt. Familie, Fahrrad fahren oder Inlineskaten helfen ihr, den „Akku wieder aufzuladen“. Als sie nach dem Umzug eine neue Herausforderung suchte, sei sie auf die Stellenanzeige der Freien Universität gestoßen: „Dort fand ich mich sofort wieder.“ Ihr erster Eindruck des neuen Arbeitsplatzes? „Riesig!“ sagt sie lachend. „Und sehr interessant. Ich bin so neugierig auf alle Menschen, mit denen ich in Kontakt kommen werde und freue mich auf die neue berufliche Herausforderung.“