Wie Menschen töten und was sie dabei fühlen
Tagung „Töten. Affekte, Akte und Formen“ vom 17. bis 19. Februar 2011 an der Freien Universität Berlin
Nr. 34/2011 vom 08.02.2011
„Töten. Affekte, Akte und Formen“ ist der Titel einer Tagung, die das Interdisziplinäre Zentrum für Historische Anthropologie gemeinsam mit dem Exzellenzcluster Languages of Emotion der Freien Universität Berlin und der Gesellschaft für Historische Anthropologie vom 17. bis 19. Februar 2011 veranstaltet. Die Tagung im Clubhaus der Freien Universität findet in deutscher Sprache statt. Sie ist öffentlich, eine Anmeldung erforderlich. Journalisten sind willkommen, Interviews im Vorfeld der Veranstaltung nach vorheriger Vereinbarung möglich.
Was fühlt ein Mörder? Wie töten Menschen und warum? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich bei der Tagung an der Freien Universität Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien: Philosophen, Ethnologen, Psychoanalytiker ebenso wie Erziehungs-, Literatur- oder Medienwissenschaftler betrachten in den drei Tagen das Töten aus unterschiedlichen Perspektiven in den drei Themenblöcken „Akte und Objekte“, „Formen und Kulturen“, „Künste und Medien“.
Für die Erforschung von Emotionen spielen Grenzsituationen eine wichtige Rolle. Töten ist eine solche Grenzsituation. Für die Forschung ist es daher aufschlussreich zu untersuchen, wie die Akte des Tötens inszeniert werden und welche Gefühle dabei entstehen. Mit der Tagung sollen die historischen, kulturellen, politischen, institutionellen und auch sozialen Hintergründe beleuchtet werden, die diese Emotionen bestimmen. Löst das Töten Gefühle aus, die trotz aller Unterschiede bei allen Menschen gleich sind? An zahlreichen Fallstudien soll untersucht werden, wie individuelle und kollektive Gefühle ineinandergreifen, wie Rituale, Gesten und Akte des Tötens inszeniert und aufgeführt werden.
Der erste Themenblock am Donnerstag, 17. Februar, behandelt „Akte und Objekte“, etwa Kannibalismus im Bürgerkrieg oder das Töten bei Mensch und Tier. „Formen und Kulturen“ stehen am Freitag, 18. Februar, im Mittelpunkt: Lustmord und Selbstmord werden ebenso thematisiert wie das Töten im modernen Krieg, Völkermord, Ehrenmord oder Märtyrertod. „Künste und Medien“ ist der Titel des dritten Themenblocks am Samstag, 19. Februar. Diskutiert werden die Darstellung des Todes und des Tötens in der Literatur, aber auch in der Berichterstattung über die Kriege in Afghanistan und im Irak.
Ort und Zeit
- Clubhaus der Freien Universität Berlin, Goethestraße 49, 14163 Berlin-Zehlendorf, U-Bahnhof Krumme Lanke (U3)
- 17. bis 19. Februar 2011, Uhrzeiten entnehmen Sie bitte dem Programm
Anmeldung
- Medienvertreter wenden sich bitte bis 12. Februar 2011 an die Freie Universität Berlin, Presse und Kommunikation, Telefon 030 / 838-73180, E-Mail: presse@fu-berlin.de
- Allgemeine Anmeldung bis 12. Februar 2011 per E-Mail unter: christoph.wulf@fu-berlin.de