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Hitzewellen, Schneestürme, Nebelschwaden … zwischen zwei Buchdeckeln

Tagung „Literarische Meteorologie / Meteopoetologie“ am 29. und 30. November an der Freien Universität

Nr. 327/2018 vom 21.11.2018

Wetterphänomene in Erzählungen, ihre meteorologische Beschreibung und symbolische literarische Aufladung stehen im Mittelpunkt einer Tagung am 29. und 30. November 2018 an der Freien Universität Berlin. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Literatur- und Medienwissenschaft diskutieren über Form und Inhalt sprachlicher Darstellungen des Wetters, über deren wissenschaftliche Deutung und historische Bedeutung. Die Tagung „Literarische Meteorologie / Meteopoetologie“ ist öffentlich, um eine Anmeldung per E-Mail wird gebeten an: michael.gamper@fu-berlin. Organisiert wird die Konferenz von Dr. Urs Büttner vom Institut für Germanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und von Prof. Dr. Michael Gamper vom Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Die Tagung bildet den Abschluss von Prof. Dr. Michael Gampers DFG-geförderten Projekts „Literarische Meteorologie – Wissen, Praxis und Ästhetik des Wetters 1750–2013“ (2014–2018).

Wettererscheinungen, seien es Sonnenschein, Regenschauer, Schneegestöber oder Wirbelstürme, werden in unzähligen Erzählungen, Gedichten, Theaterstücken und Sachtexten beschrieben. Die Literaturwissenschaft entdeckt sie allerdings erst allmählich als bedeutende poetologische Topoi. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung wollen hier Pionierarbeit leisten, um das Verhältnis zwischen Literatur und Wetter anhand von ausgewählten Textbeispielen zu eruieren. Die Funktion und Eigenheiten dieser Darstellungen sollen dabei in den Blick genommen werden – auch in Hinsicht auf den Verlauf der Literaturgeschichte.

Die Texte können nicht nur als poetologische, sondern auch als historisch-meteorologische Quellen dienen, die das Wissen der Autorinnen und Autoren sowie den Erkenntnisstand ihrer Zeit festhalten. So kann bei der Interpretation literarischer Wetterbeschreibungen die Unterscheidung zwischen ‚Literarischer Meteorologie‘ und ‚Meteopoetologie‘ hilfreich sein: ‚Literarische Meteorologie‘ umfasst alle Texte, die Wissen über das Wetter vermitteln. Dazu zählen auch die Reflexion über die Formen und Grenzen dieses Wissens sowie die Probleme der wissenschaftlichen Erforschung atmosphärischer Phänomene. Johann Wolfgang von Goethe, Adalbert Stifter und Erich Mühsam verfassten beispielsweise solche Schriften. Die Meteopoetologie befasst sich hingegen mit dem poetischen Gehalt der Wetterbeschreibungen und den Möglichkeiten der Sprache – so zum Beispiel in den Gedichten Charles Baudelaires aus „Les Fleurs du Mal“, in Emily Brontës Prosa-Werk „Wuthering Heights“ oder in Anton Tschechows Stück „Drei Schwestern“.

Zeit und Ort

  • 29. November 2018, 13.00 bis 19.00 Uhr
    30. November 2018, 9.30 bis 18.30 Uhr
  • Freie Universität, Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, Konferenzraum JK 33/121, Habelschwerdter Allee 45, 10945 Berlin

Weitere Informationen

Kontakt

  • Dr. Urs Büttner, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Germanistik, Telefon: +49 211 81-11649: urs.buettner@hhu.de
  • Prof. Dr. Michael Gamper, Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Telefon: +49 30 838-61679, E-Mail: michael.gamper@fu-berlin.de