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Raus aus der Krise? Wege in eine sozial-ökologische Gesellschaft

Öffentliche Vorlesungsreihe der Initiative SUSTAIN IT! im Rahmen des „Offenen Hörsaals“ im Wintersemester 2016/17 an der Freien Universität Berlin / Erster Termin: 18. Oktober 2016

Nr. 330/2016 vom 07.10.2016

Weltweit nehmen das Umwelt- und Klimabewusstsein zu, ebenso Bekenntnisse und Anstrengungen zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise. Gleichzeitig aber steigt der globale Energie- und Ressourcenverbrauch, sodass sich die ökologische und klimatische Krise weiter verschärft. Mit diesem Paradoxon befassen sich vom 18. Oktober 2016 bis zum 14. Februar 2017 jeden Dienstag Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen einer Vortragsreihe des Offenen Hörsaals an der Freien Universität. Die Referentinnen und Referenten knüpfen mit ihren Beiträgen an verschiedene Punkte der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Debatte um sozial-ökologische Transformation an. Alle Veranstaltungen der Reihe sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

Mit der offenen Vortragsreihe „Raus aus der Krise?“ knüpfen wir an unser kontinuierliches Engagement an, das Querschnittsthema Nachhaltigkeit in die Lehre der Freie Universität Berlin zu verankern. Wir wollen eine breite Öffentlichkeit in den nachhaltigkeitsrelevanten Diskurs einbinden, sagt die Projektkoordinatorin der Initiative SUSTAIN IT, Karola Braun-Wanke vom Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU). Konzipiert wurde die Reihe von Karola Braun-Wanke gemeinsam mit Dr. Achim Brunnengräber, Privatdozent vom FFU und Tobias Kalt, Student der Politikwissenschaft. „Zu Beginn der Vortragsreihe betrachten wir die Facetten der Krise und deren Verschränkungen und analysieren diese aus einer diskurskritischen Perspektive“, erklärt Achim Brunnengräber, der auch schon in der Vergangenheit gemeinsam mit SUSTAIN IT! Seminare zu Krisen der Gegenwart veranstaltet hat. Im Fokus stehe die Frage, weshalb trotz weit verbreitetem Krisenbewusstsein ein sozial und ökologisch gerechter Umbau der Gesellschaft ausbleibe, führt Tobias Kalt aus. Anschließend rücken sozial-ökologische Transformationspfade ins Blickfeld. Das Hauptaugenmerk liege auf den Fragen: Wie lässt sich ein ‚Gutes Leben für alle‘ im Kontext von begrenzten Ressourcen und planetarischen Grenzen ermöglichen? Wie kann ein nichtausbeuterisches Verhältnis zu Mensch und Natur etabliert werden? In der letzten Veranstaltung am 14. Februar 2017 wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion untersucht, wie eine sozial-ökologische Transformation eingeleitet und gestaltet werden kann.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Jeden Dienstag, von 18.15 bis 19.45 Uhr; Erster Termin: 18. Oktober 2016
  • Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Ihnestr. 22, Hörsaal 22/G, 14195 Berlin. U-Bahnhof Thielplatz (U3), Bus 110.

Kontakt

Programm

18. Oktober 2016
Ökologische Krise: Menschheitsproblem oder soziale Frage?
Prof. Dr. Markus Wissen (Gesellschaftswissenschaften, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

Block A: Die Krise verstehen

25. Oktober 2016
Moderne Naturbeherrschung: Natur, Moderne und das Andere
PD Dr. Uta von Winterfeld (Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH)

1. November 2016
Ökonomische Bewertung von Natur: Naturzerstörung als Folge fehlender Preise?
Jutta Kill (Biologin und Umweltaktivistin)

8. November 2016
Soziale und ökologische Grenzen des Wachstums
Dr. Tilman Santarius (Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität Berlin)

15. November 2016
Green Economy: Ausweg aus der sozial-ökologischen Krise des Kapitalismus?
Prof. Dr. em. Birgit Mahnkopf (Wirtschaftswissenschaften, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin)

Block B: Pfade einer sozial-ökologischen Transformation

22. November 2016
Zur Demokratisierung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse
Prof. Dr. Alex Demirovic (Gesellschaftswissenschaften, Universität Frankfurt a. M.)

29. November 2016
Mit Kaufentscheidungen die Krise bewältigen? Bedingungen für den Wandel von Konsum- und Produktionsmustern in Richtung Nachhaltigkeit
Prof. Dr. Ines Weller (Forschungszentrum Nachhaltigkeit, Universität Bremen)

6. Dezember 2016
Transformation und Patriarchat: Geschlechterverhältnisse einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise
Dr. Sybille Bauriedl (Geographie, Universität Bonn)

13. Dezember 2016
Transformation global denken: Inter- und transnationale Zusammenhänge und Herausforderungen
Dr. Kristina Dietz (Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin)

3. Januar 2017
Zurück in die Zukunft: Von den Commons zur Ecommony?
Dr. Friederike Habermann (Publizistin)

10. Januar 2017
Transformieren nach Zahlen: Wie statistische Indikatoren zu nachhaltiger Entwicklung führen sollen – oder gerade nicht
Prof. Dr. Philipp Lepenies (Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin)

Block C: Wandeltendenzen in gesellschaftlichen Feldern

17. Januar 2017
Perspektive Energiedemokratie
Dr. Matthias Naumann (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung e. V.) und Laura Weis (PowerShift e. V.)

24. Januar 2017
Auf dem Weg zur Mobilitätswende: Warum eine Verkehrswende nicht ausreicht
Dr. Bernhard Knierim (Netzwerk Solidarische Mobilität)

31. Januar 2017
Ernährung global gerecht gestalten
Prof. Dr. Gülay Çağlar (Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin)

7. Februar 2017
Care Revolution: Schritte in eine solidarische Gesellschaft
Prof. Dr. Gabriele Winker (Gender Studies, Technische Universität Hamburg-Harburg)

Podiumsdiskussion

14. Februar 2017
Sozial-ökologische Transformation – aber wie dorthin? Eine Diskussion unterschiedlicher Ansätze
Prof. Dr. Ulrich Brand (Politikwissenschaft, Universität Wien)
PD Dr. Achim Brunnengräber (Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin)
Barbara Unmüßig (Vorstandsvorsitzende Heinrich-Böll-Stiftung e.V.)

Das Programm im Internet

www.fu-berlin.de/offenerhoersaal