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Den Geheimnissen des Vogelgesangs auf der Spur

Professorin am Institut für Biologie der Freien Universität Berlin Constance Scharff für herausragende Forschung ausgezeichnet

Nr. 201/2019 vom 01.07.2019

Der Neuro- und Verhaltensbiologin Constance Scharff, Professorin an der Freien Universität Berlin, sind zwei bedeutende wissenschaftliche Ehrungen zuteilgeworden. Sie wurde zu einem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ernannt und zum „Fellow of the Max Planck School of Cognition“ für die nächsten zwei Jahre bestellt. Professorin Constance Scharff erforscht das Verhalten von Singvögeln und dessen neuro-molekulare Grundlagen. Zu entschlüsseln, wie Vögel das Singen erlernen und miteinander kommunizieren, hat auch für das Verständnis des menschlichen Spracherwerbs Relevanz. So konnten die Erkenntnisse aus ihrer Forschergruppe zeigen, dass die Aktivität bestimmter Gene sowohl beim Gesangslernen von Singvögeln als auch beim Sprechenlernen beim Menschen eine wichtige Rolle spielen.

Constance Scharff forscht und lehrt als Professorin am Institut für Biologie der Freien Universität Berlin. Sie widmet sich der experimentellen Neurobiologie und Verhaltensforschung. Ihre wissenschaftliche Laufbahn begann sie mit einem Studium der Biologie an der Universität Marburg und an der US-amerikanischen Adelphi University. Sie promovierte an der New Yorker Rockefeller University im Jahr 1991. Nach einem Forschungsaufenthalt am Institut für zellulare und molekulare Embryologie (College de France) in Paris – dort befasste sie sich mit Geschlechterunterschieden im Gehirn von Hühnern – kehrte sie 1994 als Assistenz-Professorin an die Rockefeller University zurück. Im Jahr 2001 wechselte sie an das Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin und wurde 2005 auf eine Professur an der Freien Universität berufen.

Durch die sogenannten Max Planck Schools – darunter auch die Max Planck School of Cognition – soll ein Forschungs- und Qualifizierungsnetzwerk an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen geschaffen werden. Sie soll exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammenbringen und vor allem herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler fördern. Ihr Ziel ist es auch, die Attraktivität Deutschlands für herausragende Studierende aus dem Ausland zu steigern. Getragen wird das Projekt von der Max-Planck-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit deutschen Hochschulen und Forschungsinstitutionen.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ ist eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. Ihre Geschichte reicht Jahrhunderte zurück – die Gründung der Academia Naturae Curiosorum datiert auf das Jahr 1652. Die weltweit angesehene Institution hat sich gemäß ihrem Leitbild als Gelehrtengesellschaft der freien Wissenschaft und Aufklärung verpflichtet. Die Leopoldina zählt rund 1.500 Mitglieder und vereint hervorragende Forscherinnen und Forscher aus dem deutschsprachigen Raum sowie aus zahlreichen weiteren Ländern. Seit 2008 vertritt sie Deutschland in internationalen Gremien und nimmt als unabhängige Einrichtung zu wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen Stellung.

Kontakt

Prof. Constance Scharff, Ph.D. Institut für Biologie an der Freien Universität Berlin, Telefon 030 / 838-53869; E-Mail: constance.scharff@fu-berlin.de