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Ehrendoktorwürde an Professor David Easton

Verleihung am 28. Juni 2001, von 10.00 - 12.00 Uhr

Nr. 159/2001 vom 26.06.2001

Der Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften verleiht durch seinen Dekan, Prof. Sandschneider, am Donnerstag, dem 28. Juni, Prof. David Easton die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin. Damit würdigt der Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften die herausragenden Verdienste David Eastons als Wegbereiter der modernen Politikwissenschaft. In einer akademischen Feierstunde zu Ehren Prof. Eastons halten Prof. Dr. Jürgen W. Falter, Universität Mainz über "David Easton’s Cointribution to Behavioralism and International Political Science" und Prof. Dr. Hans-Dieter Klingemann über "Easton’s Contribution to the Empirical Study of Policy" die Laudatio. Dann entwirft David Easton selbst ein Bild der "Political Science today".

Eastons beruflicher Lebensweg führte ihn von Harvard, wo er 1947 promovierte, über Chicago (hier lehrte er von 1947 – 1984) an die University of California, Irvine. Sein primäres wissenschaftliches Ziel war die Erarbeitung einer allgemeinen Theorie der Politik. Seine Definition von Politikwissenschaft als "the study of the authoritative allocation of values" ist inzwischen Allgemeingut. Die Grundzüge einer allgemeinen Theorie der Politik legte er 1953 in seinem Buch "The Political System: An Inquiry into the State of Political Science" vor. Damit hat er zum Durchbruch der "behavioralistischen Revolution" in der Politikwissenschaft beigetragen.

Neben seiner Forschungstätigkeit beteiligt sich Easton führend an der Debatte über die Zukunft der Politikwissenschaft. Zwar hält er am Primat der Grundlagenforschung fest, betont aber, dass die Politikwissenschaft einen größeren Beitrag zur Lösung politischer und gesellschaftlicher Probleme der Gegenwart leisten soll. Der Behaviorismus, so Easton, hat sich diesen Herausforderungen gestellt und sie fruchtbar verarbeitet. In seinem letzten Buch "The Analysis of Political Structure", 1990, setzt er sich noch einmal mit den Herausforderungen an seine Systemtheorie auseinander und ergänzt sie durch die Analyse politischer Strukturen.

Gleichzeitig bemerkenswert ist Eastons Engagement für und in Berlin: Dies betrifft besonders sein Wirken im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), wo er als Humboldt-Preisträger in den Jahren 1996 – 1998 als Gastforscher arbeitete. Die Ergebnisse seines Wirkens reichen bis weit in das Lehrangebot des Fachbereichs Politikwissenschaft hinein.

Ort und Zeit:

Fachbereich Politische Wissenschaft, Ihnestr. 21, Hörsaal A, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Thielplatz, Linie 1, 28. Juni 2001, 10.00 – 12.00 Uhr

Weitere Informationen

Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Verwaltung, Tel.: 030/838-52333 oder Arbeitsstelle Politik Chinas und Ostasiens, Prof. Dr. Eberhard Sandschneider (Dekan), Tel.: 030/838-56486, Fax: -55049, E-Mail: polchina@zedat.fu-berlin.de