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Neues aus der Berlin University Alliance

Mit der Einrichtung der Geschäftsstelle und der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nimmt der Universitätsverbund weiter Gestalt an / Aktuelle Ausschreibung des Berlin Center for Global Engagement, Frist: 30. Juni

10.06.2020

Forschen und lehren gemeinsam im Verbund der Berlin University Alliance: Die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin sowie die Charité - Universitätsmedizin Berlin

Forschen und lehren gemeinsam im Verbund der Berlin University Alliance: Die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin sowie die Charité - Universitätsmedizin Berlin
Bildquelle: Freie Universität Berlin

Selten stand Forschung so im Fokus wie in den vergangenen Monaten während der Corona-Pandemie. Bei Antworten auf das Coronavirus und die dadurch hervorgerufene Covid-19-Erkrankung ist die Wissenschaft gefragt – und das nicht nur bei Fragen zu Ansteckungswegen, zu Impfansätzen oder zu Therapiemöglichkeiten. Auch die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie beschäftigen Forscherinnen und Forscher weltweit. Auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der an der Berlin University Alliance beteiligten Einrichtungen arbeiten zu diesem Thema. Der Verbund unterstützt derzeit institutionenübergreifende Forschung zum Coronavirus aus Mitteln der Exzellenstrategie. So konnte im April ein institutionenübergreifendes Projekt bewilligt werden. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher, unter ihnen Rainer Haag, Professor für Organische Chemie an der Freien Universität Berlin, und Professor Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, beschäftigen sich mit potenziellen Wirkstoffen für Medikamente zur Behandlung von Covid-19, mit der Entwicklung von Impfstoffansätzen und möglichen gesundheitsökonomischen Folgen der Pandemie.

Außerdem konnte die Berlin University Alliance kurzfristig Mittel ausschreiben für die Erhebung von Daten für verschiedene Studien, die nur in der Ausnahmesituation während des laufenden Pandemiegeschehens durchgeführt werden können. Zwölf Projekte erhalten diese Förderung, drei davon werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Freien Universität geleitet. Themen sind unter anderem Solidarität in der Gesellschaft und individuelle Unterschiede in der persönlichen Krisenwahrnehmung. Auch an anderen Projekten – Untersuchungen etwa zu anti-asiatischem Rassismus – sind Forschende der Freien Universität Berlin beteiligt.

Ausschreibungen für Fördermittel

Die Forschungsprojekte mit Bezug zur Corona-Pandemie sind Teil der Grand Challenge Initiatives – einem zentralen Handlungsfeld der Berlin University Alliance. Unter „Grand Challenges“ werden Forschungsfragen von großer gesellschaftlicher oder globaler Relevanz verstanden. Die oben beschriebenen Projekte sind Teil der Grand Challenge „Global Health“, in deren Fokus Krankheit und Gesundheit aus globaler Perspektive stehen. Eine weitere Grand Challenge mit dem Titel „Social Cohesion“ thematisiert Fragen zum sozialen Zusammenhalt. Hier ging Ende Mai die erste größere Ausschreibung zu Ende. Insgesamt fünf Projekte sollen von Herbst 2020 an drei Jahre lang mit jährlich rund 450.000 Euro gefördert werden.

Mittel ausgeschrieben werden derzeit auch durch das neue Berlin Center for Global Engagement (BCGE). Das Zentrum ist Teil der gemeinsamen Internationalisierungsstrategie des Verbunds. Das BCGE soll eine Plattform für bestehende und neue Projekte in den Bereichen der Forschungskooperation mit dem Globalen Süden, der Wissenschaftsdiplomatie und der akademischen Freiheit sein. Noch bis zum 30. Juni können Projektanträge eingereicht werden.

Neue Strukturen entstehen

Wie im Bereich der Grand Challenge Initiatives und der Internationalisierung werden im Verbund Berlin University Alliance derzeit Strukturen eingerichtet, um die insgesamt fünf Ziele („Objectives“) und drei übergreifenden Themen („Crossing-Cutting Themes“ – CCT), die die drei Universitäten und die Charité im Antrag in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder festgehalten haben, umzusetzen. So haben in vielen Bereichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kürzlich ihre Arbeit aufgenommen oder werden dies in den kommenden Wochen tun.

Mit der genauen Ausgestaltung der Objectives sind sogenannte Steering Commitees betraut: Jeweils eine Wissenschaftlerin, ein Wissenschaftler oder eine Person aus der Hochschulleitung aus den vier Einrichtungen arbeiten in diesen Gremien zusammen und entwickeln konkrete Maßnahmen für das jeweilige Handlungsfeld. Um die Fülle an Aktivitäten in den Objectives zusammenzuführen, wurde zudem ein neues Gremium geschaffen: Ein Executive Board unterstützt künftig die Arbeit des Board of Directors, dem die Leitungen von Freier Universität, Humboldt-Universität, Technischer Universität und Charité angehören. Für die Freie Universität wird der Erste Vizepräsident, Professor Klaus Hoffmann-Holland, im Executive Board vertreten sein.

Geschäftsstelle in Mitte

Bereits seit Januar besteht die zentrale Geschäftsstelle der Berlin University Alliance. Das Team um Geschäftsführerin Sabine Meurer arbeitet eng mit den Stabsstellen in den jeweiligen Einrichtungen zusammen – an der Freien Universität mit der Stabsstelle FU-BUA.

Übergangsweise wird die Geschäftsstelle Räume am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte beziehen. Das historische Robert-Koch-Forum an der Spree, das als Sitz vorgesehen ist und unter anderem Drehort für die letzte Staffel der Serie „Babylon Berlin“ war, wird bis voraussichtlich Sommer 2022 saniert. Nachbar der Berlin University Alliance im Gebäudekomplex wird dann die Hertie School sein. Doch auch die Räume am Hackeschen Markt sind noch nicht ganz bezugsfertig und werden durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vorerst nur im „eingeschränkten Präsenzbetrieb“ genutzt werden können.

Die Pandemie beschäftigt eben nicht nur die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Berlin University Alliance, sondern auch alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die derzeit mit dem Aufbau des bundesweit einzigartigen Verbund-Projekts beschäftigt sind.

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