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Mauerbau, Fluchthelfer und Flüchtlinge

Podiumsdiskussion am 4. August 2011 mit Zeitzeugen der Freien Universität Berlin

Nr. 243/2011 vom 20.07.2011

Das Engagement von Studierenden als Fluchthelfer nach dem Mauerbau vor 50 Jahren steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am 4. August 2011. Teilnehmer der Gesprächsrunde im Hörsaalgebäude Henry-Ford-Bau sind Fluchthelfer und Flüchtlinge. Sie berichten über ihre Erlebnisse nach dem Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961. Das Präsidium der Freien Universität möchte mit der Veranstaltung das Engagement ihrer damaligen Studierenden in Erinnerung rufen und würdigen. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Platzreservierung wird gebeten, telefonisch unter 030 / 838-55562 oder per E-Mail an pamela.boese@fu-berlin.de.

Die damalige Entscheidung zur Unterstützung von Fluchtwilligen aus Ost-Berlin und dem Berliner Umland erforderte Mut und Zivilcourage. Mehr als 70 Studenten der Freien Universität wurden wegen ihrer Fluchthilfe für Kommilitonen, Freunde oder Verwandte festgenommen und von DDR-Gerichten zu Haftstrafen verurteilt. Die Unterstützung von Fluchtwilligen war eine aktive humanitäre Hilfe für Mitbürger, die nach dem 13. August 1961 gegen ihren Willen in Ost-Berlin und der DDR ihrer Rechte auf Freizügigkeit und eine selbstbestimmte Berufs- und Lebensperspektive beraubt waren. Das Handeln der Fluchthelfer entsprach den Leitgedanken der Freien Universität.

Zum Andenken an die Organisatoren zahlreicher Fluchthilfen – die Studenten der Freien Universität Detlef Girrmann, Dieter Thieme und Bodo Köhler – werden zu Beginn der Veranstaltung Ausschnitte aus Interviews zu hören sein, die Uwe Johnson im Jahr 1964 mit ihnen geführt hat.

 

Teilnehmer der Podiumsdiskussion

  • Jürgen Engert, damals Journalist beim „Abend“, war später Chefredakteur des Senders Freies Berlin (Moderation).
  • Eberhard Bolle, studierte damals Anglistik an der Freien Universität, wegen Fluchthilfe war er vom 20. August 1961 bis 23. April 1963 in DDR-Haft..
  • Roland Exner, 1961 Ost-Berliner Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule Reinickendorf, wegen Fluchtabsicht drei Jahre Bautzen.
  • Dr. Hans Lechermann, damals Medizinstudent an der Humboldt-Universität, flüchtete im Dezember 1961 aus Ost- nach West-Berlin.
  • Jürgen Schleicher, 1961 Bertha-von-Suttner-Schule, Schüler mit Ost-Ausweis, war 1961 Student der Freien Universität.
  • Dr. Burkhart Veigel, Fluchthelfer, damals Medizinstudent an der Freien Universität, ist Autor des Buches „Wege durch die Mauer“.

 

Ort und Zeit

  • Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Garystraße 35, Hörsaal A, 14195 Berlin, U-Bhf. Thielplatz (U3), Donnerstag, 4. August 2011, Beginn 18 Uhr

 

Weitere Informationen

Anmeldung und Platzreservierung: Pamela Böse, Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin

Telefon: 030 / 838-55562, E-Mail: pamela.boese@fu-berlin.de