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Lettische Staatspräsidentin erhält Ehrenmedaille der Freien Universität

Vaira Vike-Freiberga spricht über Lettlands Chancen und Probleme in der EU

Nr. 33/2003 vom 03.03.2003

Erneut erwartet die Freie Universität hohen Besuch: So wird die lettische Staatspräsidentin, I.E. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Vaira Vike-Freiberga, auf Grund ihres herausragenden Engagements für die lettische Identität und ihr Mitwirken in leitenden Funktionen in führenden internationalen Wissenschaftsorganisationen mit der Ehrenmedaille der Freien Universität Berlin ausgezeichnet. In einem Festakt am Dienstag, dem 18. März um 10 Uhr wird die Staatspräsidentin über: "Lettland in der europäischen Union – Chancen und Probleme eines neuen Mitglieds" in deutscher Sprache sprechen.

In umfänglicher Weise hat sich Frau Vike-Freiberga mit Fragen der lettischen Identität und dem Überleben des lettischen Volkes auseinandergesetzt und gemeinsam mit ihrem Mann über lettische Volkslieder (Dainas), ihre Poetik und Struktur geforscht. Dabei ist es der 1937 in Riga geborenen Psychologie-Professorin besonders wichtig, die lettischen Volkslieder mit Leben zu füllen und unter den Letten wieder zu verbreiten: Frau Vike-Freiberga ist Mitverfasserin der allgemeinen Datenbank der Volkslieder und Autorin und Mitverfasserin von acht Büchern, die sich mit der lettischen Philologie auseinandersetzen. Für ihr Engagement erhielt sie 1979 gemeinsam mit ihrem Mann den Professor-A.-Abele-Preis und wurde 1995 und 1999 mit der höchsten lettischen Auszeichnung, dem Drei-Sterne-Orden, ausgezeichnet. Am 17. Juni 1999 wählte sie das lettische Volk für vier Jahre zur Präsidentin Lettlands.

Von 1965 bis 1998 unterrichtete die fünfsprachige Staatspräsidentin an der Université de Montréal/Kanada Psychologie, mit den Schwerpunkten Psychopharmakologie und Psycholinguistik. Außerdem nahm sie in Kanada leitende Positionen in wissenschaftlichen Organisationen ein, u.a. als Vertreterin Kanadas und Vorsitzende des wissenschaftlichen NATO-Diskussionsprogramms "Menschliche Faktoren" in Brüssel und als Beraterin der parlamentarischen Kommission Brasiliens für die Verfassungsreform. Außerdem ist sie ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften Kanadas und der Akademie der Wissenschaften Lettlands sowie Präsidentin für Französisch an der Akademie der Wissenschaften Kanadas.

Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten hat Frau Vike-Freiberga vier Ehrendoktorwürden erhalten sowie die große Medaille der Akademie der Wissenschaften Lettlands (1997); und den Marcel-Vincent-Preis der Französisch sprechenden kanadischen Wissenschaftler. Die Staatspräsidentin ist mit dem Informatik-Professor Dr. Imants Freiberg verheiratet und hat zwei Kinder.

Die Ehrenmedaille der Freien Universität wurde bisher verliehen an den Staatspräsidenten von Südkorea S.E. Kim Dae-Jung und an die First Lady Ägyptens Frau I.E. Dr. h.c. mult. Suzanne Mubarak.

Der Festakt mit anschließendem Empfang findet am Dienstag, dem 18. März 2003, um 10 Uhr im Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, 14195 Berlin, statt. Gäste sind herzlich willkommen!