Springe direkt zu Inhalt

DEAL-Verträge unterschrieben

Forschende der Freien Universität Berlin erhalten wieder Zugang zu renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften

01.03.2024

Offener Zugang: Die DEAL-Verträge ermöglichen es, dass pro Jahr Tausende Forschungsbeiträge aus deutschen Einrichtungen im Open Access publiziert werden und dadurch weltweit kostenfrei zugänglich und nachnutzbar sind.

Offener Zugang: Die DEAL-Verträge ermöglichen es, dass pro Jahr Tausende Forschungsbeiträge aus deutschen Einrichtungen im Open Access publiziert werden und dadurch weltweit kostenfrei zugänglich und nachnutzbar sind.
Bildquelle: Freepik

Die Freie Universität Berlin beteiligt sich gemeinsam mit mehr als 500 Wissenschaftseinrichtungen deutschlandweit an den sogenannten DEAL-Verträgen. Das Projekt DEAL wurde durch die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen initiiert, um – unter der Federführung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) – mit den drei größten Wissenschaftsverlagen bundesweit neue Vertragsmodelle für wissenschaftliche Zeitschriften zu verhandeln und die Kosten zu senken.

Anfang dieses Jahres hat die Universitätsbibliothek der FU Berlin im Auftrag des Präsidiums die Verträge mit Wiley und Springer Nature erneuert bzw. bis 2028 verlängert. Mit dem weltgrößten Wissenschaftsverlag Elsevier wurde über das DEAL-Konsortium erstmals ein ähnlich konzipierter bundesweiter Publish&Read-Vertrag abgeschlossen, dem die Universität im Januar 2024 beigetreten ist.

Die DEAL-Verträge sind von zentraler Bedeutung für die deutsche Wissenschaftslandschaft und die freie Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen. Sie ermöglichen es, dass pro Jahr Tausende Forschungsbeiträge aus deutschen Einrichtungen im Open Access publiziert werden und dadurch weltweit kostenfrei zugänglich und nachnutzbar sind. Gleichzeitig bieten sie den teilnehmenden Einrichtungen im DEAL-Konsortium umfangreiche Zugangsrechte zu wissenschaftlichen Zeitschriften und Archiven, was maßgeblich die Informationsversorgung für Forschung und Lehre verbessert.

Damit sind die Verträge ein großer Erfolg, andererseits sind sie auch nicht unumstritten. Kritik bezieht sich neben der Frage der Kostenverteilung vor allem auf die bislang mangelnde Transformation („Journal Flipping“) hin zu mehr Open Access Journals. Bei Veröffentlichungen in Zeitschriften der DEAL-Verlage wird zwischen hybriden Journals und Open Access (Gold) Journals unterschieden. Die Kosten der Verträge richten sich ausschließlich nach den eingereichten und veröffentlichten Publikationen einer Einrichtung. Die Freie Universität Berlin zahlt folglich für jede Publikation von ihr zugeordneten Autor*innen die jeweils im Vertrag dafür vorgesehene Summe (sogenannte Publish and Read Fee (PAR Fee) oder Article Processing Charge (APC)).

Das DEAL-Konsortium hat also die bundesweite Eindämmung der Kostensteigerung erreicht. Aufgrund des publikationsbasierten Kostenmodells (Paper Charge) stellen die Verträge für vielpublizierende Einrichtungen wie die Freie Universität Berlin trotzdem eine erhebliche finanzielle Herausforderung dar.

Die DEAL-Vertragskonditionen sowie die Kostenmodelle der einzelnen Verlage sind öffentlich zugänglich und können auf der Website des DEAL-Konsortiums eingesehen werden. Weitere Informationen zum Publikationsprozess in den DEAL-Verlagen sind auf der Website zu Open Access an der Freien Universität zusammengefasst.

Zum Thema

Podcast „Wiarda wundert sich“: Ein Streitgespräch zwischen Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin und DEAL-Verhandlungsführer, und Ulrich Dirnagl, Forscher an der Charité und Gründungsdirektor des QUEST Centers for Responsible Research am Berlin Institute of Health.