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Neues DFG-Graduiertenkolleg am Universitätsklinikum Benjamin Franklin

Herz-Kreislauf-Forscher untersuchen "Vaskuläre Regulationsmechanismen"

Nr. 253/2002 vom 20.11.2002

Der Fachbereich Humanmedizin / Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) der Freien Universität Berlin wird im kommenden Jahr ein neues Graduiertenkolleg zum Thema "Vaskuläre Regulationsmechanismen" starten. Die entsprechende Bewilligung wurde jetzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erteilt, die für das auf drei Jahre angelegte Kolleg (2003-2006) für 14 Graduierten-Stipendiat(inn)en 805.000 Euro zur Verfügung stellte.

"Das Graduiertenkolleg konnte am UKBF angesiedelt werden, da es hier optimal den soeben durch die Expertenkommission Hochschulmedizin bestätigten Forschungsschwerpunkt 'Kardiovaskuläre Erkrankungen mit Schwerpunkt Hypertensiologie‘ ergänzt und in direkter Verbindung zu weiteren Forschungsnetzwerken am Klinikum steht", erklärte der Dekan des Fachbereichs Humanmedizin der Freien Universität, Prof. Dr. Martin Paul. Leiter des Graduiertenkollegs "Vaskuläre Regulationsmechanismen" ist Privatdozent Dr. Joachim Hoyer von der Medizinischen Klinik IV des UKBF (Nephrologie).

Ziel des Kollegs ist die Graduiertenausbildung für junge Nachwuchswissenschaftler(innen) mit einem speziellen Ausbildungs- und Forschungsprogramm auf dem Gebiet der Herz- und Kreislauf-Krankheiten. Am Kolleg sind insgesamt 14 Forschergruppen aus dem UKBF (Nephrologie, Kardiologie, Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Physiologie), dem Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin (MDC) und dem Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) beteiligt.

Der Fachbereich Humanmedizin / UKBF ist an weiteren sechs Graduiertenkollegs beteiligt. Bei dreien erfüllt das UKBF die Sprecherfunktion: "Zelluläre Signalerkennung und -umsetzung", "Psychische Potenziale und Grenzen im Alter", "Klinische und kognitive Neurowissenschaften".

Hintergrundinformationen:

Kardiovaskuläre Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Funktionsstörungen in der Gefäßwand sind bei diesen Krankheiten oft als ursächliche pathophysiologische Mechanismen festzustellen. Die Charakterisierung der gestörten Signalwege sowie der zellulären und molekularen Interaktionen zwischen Zellen der Gefäßwand kann einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung der Ursachen kardiovaskulärer Erkrankungen leisten.

Die Aufgabe des Graduiertenkollegs wird es sein, Absolvent(inn)en mit einem Studienabschluss in Medizin oder einem naturwissenschaftlichen Fach in diesem interdisziplinären Forschungsgebiet auszubilden. Es soll dabei eine Verknüpfung von Grundlagenforschung und klinisch orientierter kardiovaskulärer Forschung erreicht werden, die den Kollegiat(inn)en durch eine interdisziplinäre Ausbildung ein umfassendes Verständnis diese Fachgebiets ermöglicht und ihre Berufsaussichten auf einem hoch kompetitiven Arbeitsmarkt verbessert. Gleichzeitig soll mit der Ausbildung eines hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Freien Universität im Bereich vaskuläre Biologie und Medizin gesteigert werden.

Die Freie Universität Berlin bietet mit der DFG-Forschergruppe 341 "Physiologie und Pathophysiologie der vaskulären Regulation", an die sich das Graduiertenkolleg vornehmlich assoziieren soll, dem Sonderforschungsbereich 366 "Signalerkennung und -umsetzung" und dem inneruniversitären Forschungsschwerpunkt "Herz-Kreislauf-Erkrankungen" am Fachbereich Humanmedizin eine sehr gute Basis und Forschungsinfrastruktur zur erfolgreichen Durchführung des beantragten Graduiertenkollegs. Zudem findet sich am Fachbereich eine Gruppe von Forschern, die auf dem Gebiet der vaskulären Regulation mit hoher Expertise und modernster Methodik arbeitet.

Die inhaltliche Schwerpunktsetzung umfasst drei wesentliche Aspekte der vaskulären Regulation:

  1. die Untersuchung von vaskulären Rezeptor-/Effektorsystemen
  2. die Charakterisierung der Funktion von Ionenkanälen bei der Vasoregulation und
  3. die Untersuchung der Mikrozirkulation.

Das Ausbildungs- und Studienprogramm umfasst alle modernen Aspekte der vaskulären Biologie und Medizin aus den Fachgebieten Molekularbiologie, Biochemie, Gentechnik, Physiologie, Biophysik sowie der betroffenen klinischen Themengebiete und bietet eine grundlegende Struktur für eine Straffung und einen erfolgreichen Abschluss des angebotenen Promotionsstudiums.

Weitere Informationen

PD Dr. Joachim Hoyer, Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin, Medizinische Klinik IV – Nephrologie, Tel.: 030 / 8445-2398, E-Mail: hoy@zedat.fu-berlin.de