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Gedenken an die Vertreibung von Juden polnischer Staatsangehörigkeit im Jahr 1938

Verlängerung der Ausstellung in der „Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum“ um zwei Monate bis zum 28. Februar 2019

Nr. 345/2018 vom 30.11.2018

Die Dauer der Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum zur Erinnerung an die Deportation von Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit im Oktober 1938 wird wegen des großen Interesses verlängert. Seit der Eröffnung am 8. Juli waren rund 30 000 Besucherinnen und Besucher zu Gast, um die Ausstellung Ausgewiesen! Berlin, 28.10.1938. Die Geschichte der „Polenaktion“ zu sehen. Sie schließt jetzt erst am 28. Februar und damit zwei Monate später als bislang geplant. Auch Führungen für Schulklassen werden weiterhin angeboten. Kuratorin der Ausstellung ist Dr. Alina Bothe, Historikerin der Freie Universität. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Aktiven Museum e.V. unter der Leitung von Prof. Dr. Gertrud Pickhan vorbereitet. An der Recherche von Lebenswegen der vorgestellten Familien beteiligten sich Berliner Studierende.

Die Ausstellung erinnert an das Schicksal von mehr als 1500 Berlinerinnen und Berlinern, die in den frühen Morgenstunden des 28. Oktober 1938 in ihren Wohnungen, Geschäften und auf der Straße verhaftet und mit dem Zug an die polnische Grenze gebracht wurden. Sie gehörten zu etwa 17 000 Personen, die am letzten, kalt-nassen Oktoberwochenende gewaltsam nach Polen ausgewiesen wurden. Es war die erste Massendeportation aus dem Deutschen Reich. Alle Betroffenen wurden verschleppt, weil sie Jüdinnen und Juden waren und die polnische Staatsangehörigkeit besaßen.

Die Ausstellung erzählt die Geschichten von sechs verschleppten Berliner Familien; sie zeigt Zeugnisse der Verfolgung und Ermordung, aber auch private Fotos, die das Leben vor der gewaltsamen Ausweisung aus Deutschland bebildern und das Zerreißen von Familien dokumentieren, aber auch das Weiterleben nach 1945. Im Rahmen des Ausstellungsprojektes ist eine umfangreiche Datenbank entstanden, die in der Ausstellung zugänglich ist. Sie enthält Biografien von 500 aus Berlin ausgewiesenen Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit.

Weitere Informationen

Ausstellung

  • Ausgewiesen! Berlin, 28.10.1938. Die Geschichte der „Polenaktion“
  • Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag von 10.00 bis 18.00 Uhr und freitags von 10.00 bis 15.00 Uhr
  • Ort: Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Oranienburger Str. 28/30, 10117 Berlin
  • Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 4,50 Euro

Kontakt

Dr. Alina Bothe, Freie Universität Berlin, Kuratorin der Ausstellung Ausgewiesen! Berlin, 28. Oktober 1938. Die Geschichte der „Polenaktion“, E-Mail: alina.bothe@fu-berlin.de