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Fünf Jahre Vertretung der Universidad Nacional Autónoma de México in Deutschland

Der Rektor der mexikanischen Universität besuchte die Freie Universität, um das fünfjährige Bestehen des UNAM-Deutschland-Büros zu feiern

12.04.2023

Handschlag nach der Vertragsunterzeichnung: Professor Enrique L. Graue Wiechers, Rektor der UNAM (links), und Professor Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin.

Handschlag nach der Vertragsunterzeichnung: Professor Enrique L. Graue Wiechers, Rektor der UNAM (links), und Professor Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

„Heute ist ein Tag der fiesta“, sagte der Präsident der Freien Universität Berlin, Professor Günter M. Ziegler. Der feierliche Anlass war das fünfjährige Bestehen des UNAM Deutschland Büros an der Freien Universität. Die mexikanische Hochschule verlängerte den Vertrag gleich um weitere fünf Jahre, um im International House der Freien Universität Kontakte zwischen beiden Institutionen zu pflegen.

Eine ganze Mappe voller Dokumente – drei Verträge – musste unterzeichnet werden, um die Vereinbarung zu formalisieren und das Studierendenaustauschabkommen zwischen der UNAM und der Freien Universität Berlin zu verlängern. „Ja, das ist sehr deutsch. Aber dann geht es wirklich los mit der fiesta“, versprach Professor Günter M. Ziegler. Bald begann dann auch im Foyer des Henry-Ford-Baus der gesellige Teil, mit einem mexikanischen Buffet sowie Gesang einer mexikanischen Sängerin mit Gitarrenuntermalung. 

Zur Vertragsunterzeichnung war erstmals auch der Rektor der UNAM, Professor Enrique L. Graue Wiechers, zu Gast an der Freien Universität. Hoher Besuch, denn mit rund 369.000 Studierenden ist die UNAM eine der größten Universitäten Lateinamerikas. Professor Enrique L. Graue Wiechers sagte: „Es macht mir Freude, heute die ersten fünf Jahre seit der Eröffnung des UNAM-Büros in Deutschland zu feiern. Die Pluralität von Ideen aus verschiedenen Kulturen ist wertvoll für Hochschulen aus beiden Ländern.“ Neben der Pflege der Kontakte an der Freien Universität traf Professor Enrique L. Graue Wiechers auch mit Vertreter*innen anderer deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen.

Im Gespräch (von links): Prof. Francisco Trigo Tavera (UNAM), Prof. Patricia D. Dávila (UNAM), Prof. Dr. Enrique Graue Wiechers (Rector UNAM) und Prof. Dr. Günter M. Ziegler (Präsident der Freien Universität).

Im Gespräch (von links): Prof. Francisco Trigo Tavera (UNAM), Prof. Patricia D. Dávila (UNAM), Prof. Dr. Enrique Graue Wiechers (Rector UNAM) und Prof. Dr. Günter M. Ziegler (Präsident der Freien Universität).
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Das Büro der UNAM im International House der Freien Universität gibt es seit 2018. Formale Verbindungen bestehen allerdings bereits seit 1988, als der erste Kooperationsvertrag unterzeichnet wurde. Das ist maßgeblich Marianne Braig zu verdanken, Professorin für Politikwissenschaft am Lateinamerika-Institut der Freien Universität. Marianne Braig lernte die UNAM 1977 bei einem studentischen Austausch kennen und lieben und setzt sich seitdem dafür ein, die Kontakte auszubauen. „Die UNAM ist eine der wichtigsten Unis in Lateinamerika. Wir können sehr stolz darauf sein, dass sie sich die Freie Universität ausgesucht hat als Gastort für ihr Deutschland-Büro“, sagte sie.

Die Zusammenarbeit nimmt verschiedene Gestalten an: Neben Austauschprogrammen bestehen wissenschaftliche Kooperationen, unter anderem mit dem Botanischen Garten. Dort wurde zum Beispiel eine Ausstellung „Chili & Schokolade. Der Geschmack Mexikos“ gezeigt. Ferner besteht eine enge Zusammenarbeit des Lateinamerika-Instituts der Freien Universität mit der UNAM im Rahmen des DFG-geförderten Internationalen Graduiertenkollegs „Temporalities of Future“.

Von links: Prof. Manuel Torres Labansat, Prof. Alejandro Velázquez Montes, Prof. Patricia D. Dávila, Prof. Enrique Graue Wiechers, Prof. Günter M. Ziegler, Prof. Verena Blechinger-Talcott, Herbert Grieshop und Andrea Guillén de la Rosa.

Von links: Prof. Manuel Torres Labansat, Prof. Alejandro Velázquez Montes, Prof. Patricia D. Dávila, Prof. Enrique Graue Wiechers, Prof. Günter M. Ziegler, Prof. Verena Blechinger-Talcott, Herbert Grieshop und Andrea Guillén de la Rosa.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Ziel des Verbindungsbüros in den kommenden Jahren ist es insbesondere, den Austausch von Forschenden und Studierenden zu intensivieren.

Absolventen und Absolventinnen waren im Henry-Ford-Bau unter den Gästen, wie Johannes Lindmeier. Der 28-jährige wissenschaftliche Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaft, Europarecht, hat die UNAM bereits zweimal im Rahmen einer Erasmus+-geförderten Lehrmobiität besucht. „Der Campus gleicht einer Stadt, das ist natürlich eine andere Welt als Dahlem“, sagte Johannes Lindmeier. „Das Gebäudeensemble mit Sportanlagen und Freiflächen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es gibt sogar ein eigenes Theater und ein eigenes Museum. Ich habe dort Vorlesungen gehalten zu Europa- und zu Migrationsrecht.“ Auf Spanisch, das war für Johannes Lindmeier kein Problem – er ist mit einer Mexikanerin verheiratet. Fließende Spanischkenntnisse sind aber keine Voraussetzung, um an einem Erasmus+-Austausch teilzunehmen.

„Die Austauschprogramme sollen sichtbarer gemacht und ausgebaut werden“, sagte UNAM-Rektor Professor Enrique L. Graue Wiechers. Er denkt an langfristige Bindung und Freundschaft zwischen Mexiko und Deutschland: „Unterzeichnet wurde zwar ein Vertrag über fünf Jahre – aber wir haben eigentlich die nächsten 50 Jahre im Blick.“