Vortrag | Life-Writing oder Transhumanismus? „Behinderung“ in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur
Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung Literary Disability Studies. Aspekte einer inklusiven Philologie
Eine interdisziplinäre Ringvorlesung des Instituts für Deutsche und Niederländische Philologie, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, in Kooperation mit dem DFG-Netzwerk „Inklusive Philologie. Literary Disability Studies im deutschsprachigen Raum“
Life-Writing oder Transhumanismus? „Behinderung“ in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur
- Prof. Dr. Klaus Birnstiel
Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften, Institut für Deutsche Philologie,
Ludwig-Maximilians-Universität München
Die literarische Verhandlung von „Behinderung“ kennt seit je her verschiedene Formen der Thematisierung und narrativen Funktionalisierung. Auch im überlieferten kanonischen Korpus der deutschsprachigen Literatur erscheinen dabei immer wieder stigmatisierende Gestaltungen oder Vereinnahmungen der dargestellten Personen und Personengruppen (‚tokenism‘). Demgegenüber schlägt die deutschsprachige Literatur der Gegenwart mindestens zwei neue Wege ein: Als Life Writing offerieren Erfahrungsberichte, Erinnerungsbücher und Autobiographien ungewöhnliche Perspektiven auf Lebenswelten und -wege von Menschen mit Behinderungen und zeichnen ein anderes Bild dieser Realitäten. Transhumanistisch inspirierte Fiktion wiederum befragt und verschiebt die Grenzen von Körper-, Wahrnehmungs- und Darstellungskonzepten, ‚Normalität‘ und Differenz und unterläuft geläufige Ideen von und Redeweisen über ‚Behinderung‘ damit ganz grundsätzlich. An einigen ausgewählten Beispielen aus der jüngeren und jüngsten Gegenwartsliteratur zeigt der Vortrag, wie diese Schreibweisen ‚Behinderung‘ auch ästhetisch je neu befragen und verhandeln.
Einen Livestream finden Sie hier.
Zeit & Ort
11.06.2025 | 18:15 - 19:45
Freie Universität Berlin,
Hörsaal 2,
Habelschwerdter Allee 45,
14195 Berlin