9. Literaturwissenschaftliches Propädeutikum | Unterweltsmythen: Erzählungen über das Leben nach dem Tod in antiker Literatur
Was erwartet uns nach dem Tod? Eine Fahrt mit dem Fährmann über den Fluss Styx? Eine Begegnung mit dem dreiköpfigen Hund Kerberos? Ein Wiedersehen mit den Schatten der Verstorbenen? Eine Strafverbannung in den düsteren Tartaros? Oder doch eine Belohnungsreise zur Insel der Seligen? Diese Mythen und Bilder der Unterwelt und ihrer Gestalten sind wiederkehrende Bestandteile von Erzählungen über das Leben nach dem Tod in der antiken Literatur und bis heute als kulturelles Erbe im Vorstellungshorizont des Abendlandes verankert. Dabei erfüllen sie ganz unterschiedliche Funktionen. Sie verweisen auf religiöse Praktiken, dienen der Identitätsstiftung, festigen Erziehungsvorstellungen, entfalten philosophisches Denken in Bildern oder bezeugen dichterische Qualitäten. Kann man also überhaupt von einer einheitlichen griechisch-römischen Jenseitsvorstellung reden? Wir wollen in der Vortragsreihe der Frage nachgehen, welche Bedeutungen Jenseitsbeschreibungen und -erzählungen in den antiken Texten haben; und ob sie auch uns noch etwas zu erzählen haben.
Im anstehenden literaturwissenschaftlichen Propädeutikum präsentieren wir Erzählungen über ein Leben nach dem Tod in einigen der meistgelesenen Werke der Antike: im Epos bei Homer und Hesiod, in der Tragödie bei Euripides, in der Philosophie bei Platon und in den Varianten der Katabasis in Rom.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Zeit & Ort
26.06.2023 | 18:15 - 19:45
Hörsaal 1a
Silberlaube
Habelschwerdter Allee 45