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Musik aus zweiter Hand: Tagung zu zeitgenössischer Musik

Veranstaltung am 14. und 15. Dezember 2012

Nr. 376/2012 vom 12.12.2012

Eine internationale Tagung zu zeitgenössischer Musik findet am 14. und 15. Dezember 2012 an der Freien Universität Berlin statt. Die Veranstaltung mit dem Titel „Musik aus zweiter Hand / Second Hand Music“ behandelt die Nutzung von Musikmaterial Dritter für die eigene Werkschöpfung. Die Vorträge werden auf Deutsch und Englisch gehalten. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei. Journalisten sind willkommen.

Die Nutzung vorhandenen Musikmaterials Dritter für die eigene Musikschöpfung hat in den vergangenen 30 Jahren stark zugenommen, da es heute insbesondere durch die Breitendurchsetzung von Personal Computern und Samplern nach 1980 sowie des Internets ab Mitte der 1990er Jahre ungleich mehr Menschen möglich ist, in dieser Weise kreativ zu arbeiten. Schließlich sind elektronisch verfügbare Musikstücke praktisch für jeden zugänglich und weiterverarbeitbar, der auch nur über grundlegendes Wissen in Sachen Hardware und Software verfügt. Diese Entwicklung betrifft alle Musikbereiche von Avantgarde bis Hip-Hop und DJ-Kultur.

Die Teilnehmer erörtern die Frage, ob hierüber hinaus auch ein Umschlag vom Quantitativen ins Qualitative festzustellen ist: Werden heute Musikstücke, die auf Werke Dritter verweisen, anders gestaltet als etwa vor 100 Jahren zu Zeiten eines Gustav Mahler und Igor Strawinsky? Oder werden solche kreativen Produktionsweisen wie Zitat, Analogie, Adaptation, Allusion, Fusion und Parodie lediglich anders erfahren und beurteilt – etwa vor dem Hintergrund der Diskurse um Postmoderne und geistiges Eigentum und des zu diagnostizierenden Wandels in der Selbstverständlichkeit solcher Art produktiver Musikaneignung?

Die Tagung folgt dieser Frage anhand von Vorträgen zu Themen und Beispielen aus Kunstmusik, Jazz und Populärmusik mit besonderem Augenmerk auf Schnittstellen zwischen diesen musikalischen Milieus. Die Vorträge und Diskussionen werden auf Deutsch und Englisch gehalten.

Zeit und Ort

  • Freitag, 14. Dezember 2012 von 13.00 bis 18.15 Uhr, und Sonnabend, 15. Dezember 2012 von 10.00 bis 16.00 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Silberlaube, Raum KL 32/202 (Eingang K-Straße, 1. OG, Ausschilderungen werden aushängen), Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin

Weitere Informationen

Dr. Frédéric Döhl, Assessor iuris, Sonderforschungsbereich 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“, Telefon: 030 838-57409, E-Mail: fdoehl@zedat.fu-berlin.de