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EXIST-Gründerstipendien für Start-ups Omiqa, PriceBase und not less but better

Erfolgreiche Gründungsförderung an der Freien Universität Berlin: Drei Ausgründungsvorhaben erhalten großzügige Anschubfinanzierung

Nr. 077/2020 vom 06.05.2020

Automatisierte Preisgestaltung für App-Anbieter, eine Plattform für hochwertige Genom-Analysen und das erste Trainingsprogramm für eine gesunde Smartphone-Nutzung: Diese drei Geschäftsideen von Gründungsteams der Freien Universität Berlin haben den Zuschlag für ein EXIST-Gründerstipendium. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bewertete die Projekte als innovative technologie- oder wissensbasierte Geschäftsideen mit guten Erfolgsaussichten und unterstützt die Vorhaben jeweils mit mehr als 100.000 Euro. Die Initiatoren der Projekte haben nun ein Jahr Zeit, um ihr Produkt zu entwickeln und einen Businessplan auszuarbeiten. Seit dem Start des Programms 2007 haben insgesamt 99 Teams diese Förderung erhalten und wurden bei der Einwerbung des Stipendiums und auf dem Weg von den  Gründungsberater/-innen der Freien Universität Berlin begleitet. Die Freie Universität gehört damit bundesweit zu den erfolgreichsten Antragstellern für das Förderprogramm, das Studierenden, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen offensteht.

Omiqa

Tom Haltenhof, Alexander Neumann und Didrik Olofsson forschten mehrere Jahre gemeinsam am Institut für Biochemie der Freien Universität. Sie haben erkannt, dass die nächste Generation der DNA-Sequenzierungstechnologie, in vielen wissenschaftlichen Disziplinen zu neuen Erkenntnissen führen kann. Mit ihrer Online-Plattform Omiqa wollen sie es deshalb Forscherinnen und Forschern ohne bioinformatische Kenntnisse ermöglichen, komplexe Analysen von Genom-Daten im Hochdurchsatzverfahren selbst durchzuführen. Mentor von Omiqa ist Florian Heyd, Professor für RNA-Biochemie an der Freien Universität Berlin.

PriceBase

Die Gründer Benedict Seyer, Patrick Bläsing und Marc Thomas wollen ­­­App-Anbietern helfen, ihre Umsätze bei In-App-Käufen durch dynamische Preisgestaltung zu erhöhen. Auf Basis von maschinellem Lernen unterbreitet ihre Software PriceBase den Nutzerinnen und Nutzern individuelle Angebote zum passenden Zeitpunkt im Nutzungsverlauf, wodurch Premium-Funktionen mehr Nutzern zugänglich gemacht werden und App-Anbieter parallel Ihr Umsätze erhöhen können. Mentor des Teams ist Hannes Rothe, Juniorprofessor für Wirtschaftsinformatik an der Freien Universität Berlin.

not less but better

Christina Roitzheim, Selcuk Aciner und Marius Rackwitz entwickeln not less but better, eine Trainings-App zur Reduktion von problematischer Smartphone-Nutzung. Ihr Ziel: Nutzerinnen und Nutzer sollen innerhalb von 20 Tagen lernen, Gewohnheiten, die man selbst als belastend oder hinderlich empfindet, abzubauen und ihre Handy-Nutzung gesünder zu gestalten. Mit der Hilfe ihrer Mentoren Prof. Dr. Ralf Schwarzer und Dr. Jan Keller vom Arbeitsbereich Gesundheitspsychologie konnten sie die Wirksamkeit des Trainingsprogramms im Rahmen einer Studie wissenschaftlich validieren. Jetzt bereiten sie den Markteintritt vor.

Mit dem EXIST-Programm fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Start-ups aus der Wissenschaft in der Vorgründungsphase. Betreut werden die Gründungsvorhaben von Profund Innovation, der Service-Einrichtung für die Förderung von Unternehmensgründungen und Innovationen in der Abteilung Forschung der Freien Universität Berlin. Das EXIST-Programm wird durch den Europäischen Sozialfonds kofinanziert und hat neben dem Stipendium noch zwei weitere Förderlinien: EXIST-Forschungstransfer und EXIST-Gründungskultur – die Gründerhochschule. EXIST-Forschungstransfer unterstützt forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwendigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. 

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