Springe direkt zu Inhalt

Bachelor-Studium an der Freien Universität positiv bewertet

Ergebnisse der Studierenden-Befragung im Akademischen Senat vorgestellt

Nr. 11/2011 vom 13.01.2011

Das Angebot der Bachelor-Studiengänge an der Freien Universität Berlin wird nach einer repräsentativen Studie von der überwiegenden Zahl der Studierenden insgesamt positiv bewertet. So beurteilten 66 Prozent der Befragten den Aufbau und die Struktur der Bachelorstudiengänge als überwiegend positiv, das sind acht Prozentpunkte mehr als in der Befragung des Jahres 2008. Allerdings sehen nur 38 Prozent der Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen der Bachelorstudiengänge ihre individuellen Interessen zu vertiefen. Mit rund 80 Prozent der Befragten gaben ähnlich viele wie 2008 an, sie würden sich erneut für ein Studium an der Freien Universität entscheiden, wenn sie vor die Wahl gestellt würden; 78 Prozent würden das gleiche Fach wählen.

Für die Erhebung wurden im Juni 2010 die Angaben von 3077 Studierenden ausgewertet. Die Studie entstand in Verantwortung von Professorin Felicitas Thiel vom Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin. Sie wurde im Akademischen Senat der Universität vorgestellt.

Der Präsident der Freien Universität, Prof. Dr. Peter-André Alt, erklärte: „Die Befragung zeigt, dass wir in verschiedenen Bereichen des Bachelor-Studiums durchaus signifikante Verbesserungen erreicht haben. Das bestätigt die inhaltliche Ausgestaltung – gerade im Hinblick auf die Vermittlung von Übersichtswissen und Methoden –, aber auch die Betreuung. Zugleich wurden aber auch die noch nicht gelösten Probleme sichtbar, die wir im Rahmen der Studienreform im Sinne einer Flexibilisierung der Curricula beheben müssen.“

Die Qualität der Lehre wurde ähnlich wie 2008 sehr positiv beurteilt. So gaben 91 Prozent der Befragten an, die Lehrenden seien im Allgemeinen gut vorbereitet, 82 Prozent bescheinigten ihnen ein hohes Engagement. Rund 78 Prozent der Befragten gaben an, die Lehrveranstaltungen seien gut strukturiert. Bei der Bewertung der Infrastruktur wurden insbesondere die Bibliotheken mit 75 Prozent positiv bewertet; das Angebot virtueller Lernplattformen erhielt sogar zu 79 Prozent eine positive Bewertung.

Zwei zentrale Forderungen der Studierendenstreiks im Winter 2009/2010 finden sich auch in den Befragungsergebnissen wieder: Sowohl die zu hohe Zahl der Prüfungen wie mangelnde Möglichkeiten, im Bachelorstudium individuell fachliche Schwerpunkte zu setzen, wurden von vielen Befragten kritisiert. Hier Abhilfe zu schaffen, ist das Hauptanliegen der momentan laufenden Überarbeitungen fast aller Studiengänge. Ein im Oktober vom Akademischen Senat verabschiedetes „Rahmenkonzept“ für das Bachelor- und Masterstudium eröffnet hier Verbesserungsmöglichkeiten, die nun genutzt werden.

Bei der Beurteilung der Betreuung während des Studiums gaben 69 Prozent der Studierenden an, sie seien mit der Ansprechbarkeit der Lehrenden eher zufrieden. Allerdings fühlte sich in der Studieneingangsphase nicht einmal die Hälfte der Befragten gut betreut. Hier sieht das Präsidium der Freien Universität den größten Handlungsbedarf, wie bei der Vorstellung des Berichts hervorgehoben wurde. Verbesserungsbedarf gebe es auch bei Einzelaspekten des Studiums, etwa der Vorbereitung von Referaten, wie es in der Studie weiter hieß. So gaben 56 Prozent an, bei der Vorbereitung von Referaten gut betreut zu werden; bei der Prüfungsvorbereitung lag der Anteil der Zufriedenen bei 52 Prozent, bei der Vorbereitung von Hausarbeiten bei 50 Prozent. Die Rückmeldung zur Qualität von Studien- und Prüfungsleistungen durch die Lehrenden beurteilten 50 Prozent der Befragten als positiv. In der Studienabschlussphase gaben dagegen 75 Prozent der Befragten an, sie fühlten sich gut betreut; in dieser Phase des Studiums befanden sich 23 Prozent der Befragten.

Der für Studium und Lehre zuständige Vizepräsident der Freien Universität, Prof. Dr. Michael Bongardt, hält die Verbesserung der hier sichtbar werdenden Mängel für unverzichtbar: „Glücklicherweise hat das Bundesbildungsministerium die Schwächen in der fachlichen Begleitung von Studierenden ebenfalls erkannt und darauf schon reagiert. In einem auf zehn Jahre angelegten Förderprogramm werden erhebliche Mittel an die Universitäten fließen, um genau in diesem Bereich Verbesserungen möglich zu machen. In einem breiten Diskussionsprozess erarbeitet die Freie Universität gerade ein Konzept, wie durch Mentoring- und Tutoring-Programme Studierende optimal in ihrem Studium unterstützt werden können.“

Mit Blick auf das Studienklima bestätigten die Ergebnisse einen von vielen Studierenden empfundenen Konkurrenzdruck. Knapp ein Drittel gab an, dass zwischen Studierenden große Konkurrenz herrsche. Die Atmosphäre in den Lerngruppen wurde allerdings von 81 Prozent positiv beurteilt, das Klima an der Freien Universität Berlin insgesamt stieß mit 80 Prozent ebenfalls auf eine positive Resonanz. Die Beurteilung des Stu-dienbereichs „Allgemeine Berufsvorbereitung“ hat sich seit der ersten Befragung 2006 stetig verschlechtert.

Prof. Bongardt erläutert: „Auch hier müssen wir etwas tun. Ein erster Schritt muss darin bestehen, besonders häufig nachgefragte Angebote in diesem Studienbereich – etwa Sprachkurse – so auszubauen, dass alle Interessierten auch Zugang dazu bekommen. Doch damit wird die notwendige Reform der ‚Allgemeinen Berufsvorbereitung‘ noch lange nicht abgeschlossen sein.“

Den Ergebnissen zufolge beabsichtigte ein Großteil der Befragten, dem Bachelor-Studium ein weiteres Studium folgen zu lassen: So gaben 52 Prozent der Befragen an, ein fachwissenschaftliches Masterstudium aufzunehmen, 13 Prozent ein lehramtsbezogenes Masterstudium anzuschließen.

Endbericht der Studierendenbefragung

www.fu-berlin.de/praesidium/qm/media/Bachelorbefragung_FU_2010.pdf

Weitere Informationen

Prof. Dr. Michael Bongardt, Vizepräsident der Freien Universität Berlin,Telefon: 030 / 838-73130, E-Mail: vp3@fu-berlin.de