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Von Allusion bis Zeugma. Interdisziplinäre Perspektiven auf die Wirkmacht rhetorischer Tropen und Figuren

Öffentliche Vorlesungsreihe im Rahmen des „Offenen Hörsaals“ im Wintersemester an der Freien Universität / Erster Termin: 24. Oktober 2016

Nr. 329/2016 vom 07.10.2016

Überzeugend – das muss heute Vieles sein. Werbung. Politische Reden. Tweets. Blogbeiträge. Filme. Zeitungsartikel. Und natürlich immer schon: Literatur und Kunst. Sie alle arbeiten mit den Techniken der auf Überzeugung ausgerichteten Rede: der Rhetorik. Mit dieser befassen sich vom 24. Oktober 2016 bis 13. Februar 2017 auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer öffentlichen Vorlesungsreihe im Rahmen des Offenen Hörsaals an der Freien Universität. Sie beleuchten in ihren Vorträgen jeweils eine Form des „Redeschmucks“, eine Trope oder Figur, aus ihrer jeweiligen fachlichen oder persönlichen Perspektive. Unter den Vortragenden sind Vertreterinnen und Vertreter der Literaturwissenschaft, der Kunstgeschichte, der Medien-, Religions- und Rechtswissenschaften. Alle Veranstaltungen der Reihe sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

„Lange war die Rhetorik als formalistische Anleitung zur hohlen Phrase verpönt. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kehrt sie langsam wieder in den Aufmerksamkeitsfokus der Literaturwissenschaften zurück, und ihr Potential wird in vielerlei Hinsicht neu ausgelotet“, erklärt Prof. Dr. Anita Traninger vom Institut für Romanische Philologie, die die Reihe gemeinsam mit Prof. Dr. Melanie Möller vom Institut für Griechische und Lateinische Philologie konzipiert hat. Das Interesse reiche dabei von der Wiederentdeckung der Regelpoetik in der Barock- und Renaissanceforschung bis hin zur postmodernen Reflexion der Rhetorik im Zuge der Dekonstruktion und zur rhetorischen Anthropologie. Was jedoch oft zu kurz komme, sei die kritische Auseinandersetzung mit den Tropen und Figuren, dem eigentlichen Herzstück der Rhetorik. „In ihnen kommt die überzeugende Kraft des strategisch gestalteten sprachlichen Ausdrucks am konzentriertesten zum Ausdruck“, sagt Melanie Möller. Sie verdienen es daher, aus der verharmlosenden Schublade des „Redeschmucks“ herausgeholt und aus verschiedenen fachlichen Perspektiven gewürdigt zu werden.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Jeden Montag, von 16.15 bis 18.00 Uhr. Erster Termin: 24. Oktober 2016
  • Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45,Hörsaal 1a, 14195 Berlin-Dahlem. U-Bhf. Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3), Bus 110 und M 11.

Kontakt

  • Prof. Dr. Anita Traninger, Institut für Romanische Philologie der Freien Universität, Telefon: 030 / 838-55006, E-Mail: anita.traninger@fu-berlin.de
  • Prof. Dr. Melanie Möller, Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-5471955, E-Mail: mmoeller@zedat.fu-berlin.de

Programm

24. Oktober 2016
Eröffnung
Prof. Dr. Peter-André Alt (Präsident der Freien Universität Berlin)
Apostrophe
Prof. Dr. Melanie Möller (Griechische und Lateinische Philologie, Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Anita Traninger (Romanische Philologie, Freie Universität Berlin)

31. Oktober 2016
Allusion
Prof. Dr. Karin Gludovatz (Kunstgeschichte, Freie Universität Berlin)

7. November 2016
Fiktion
Prof. Dr. Dieter Simon (Theorie und Geschichte des Rechts, Humboldt Universität zu Berlin)

14. November 2016
Aposiopese
Prof. Dr. Ulrike Schneider (Romanische Philologie, Freie Universität Berlin)

21. November 2016
Akkumulation
Prof. Dr. Gyburg Uhlmann (Griechische und Lateinische Philologie, Freie Universität Berlin)

28. November 2016
Personifikation
Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf (Germanistik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

5. Dezember 2016
Metonymie
Prof. Dr. Karl-Heinz Ladeur (Rechtstheorie, Universität Hamburg)

12. Dezember 2016
Oxymoron
Prof. Dr. Bernhard Huß (Romanische Philologie, Freie Universität Berlin)

9. Januar 2017
Ironie
Prof. Dr. Christoph Markschies (Kirchengeschichte, Humboldt Universität zu Berlin)

16. Januar 2017
Chiasmus
Prof. Dr. Jürgen Brokoff (Deutsche Philologie, Freie Universität Berlin)

23. Januar 2017
Geminatio
Prof. Dr. Dietmar Till (Allgemeine Rhetorik, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)

30. Januar 2017
Katachrese
Prof. Dr. Erhard Schüttpelz (Medienwissenschaft, Universität Siegen)

6. Januar 2017
Hysteron proteron
Prof. Dr. Eva Geulen (Literatur- und Kulturwissenschaft, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin)

13. Januar 2017
Metapher
Prof. Dr. Claudia Olk (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft/Englische Philologie, Freie Universität Berlin)

Das Programm im Internet