„Öffentliche Räume sind Orte, die das gesellschaftliche Miteinander und das Empfinden von Zugehörigkeit und Fremdheit bestimmen“, erklärt Prof. Dr. Anne Fleig, Literaturwissenschaftlerin an der Freien Universität, die die Tagung gemeinsam mit Prof. Dr. Christian von Scheve, Soziologe an der Freien Universität, organisiert hat. Hier zeige sich sozialer Zusammenhalt ebenso wie Ausgrenzung. Bis heute werde Öffentlichkeit als Sphäre sprachlicher Rationalität verstanden, als Forum des Austauschs von Perspektiven und Argumenten. Im Rahmen der vom Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ an der Freien Universität initiierten Tagung werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Vorstellung hinterfragen und  stattdessen gegenwärtige Öffentlichkeiten durch das Zusammenspiel von Sprache und Affekten verstehen, das neue Kommunikationsformen hervorbringt. „In den vergangenen Jahren hat es weitreichende Transformationen und Vervielfachungen der Öffentlichkeit gegeben, die einen neuen analytischen Blick erfordern“, sagt Prof. Dr. Anne Fleig. Spätestens seit der Wende befinde sich die öffentliche Kommunikation im Umbruch. Ideen wie Menschen überschritten im Zuge der Globalisierung Grenzen. Durch die Digitalisierung habe sich zudem die Geschwindigkeit der Kommunikation gesteigert. Beides sei eng mit Affekten und Gefühlen verbunden, die es dringend zu verstehen gelte. Diesem Anliegen widmen sich die Teilnehmerinnen und Teilnemer der Tagung „Public Spheres of Resonance: Constellations of Affect and Language“.