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Revolution im Stall und Rumor in der Gesellschaft

An der Freien Universität entstandene Forschungsarbeit der Historikerin Veronika Settele über die Ökonomie der Tierhaltung und deren Ethik im gesellschaftlichen Diskurs ist mit dem zweiten Platz des Deutschen Studienpreises 2020 ausgezeichnet worden

Nr. 129/2020 vom 28.07.2020

Die Geschichtswissenschaftlerin Veronika Settele, ehemalige Promovendin am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, hat einen der sechs zweiten Preise des Deutschen Studienpreises 2020 erhalten. Ausgezeichnet wurde die Historikerin für ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Revolution im Stall: Landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland 1945–1990“. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Mit dem Preis ehrt die gemeinnützige Körber-Stiftung die besten deutschen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fachdisziplinen. Auszeichnet werden herausragende Doktorarbeiten, die nicht nur die Wissenschaft innovativ vorantreiben, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes von Interesse sind. Die Verleihung steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble. In diesem Jahr haben 489 Promovierte ihre Dissertationsschriften für den Forschungswettbewerb eingereicht, 31 von ihnen wurden für die Endrunde nominiert. Die drei Spitzenpreise in den Forschungsfeldern Geistes- und Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften sowie Natur- und Technikwissenschaften sind mit je 25.000 Euro dotiert, der Gesamtwert aller Preise beträgt 100.000 Euro. Der Deutsche Studienpreis zählt zu den höchstdotierten wissenschaftlichen Nachwuchspreisen in der Bundesrepublik.

Der Deutsche Studienpreis soll junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigen, den gesellschaftlichen Wert der eigenen Forschungsleistung herauszuheben und sich einer öffentlichen Debatte zu stellen. Die Nominierten in der Endrunde müssen in einem Vortrag und einer anschließenden kurzen Diskussion die Jury von der fachlichen und gesellschaftlichen Bedeutung ihrer Forschungsarbeit überzeugen. Die Auszeichnung bietet den Preisträgerinnen und Preisträgern die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse nicht nur wissenschaftlichen Fachkreisen, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Die Körber-Stiftung hat sich mit der Verleihung des Deutschen Studienpreises das Ziel gesetzt, neue Impulse in der Wissenschaft zu würdigen. Die Stiftung wurde im Jahr 1959 von dem Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen. Derzeit engagiert sie sich von ihren Standorten Hamburg und Berlin aus in Deutschland und auch über dessen Landesgrenzen hinaus.

Die Historikerin Veronika Settele untersucht in ihrer Doktorarbeit die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und moralischen Dimensionen der industrialisierten Lebensmittelproduktion und Ernährung sowie das Verhältnis von Mensch und Tier in der Moderne. Ihr Forschungsinteresse umfasst auch weitere Phänomene des gesellschaftlichen Wandels, etwa die Migrationsgeschichte und die Demokratietheorie. Ihr Studium absolvierte die Politik- und Geschichtswissenschaftlerin an der Universität Innsbruck. Anschließend promovierte Veronika Settele an der Freien Universität Berlin. Auslandsstudien und Forschungsaufenthalte führten sie an die Université de Toulouse II in Frankreich und an die Princeton University in den USA.

Weitere Informationen

www.studienpreis.de

Kontakt

Dr. Veronika Settele, Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung Neuere und Neueste Geschichte, Universität Bremen, E-Mail: Veronika.settele@uni-bremen.de