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Workshop | Monuments and Mythmaking: Rethinking the Future of Memory Spaces

Sep 26, 2024 | 01:00 PM - 08:00 PM

Veranstaltung in deutscher und englischer Lautsprache | Eintritt frei | Anmeldung erbeten | kein barrierefreier Zugang

Im Kontext globaler Krisen und den Bestrebungen nach der Dekolonialisierung von Wissen, Denken und urbanen Räumen haben sich die Diskussionen über die umstrittene Präsenz von Denkmälern im öffentlichen Raum verstärkt. Weltweit setzen sich Aktivist*innen für vielfältigere Formen der Erinnerungskultur ein und intervenieren in historische Erzählungen, sei es durch das Entfernen von Denkmälern, ihre Neuaufstellung oder Forderungen nach Kontextualisierung. Aktivistische und künstlerische Ansätze aus dem Bereich der Denkmalsdiskurse haben sich dabei zu einem bedeutenden Teil der erinnerungspolitischen Gestaltung entwickelt. Diese künstlerischen Interventionen zielen darauf ab, bestehende nationalistische, patriarchale, antifeministische oder koloniale Darstellungen von Geschichte zu hinterfragen und zu verändern. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Frage, wer an was erinnert und vor allem, auf welche Weise dies geschieht.

Als Gegenstand von Konflikten nehmen Denkmäler beispielhafte Rollen im öffentlichen Raum ein. Sie werden errichtet, um eine vermeintlich ewige Anerkennung zu repräsentieren und kollektiv zu erhalten. Doch gerade in Bezug auf die Repräsentation, den historischen Kontext und die gesellschaftlichen Werte werfen ihre statischen Erscheinungen Ambivalenzen auf. Konzentriert auf ein Individuum, bilden diese Formen der kollektiven Erinnerung im öffentlichen Raum singuläre Narrative der Geschichte, die weitere Charaktere oder Gruppen, aber auch alternative Ansichten marginalisieren oder ignorieren. Erinnerung formatiert sich somit auch zu einer Frage der Abwesenheit. Diese eindimensionale Lesart des Raums unterstreicht die Annahme eines Wertesystems, das repräsentativ von der Öffentlichkeit geteilt wird. Die Inszenierung von Geschichte ist und bleibt dominant im öffentlichen Raum, nicht zuletzt durch langanhaltende Materialien wie Bronze oder Marmor, ihre Positionierung in prominenten Lagen und durch die latente Demonstration von Autorität. Ihnen schwingt die unterschwellige Forderung nach unhinterfragbarer Legitimität mit.

Was passiert jedoch, wenn die Glaubwürdigkeit ihrer Legitimation durch die Zeit untergraben wird? Wenn die Autorität, die sie verkörpern, brüchig oder fragil wird? In diesem Fall entsteht die Notwendigkeit einer neuen Interpretation der Geschichte(n), und es stellt sich die Frage nach einer kontextualisierten Einordnung. Aktivistische Mobilisierungen und künstlerische Interventionen diskutieren hierbei sowohl die Entfernung, Kontextualisierung als auch die Neuaufstellung von Denkmälern und das Spannungsverhältnis zwischen verschiedenen Öffentlichkeiten, Erinnerungskulturen und der Repräsentation komplexer Geschichte.

Der Workshop widmet sich dem künstlerischen Umgang mit Denkmälern und Erinnerungsräumen und erforscht, wie Kunst historische Narrative und kollektive Erinnerungen transformieren kann. Es soll erkundet werden, inwiefern der öffentliche Raum als Bühne für Bedeutungskämpfe über umstrittene Erinnerungskultur in Erscheinung tritt und welche künstlerischen Methoden es zur Verhandlung dieser Erinnerungen gibt.

Konzept und Organisation: Marla Heid

Die Veranstaltung wird von der Berlin University Alliance (BUA) gefördert.

Weitere Informationen sowie das Programm finden Sie hier.

Anmeldung erbeten bei Marla Heid unter: marla.heid@fu-berlin.de

Time & Location

Sep 26, 2024 | 01:00 PM - 08:00 PM

SFB 1512 Intervenierende Künste,
Seminarraum,
Grunewaldstr. 34,
12165 Berlin