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Pindar und Europa

Martin Vöhler erhält ersten Heidelberger Förderpreis für Klassische Philologie

Nr. 204/2005 vom 02.12.2005

Privatdozent Dr. Martin Vöhler von der Freien Universität Berlin ist der erste Preisträger des „Heidelberger Förderpreises für klassisch-philologische Theoriebildung“. Vöhler wird für seine Habilitationsschrift „Pindarrezeptionen. Sechs Studien zum Wandel des Pindarverständnisses von Erasmus bis Herder“ ausgezeichnet.

Das Buch verfolgt die exemplarische Darstellung der gesamteuropäischen Nachwirkung des altgriechischen Lyrikers „als Paradigma verschiedener Diskurse: von der Rhetorik, Theologie und Philosophie bis zur Etymologie, Übersetzungstheorie, Kulturgeschichte, Poetologie und Geschichtsphilosophie“.

Die Auszeichnung ist eine Stiftung des Heidelberger UNIVERSITÄTSVERLAGES WINTER. Sie umfasst ein Preisgeld von 1500 Euro sowie die kostenlose Drucklegung in der Heidelberger „Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften“.

Der geschäftsführende Verlagsleiter Dr. Andreas Barth und der Juryvorsitzende, der Heidelberger Philologe Jürgen Paul Schwindt, überreichen den Preis am heutigen Freitag in der Alten Aula der Universität Heidelberg. Die Festrede hält der Literaturwissenschaftler und MERKUR-Herausgeber Karl Heinz Bohrer (z. Zt. Stanford University) zum Thema „Literatur oder Wirklichkeit. Die Flucht der Kulturwissenschaft vor der Kunst“.

Der „Heidelberger Förderpreis für klassisch-philologische Theoriebildung“ soll, so Andreas Barth, „junge Wissenschaftler ermutigen, neue und vielleicht auch unbequeme Wege zu gehen, um den grundlegenden Beitrag, den die Erforschung der Literaturen und Sprachen der Alten Welt in den aktuellen akademischen Debatten leisten kann, im Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit präsent zu halten“. Ausgezeichnet werden sollen junge Philologen, die mit Methodenbewusstsein und kritischer Phantasie durch eindringliche Textbeschreibung und Interpretation Einsichten befördern, die der begrifflichen und konzeptionellen Selbstvergewisserung philologisch-hermeneutischen Arbeitens dienen können und zugleich das grundlagenwissenschaftliche Potential einer modernen Klassischen Philologie verstärkt zur Geltung bringen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Bernd Seidensticker, Seminar für Klassische Philologie der Freien Universität Berlin, Tel.: 030 / 838-52767, Ehrenbergstr. 35, E-Mail: bs1@zedat.fu-berlin.de

Im Internet:

www.klassische-philologie.uni-hd.de/foerderpreis.html