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Ein Leben für die qualitative Forschung

Psychologe und Sozialwissenschaftler der Freien Universität Berlin Uwe Flick erhält als erster Nicht-Amerikaner den „Lifetime Achievement Award in Qualitative Inquiry“

Nr. 189/2019 vom 24.06.2019

Uwe Flick, Professor für Qualitative Sozial- und Bildungsforschung an der Freien Universität Berlin, ist beim 15. International Congress of Qualitative Inquiry in Urbana-Champaign (Illinois, USA) für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Er erhielt den diesjährigen Lifetime Achievement Award in Qualitative Inquiry. Mit dem Preis gewürdigt werden die wissenschaftliche Arbeit, die exzellente akademische Lehre und die Verdienste des Sozialwissenschaftlers um die qualitative Forschung. Der Preis wurde zum 11. Mal verliehen. Uwe Flick ist der erste Nicht-Amerikaner, dem der Lifetime Achievement Award zugesprochen wurde.

Uwe Flick forscht und lehrt als Professor am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin. Seine Karriere begann er nach seinem Studium der Psychologie, Soziologie, Statistik und Politologie in München und Berlin als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Strafrecht in Freiburg und am Psychologischen Institut an der Freien Universität Berlin, an der er im Jahr 1988 promoviert wurde. Am Institut für Psychologie der Technischen Universität Berlin habilitierte Uwe Flick, bevor ihn Forschungs- und Lehraufträge an Institutionen in aller Welt führten: an die London School of Economics, an die Medizinische Hochschule Hannover, die Alice-Salomon-Hochschule in Berlin und an die Memorial University of Newfoundland at St. John's in Kanada. Außerdem verbrachte er einige Zeit an der neuseeländische Massey University in Auckland, an der Universidad Catolica in Santiago de Chile, an der Cambridge University in England und an der Universität in Wien. Im Jahr 2013 hat Uwe Flick eine Professur an der Freien Universität Berlin übernommen. Seine Forschungsinteressen umfassen die psychisch-sozialen Dimensionen von Obdachlosigkeit und Migration – er beschäftigt sich beispielsweise mit Gesundheitsfragen und mit der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.

In der Laudatio zur Preisverleihung wurde ferner hervorgehoben, dass sich Uwe Flick als der renommierteste Wissenschaftler für qualitative Forschung und Methoden in Europa etabliert habe. Während der letzten Jahre habe er zahlreiche bahnbrechende Studien vorgenommen und populäre Standardwerke veröffentlicht. Die herausragenden Leistungen Professor Flicks hätten dazu beigetragen, die qualitative Forschung weiterzuentwickeln, in der Praxis anzuwenden und in der akademischen Welt zu verbreiten, hieß es.

Der International Congress of Qualitative Inquiry (ICQI) wird alljährlich an der University of Illinois in Urbana-Champaign abgehalten. Das Ziel der Tagungen ist es, die Entwicklung und Anwendung qualitativer Forschungsmethoden in einer Vielzahl akademischer Disziplinen zu fördern. Damit ist auch der Anspruch verbunden, dass qualitative Forschung einen Beitrag zur Lösung drängender sozialer Probleme auf lokaler, staatlicher, nationaler und globaler Ebene leisten soll.

Kontakt

Prof. Dr. Uwe Flick, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-62985, E-Mail: uwe.flick@fu-berlin.de, Internet: www.ewi-psy.fu-berlin.de