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Avantgarde zwischen Literatur und bildender Kunst

Eine interdisziplinäre Tagung beschäftigt sich mit dem Einfluss der Fluxus-Bewegung auf das Werk des Schriftstellers Jürgen Becker

Nr. 137/2013 vom 30.05.2013

Das vielfältige Werk des 1932 geborenen Kölner Schriftstellers Jürgen Becker wird bei einer Tagung an der Freien Universität Berlin erstmals aus literatur- und kunstgeschichtlicher Perspektive analysiert. Ausgangspunkt ist dabei die Zusammenarbeit des Autors mit dem Fluxus-Künstler Wolf Vostells etwa in dem gemeinsam herausgegebenen Band „Happenings“ (1965), der Beckers Interesse an visuellen Gestaltungsformen dokumentiert. Teil der Tagung vom 13. bis 16. Juni ist auch ein Besuch des Museum Fluxus+ in Potsdam, das Werke Vorstells ausstellt. Der Autor Jürgen Becker wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 14. Juni über sein Werk sprechen. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei.

Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker nehmen die neuen Erzählverfahren der literarischen Neoavantgarde der 1960er und die künstlerischen Strategien bildender Künstler gemeinsam in den Blick. Die Teilnehmer der Tagung gehen so der Frage nach, inwiefern die Zusammenarbeit zwischen dem Fluxus-Künstler Wolf Vostell und dem Schriftsteller Becker grundlegend für die experimentelle Prosa der 1960er Jahre gewesen ist. Sind von Vostell entwickelte visuelle Techniken wie etwa die Dé-Collage, das Environment oder die Verwischung in Beckers experimenteller Prosa zu Literatur geworden? Sind diese auch für Beckers Alltagslyrik oder die Wiedervereinigungsromane des Spätwerks einflussreich?

Jürgen Becker, der Verleger Reiner Weiß (Weissbooks) und der Kunsthistoriker Prof. Dr. Gereon Beuckers (Universität Kiel) sprechen in einer Podiumsdiskussion über die Medien und das Publikum der literarischen und künstlerischen Avantgarde der 1960er Jahre. Moderiert wird die Veranstaltung von den Tagungsorganisatoren PD Dr. Burkhard Meyer-Sickendiek (Freie Universität Berlin) und PD Dr. Anne-Rose Meyer-Eisenhut (Universität Hamburg). Der Besuch des Fluxus+ Museums in Potsdam stellt das Werk des Malers und Bildhauers Wolf Vostell (1932-1998) im Kontext der künstlerischen Avantgarden der 1950er bis 1980er Jahre vor.

Zeit und Ort

  • Donnerstag, 13. Juni 2013, 15 bis 18.15 Uhr: Führung und Vortrag im Fluxus+ Museum, Schiffbauergasse 4F, 14467 Potsdam, S-Bahnhof Babelsberg (S7), Tram 94, 99, Hauptbahnhof Potsdam, Tram 93, 94, 99
  • Freitag, den 14. Juni, 9.30 Uhr bis Sonntag, den 16. Juni 13 Uhr: Tagung „Fluxus und/als Literatur. Zum Werk Jürgen Beckers“, Freie Universität Berlin, „Rostlaube“, Raum KL32/202, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, U-Bahnhof Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3), Bus M11, 110
  • Podiumsdiskussion: Freitag, den 14. Juni, 16.45 bis 18.15 Uhr am Tagungsort

Weitere Informationen

PD Dr. Burkhard Meyer-Sickendiek, Cluster Languages of Emotion, Tel.: 030 / 838-57841, E-Mail: bumesi@zedat.fu-berlin.de

Im Internet

http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/fachbereich/chronik/2013/forschung/tagungen/2013_06_13_fluxus.html