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Die CRISPR-Cas9-Methode – eine der wichtigsten Entdeckungen der Biowissenschaften in jüngerer Zeit

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Emmanuelle Charpentier hält am 25. Oktober die diesjährige Einstein Lecture Dahlem

Nr. 255/2018 vom 02.10.2018

Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier, Pionierin in den molekularen Biowissenschaften, ist Gastrednerin der diesjährigen Einstein Lecture Dahlem am 25. Oktober 2018 an der Freien Universität Berlin. Sie spricht über den Wandel der Biowissenschaften durch die Erforschung von Bakterien und über die Entdeckung der sogenannten CRISP-Cas9-Methode, zu der die Wissenschaftlerin maßgeblich beigetragen hat. Dieses Verfahren ermöglicht es, den genetischen Code einer lebenden Zelle zu verändern. Der englischsprachige Vortrag ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung wird bis zum 20. Oktober gebeten: www.fu-berlin.de/einsteinlectures.

 

Journalistinnen und Journalisten haben im Vorfeld des Vortrags die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Emmanuelle Charpentier und werden gebeten, bis zum 15. Oktober 2018 einen Termin zu vereinbaren: presse@fu-berlin.de.

Für ihre bahnbrechende Forschung zu bakteriellen Regulationsmechanismen und der Entwicklung der CRISPR-Cas9-Methode erhielt Emmanuelle Charpentier eine Vielzahl renommierter Auszeichnungen – darunter acht Ehrendoktorwürden. Mehr als ein Dutzend internationale Wissenschaftsakademien haben Charpentier zu ihrem Mitglied gewählt. Das Time-Magazin zählte sie 2015 zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. In Fachkreisen wird sie als Anwärterin für den Chemie-Nobelpreis gehandelt.

Ihre wissenschaftliche Karriere begann Emmanuelle Charpentier mit einem Studium der Biochemie, Mikrobiologie und Genetik an der Pierre-und-Marie-Curie-Universität sowie dem Institut Pasteur in Paris. Sie forschte u. a. an medizinischen Einrichtungen in New York und Memphis, USA. Später führte sie ihre wissenschaftliche Tätigkeit nach Schweden, Österreich und Deutschland. Seit 2015 ist Charpentier Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Seit diesem Jahr leitet sie die in Gründung befindliche Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene.

Emmanuelle Charpentier widmet sich in ihrer Forschung der Frage, wie Bakterien Prozesse von Infektion und Immunität regulieren. Sie war entscheidend an der Entdeckung eines bakteriellen Abwehrmechanismus beteiligt – dem CRISPR-Cas9-System (CRISPR = „Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats), welches sie zu einem gentechnischen Werkzeug weiterentwickelte, mit dem gezielt DNA-Sequenzen verändert werden können. Die Methode der so genannten „Gen-Schere“ lässt sich mit einem Textverarbeitungsprogramm vergleichen. Die Gen-Schere kann den DNA-Strang an einer definierten Stelle zerschneiden, Schreibfehler im genetischen Code lebender Zellen korrigieren bzw. Buchstaben und ganze Sätze löschen, einfügen oder austauschen. Auf diese Weise beeinflusst die Gen-Schere die Genaktivität der behandelten Zellen.

Mit den „Einstein Lectures Dahlem“ würdigt die Freie Universität Berlin seit 2005 unter Beteiligung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen das epochale Wirken Albert Einsteins, der über nahezu zwei Jahrzehnte in Berlin Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik war. Seit 2017 wird dieses hochkarätige, interdisziplinär ausgerichtete Universitäts-Colloquium am traditionellen Wissenschaftsstandort Berlin-Dahlem in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft ausgerichtet, der Rechtsnachfolgerin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Die „Einstein Lectures Dahlem“ sprechen eine breite Universitätsöffentlichkeit an und umfassen alle Wissenschaftsgebiete, die durch Albert Einsteins Denken beeinflusst werden.

Zeit, Ort und Anmeldung

 25. Oktober 2018, 18.00 Uhr.
Freie Universität, Henry-Ford-Bau, Garystraße 35, 14195 Berlin

Anmeldung: www.fu-berlin.de/einsteinlectures

Presseanmeldung

Freie Universität Berlin, Stabsstelle Presse und Kommunikation, presse@fu-berlin.de

Weitere Informationen

Kontakt Veranstalter

Freie Universität Berlin: Sophie Bahrs, Abteilung Internationales, sophie.bahrs@fu-berlin.de

Max-Planck-Gesellschaft: Dr. Susanne Kiewitz, Abteilung Kommunikation, susanne.kiewitz@gv.mpg.de