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Der Niederländer Cees Nooteboom erhält Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin

Auszeichnung für überragende Verdienste als Schriftsteller, Lyriker und Essayist

Nr. 362/2008 vom 13.11.2008

Dem niederländischen Autor Cees Nooteboom ist die Ehrendoktorwürde der Freien Universität verliehen worden.

Dem niederländischen Autor Cees Nooteboom ist die Ehrendoktorwürde der Freien Universität verliehen worden.
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Stephan Töpper

Der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin hat dem niederländischen Autor Cees Nooteboom heute die Ehrendoktorwürde verliehen. Ausgezeichnet wurde der Schriftsteller für sein umfangreiches und bemerkenswertes Oeuvre, das er in etwas mehr als einem halben Jahrhundert vorgelegt habe, so Professor Jan Konst, Niederlandist an der Freien Universität, in seiner Laudatio. Cees Nooteboom ist der erste niederländische Autor, der außerhalb des niederländischen Sprachraums mit einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde.

Nootebooms Erzählliteratur gehöre „zum Besten, was das niederländische Schrifttum in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hervorgebracht hat, er ist ein begnadeter Lyriker und ein sowohl scharfzüngiger als auch tiefsinniger Essayist“, begründete Jan Konst die Auszeichnung.

Die Freie Universität Berlin ehrt mit Cees Nooteboom einen bedeutenden Vertreter der Weltliteratur und zugleich einen Autor, der durch seine Arbeiten auf besondere Weise mit der Stadt Berlin und ihrer bewegten Geschichte verbunden ist. Cees Nooteboom, der 1933 in Den Haag geboren wurde, beschreibt in seinen Essays in Berlijnse notities (1990; dt. 1991: Berliner Notizen), die in den Jahren 1989 und 1990 entstanden, den Fall der Berliner Mauer und die damit verbundenen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen aus der Perspektive eines ausländischen Augenzeugen. Auch in nachfolgenden Werken Nootebooms spielt die Deutsche Hauptstadt eine zentrale Rolle, so zum Beispiel in der Reportage Terugkeer naar Berlijn (1997; dt. 1998: Rückkehr nach Berlin) sowie in einem seiner Hauptwerke, dem großen Berlin-Roman Allerzielen (1998; dt. 1999: Allerseelen).

In Cees Nootebooms erzählerischem, dichterischem und essayistischem Werk spiegeln sich literarische und philosophische Diskurse auf hohem Reflektionsniveau. Tief verwurzelt in der niederländischen Tradition, erweist Cees Nooteboom sich als ein europäischer Autor, der kollektive und nationale Identitäten nicht nur hinterfragt, sondern mit seinem breitgefächerten Spektrum literarischer Arbeiten auch zur Verständigung der Kulturen beiträgt. Dabei gelingt es ihm überzeugend, das eigene Werk als subtilen Dialog mit literarischen Vorgängern zu gestalten. In Deutschland waren neben Nootebooms  Werken als Reiseschriftsteller besonders die Novelle Het volgende verhaal (1991; dt. 1991: Die folgende Geschichte) und der Roman Paradijs verloren (2004; dt. 2005: Paradies verloren) erfolgreich.

Weitere Informationen

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Jan Konst, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie, Telefon: 030 / 838-54423, E-Mail: konst@zedat.fu-berlin.de