Chancen und Herausforderungen für ein nachhaltiges Wassermanagement in China
Öffentlicher Workshop am 9. Juni 2017 am Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin
Nr. 145/2017 vom 01.06.2017
Wie geht China mit seinen Wasserressourcen um? Welche Strategien werden für nachhaltige Wasserwirtschaft entwickelt? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland diskutieren über diese Fragen im Rahmen eines Workshops am 9. Juni 2017 am Konfuzius-Institut an der Freien Universität. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkunden dabei die kulturgeschichtlichen, sozio-ökonomischen und politischen Dimensionen der Wasserwirtschaft und erörtern die derzeitigen Ansätze der chinesischen Regierung für eine stärker nachhaltige Wasserwirtschaft. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.
„Die chinesische Hauptstadt Beijing mit ihren bereits 22 Millionen Einwohnern expandiert in einer Region mit äußerst begrenzten lokalen Wasservorräten“, erklärt die Sinologin Dr. Eva Sternfeld, die den Workshop konzipiert hat. Die lokale Wasserknappheit in der nordchinesischen Stadt sei vergleichbar mit der Situation in Israel und den benachbarten arabischen Staaten. Ganz anders wiederum sei die Situation im südchinesischen Perlflussdelta; hier führe die Millionenmetropole Guangzhou gemäß einer kürzlich veröffentlichten Studie der Weltbank die internationale Liste der Küstenstädte an, die infolge von Klimawandel und rascher Urbanisierung sowie durch einen Anstieg des Meeresspiegels und durch Überflutungen als Folge von Taifunen erheblich bedroht sind.
„Diese ungünstige Verteilung der Wasserressourcen fordert die chinesische Gesellschaft seit Jahrtausenden heraus“, erklärt die Sinologin. Bis in die Gegenwart gelte daher eine ausreichende Wasserversorgung und ein Hochwasserschutz als Voraussetzung für die regionale wirtschaftliche Entwicklung und die soziale Stabilität. Die technische Erschließung und Regulierung des Wassers ermögliche in jüngerer Zeit enorme Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft und unterstütze die rasche Industrialisierung und Urbanisierung auch in den Regionen, in denen die Wasserversorgung schwierig sei. Massive technische Eingriffe in das Wasserregime wie der Bau von Großstaudämmen und die Umleitung von Wasser aus dem wasserreichen Süden nach Norden brächten heute größere Planungssicherheit, seien jedoch auch mit hohen sozialen und ökologischen Risiken verbunden und hätten bei grenzüberschreitenden Flüssen internationale Implikationen.
Im Rahmen des Workshops sind mit Beiträgen vertreten: Jia Shaofeng vom Institute of Geographic Sciences and Natural Research, Chinese Academy of Sciences, Beijing, James Nickum von der School of Oriental and African Studies, London, Seungho Lee von der Korea University, Seoul und Bettina Blümling von der University of Utrecht sowie Miriam Seeger von der Staatsbibliothek Berlin und Sabrina Habich von der Freien Universität Berlin. Der Workshop findet in englischer Sprache statt.
Zeit und Ort
- Freitag, 9. Juni 2017, von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr
- Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin, Hörsaal 203 Goßlerstraße 2-4, 14195 Berlin. S-Bahnhof Lichterfelde-West (S1), Bus M48
Programm und Anmeldung
Programm unter: www.konfuziusinstitut-berlin.de/html/de/veranstaltungsprogramm/workshops/workshop-wasser-energie-entwicklung/index.html
Anmeldung an: anmeldung@konfuziusinstitut-berlin.de
Kontakt
Sören Vogler, Konfuzius-Institut an der Freien Universität Telefon: 030 / 838-72881, E-Mail: info@konfuziusinstitut-berlin.de