Springe direkt zu Inhalt

Historiker Sebastian Conrad erhält Philip-Morris-Forschungspreis

25.000-Euro-Auszeichnung für Juniorprofessor der Freien Universität Berlin

Nr. 14/2007 vom 16.01.2007

Sebastian Conrad. Foto: FU Berlin

Sebastian Conrad. Foto: FU Berlin

Der Historiker Prof. Dr. Sebastian Conrad von der Freien Universität Berlin wird mit dem Philip-Morris-Forschungspreis 2007 ausgezeichnet. Der 40-Jährige erhält den Preis für seine Forschungen über die Globalisierungsgeschichte. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert.

Zur Begründung erklärte die Philip Morris Stiftung: „Sebastian Conrad fordert seine Forscherkollegen und die Gesellschaft heraus, die Globalisierung nicht nur als wichtigste wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre zu betrachten, sondern als eine grundlegende kulturelle, soziale und geschichtliche Veränderung unserer Welt. Er belegt anhand von Studien in Indien, China und Japan, dass die Globalisierung nicht zu einer Vereinheitlichung, sondern gerade zu einer modernen Vielfalt der Kulturen führt. Mit einem „Projekt Globalisierungswissen“, das Universitäten, Schulen und seine eigene Fachdisziplin einbezieht, will Prof. Conrad erreichen, dass die Weltgeschichte nicht immer nur aus der Perspektive Europas betrachtet wird.“

Sebastian Conrad studierte von 1988 bis 1994 Geschichte, Japanologie und Volkswirtschaft in Berlin, Ôsaka und Bonn. 1995 promovierte er an der Freien Universität Berlin, 2005 folgte hier die Habilitation. Von 1994 bis 1999 war Sebastian Conrad wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arbeitsstelle für Vergleichende Gesellschaftsgeschichte der Freien Universität, von 1999 bis 2003 wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Geschichtswissenschaften und von 1999 bis zum Jahr 2000 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 2003 ist Sebastian Conrad Juniorprofessor am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin und lehrt Neuere Geschichte. Von 2000 bis 2005 war er Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an die École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris (2001) und ans Institut für Sozialwissenschaften (Shakai kagaku kenkyûjo) der Universität Tokyo (1995–1996, Stipendium der Japan Foundation). Sebastian Conrad hat zwei Monographien veröffentlicht: „Auf der Suche nach der verlorenen Nation – Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945–1960“ (1999) und „Globalisierung und Nation im Deutschen Kaiserreich“ (2006).

Der mit 25.000 Euro dotierte Forschungspreis der Philip Morris Stiftung gilt als eine der angesehensten Auszeichnungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland. Er hat das Leitmotiv „Herausforderung Zukunft“ und wird seit 1983 jährlich verliehen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Sebastian Conrad
Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin
Abteilung Neuere Geschichte
Telefon: 030 / 838-56766
E-Mail: sconrad@zedat.fu-berlin.de