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Skulptur im Kontext – Perspektiven einer virtuellen Rekontextualisierung

Ausstellungseröffnung in der Abguss-Sammlung der Freien Universität Berlin am 11. Mai 2017

Nr. 112/2017 vom 10.05.2017

Eine Ausstellung zu Skulpturen im architektonischen Kontext wird am 11. Mai 2017 in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik eröffnet. Sie zeigt mithilfe von Abgüssen antiker Plastiken und von Rekonstruktionen einzelner Raumkonstruktionen in Bildern an fünf Fallbeispielen, wie Skulpturen in der Antike in den jeweiligen architektonischen Kontext eingebunden wurden. Im Rahmen der Ausstellung werden zudem in einem Kurzfilm die Möglichkeiten einer 3D-Visualisierung der antiken Stadt Pergamon vorgeführt, in die einzelne antike Skulpturen eingescannt wurden. Die Ausstellung ist vom 12. Mai bis zum 2. Juli 2017 innerhalb der Öffnungszeiten der Abguss-Sammlung zu sehen. Die Eröffnung und der Besuch der Ausstellung sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

"Griechische und römische Skulpturen waren Bestandteile religiöser, politischer und anderer gesellschaftlicher Praktiken“, erklärt Prof. Dr. Lorenz Winkler-Horaček vom Institut für Klassische Archäologie der Freien Universität Berlin, der die Ausstellung organisiert hat. In verschiedenen Funktionen hätten sie unter anderem zur Ausstattung von Tempeln, Platzanlagen, Villen und Palästen gehört. Die Skulpturen hätten eine Einheit mit der sie umgebenden Architektur gebildet und diese mitbestimmt, und sie seien zugleich selbst von den umgebenden Bauten geprägt worden. Heute sei dieser räumliche Zusammenhang weitestgehend verloren. „Wir betrachten die Statuen in den Museen und reisen meist getrennt davon zu den Orten ihrer Aufstellung“, erläutert Lorenz Winkler-Horaček.

Die 3D-Visualisierung der Stadt Pergamon entwickelten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (heute Cottbus-Senftenberg) unter der Leitung von Dominik Lengyel und Catherine Toulouse in Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Istanbul im Rahmen des von 2009 bis 2012 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Das Berliner Skulpturennetzwerk – Kontextualisierung und Übersetzung antiker Plastik“. In das Modell der Stadt wurden 3D-Scans ausgewählter pergamenischer Statuen integriert. „Die 3D–Visualisierung ist ein multifunktionales Forschungsinstrument, das es dem Betrachter ermöglicht, verschiedene Standpunkte innerhalb der Stadt einzunehmen und damit Rückschlüsse auf das räumliche Wechselspiel von Skulptur und Architektur zu ziehen“, sagt Dominik Lengyel. Dadurch sei es möglich, Thesen und Forschungsergebnisse zur Aufstellung von Statuen unmittelbar visuell umzusetzen und zu prüfen. Weitere Beteiligte waren für das Aufmaß der Befunde die Hochschule Karlsruhe sowie für die archäologischen Grundlagen und einige Rekonstruktionshypothesen die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Ausstellungseröffnung: Donnerstag, den 11. Mai 2017 um 19.00 Uhr.
  • Ausstellung: von Freitag, 12. Mai bis Sonntag, 2. Juli 2017, jeweils von Donnerstag bis Sonntag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr.
  • Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, Schloßstraße 69 b, 14059 Berlin.

Kontakt

Prof. Dr. Lorenz Winkler-Horaček, Institut für Klassische Archäologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 8385-3714/2, E-Mail: lwh@zedat.fu-berlin.de

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